Zwillinge

Zwillinge: Castor und Pollux (Marmorstatuen)

Zwillinge sind etwas Besonderes, ob zum Guten oder zum Bösen. Man sagt Ihnen eine Seelenverbindung nach: Sie spüren, ob der jeweils andere noch lebt, ob es ihm oder ihr gutgeht. Manchmal teilen sie sich auch eine Seele oder sind Teil eines Ganzen, und wenn der eine stirbt, folgt der andere ihm unweigerlich nach. Fantasy-Zwillinge haben überdies eine besondere Macht und stärkeren Zugang zueinander. Ebenso oft wie sie einander blind verstehen, zeigen sie sich aber mit ganz unterschiedlichem Charakter.

Bücher

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Beiß, Jane, beiß!

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Feuer der Rache

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Pia Princess

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Jungs zum Anbeißen. Ein Vampirroman

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Ein Verlorener Traum

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Das Schwarze Wiesel

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Gesegnete oder Unheilsboten

Selten gibt es in der Fantasy Zwillinge ohne eine Bedeutung. Dabei wird ihnen ambivalent begegnet und die Bandbreite reicht von Verachtung über Gleichgültigkeit bis zu Verehrung. Ob es eineiige oder zweieiige Zwillinge, gleichgeschlechtliche oder zweigeschlechtliche Zwillinge sind, spielt dabei selten eine Rolle.

Am positiven Ende der Einstellung steht die Verehrung der Zwillinge als besondere Gabe oder Gunst der Götter, oft einhergehend mit positiven Verbindungen zwischen den beiden Zwillingen. Sie gelten als Glücksbringer.

Bei neutraler Betrachtung sind Zwillinge nicht anders als in unserer realen Welt. Auch ohne besondere Begabung sind sie jedoch selten und das meist gleiche Aussehen ist bemerkenswert. Zwillingsassassinen sind immer eine Überraschung, wenn sie dies geheim halten, ebenso wie zwei identische Konkubinen und andere Paare ihren Reiz haben. Das Doppelgänger-Motiv wird hier in vielen Formen bemüht.

Auf der sinistren Seite gelten Zwillinge gelegentlich als ein Zeichen von Ehebruch: zwei Kinder, zwei Väter. Bisweilen wird dem einen Zwilling auch die Seele abgesprochen. Ein Zwilling gilt als widernatürlich. Sie sollen mit bösen Geistern in Verbindung stehen oder leibhaftige Dämonen ohne Seele sein.

Seelenverbindung

Gleich ob gut oder böse: Bleiben Zwillinge am Leben, zeigt sich oft eine Seelenverbindung zwischen ihnen. Auch über große Distanzen haben Zwillinge oft ein Gespür dafür, ob es dem anderen Zwilling gutgeht, ob er sich in Gefahr befindet oder Hilfe benötigt. In Teilen Nigerias glaubt man beispielsweise, dass sich Zwillinge eine einzige Seele teilen. Stirbt ein Zwilling, erhält der andere eine Holzfigur zur Seite, in der die zweite Hälfte der Seele weiterleben soll.

In Universen mit Magie kommt es oft zu weitreichender Synchronisation zwischen den Zwillingen: Manche Zwillingspaare teilen sich die Gedanken, möglicherweise sogar, wenn Telepathie sonst unmöglich ist. Andere Zwillingspaare erleiden sogar physische Wunden gemeinsam: Wird der eine verletzt, so wird auch der andere verwundet - bis hin zum gemeinsamen Tod. Überhaupt ist das Leben von Zwillingen oft direkter aneinander gebunden als zwischen anderen Geschwistern.

Vertrauter oder Rivale

Das Verhältnis von Zwillingen unterscheidet sich hingegen kaum von anderen Geschwistern: Es gibt Zwillinge, die ein Herz und eine Seele sind, alles gemeinsam machen und kaum voneinander zu unterscheiden sind. Sie vertrauen einander blind, sind beste Freunde, haben gleiche Interessen und ergreifen womöglich denselben Beruf. Spannung kommt womöglich auf, wenn sie sich auch in die gleichen Dinge oder Personen verlieben, die es aber nur einfach gibt.

Es gibt aber auch Zwillinge, deren Charakter ganz unterschiedlich ist. Nicht immer sind die besonderen Gaben von Zwillingen in diesem Fall geschätzt: Schätzt ein Zwilling Öl und Maschinen, der andere jedoch Pflanzen und Tiere aber geraten sie immer wieder in den Geist des anderen, ist Konflikt vorprogrammiert. Gleiches gilt bei einem gutmütigen und einem eher sadistischen Zwilling, welcher dem ersten oft Kummer bereitet. (Umgekehrt gibt es die Konstellation des unrettbar naiven und des pragmatisch-realistischen Zwillings.)

Diese charakterlich unähnlichen Zwillinge enden weitaus wahrscheinlicher als Rivalen oder sogar Feinde - mit einem besonders starken Kontrast darin, was aus zwei identischen Personen werden konnte, die nur einige andere Entscheidungen trafen. Häufig bildet das Zusammentreffen eines guten, heldenhaften Zwillings mit seinem bösen Zwilling das Finale.

Auf der metaphorischen Ebene erfolgt die Auseinandersetzung mit einer anderen Seite der eigenen Persönlichkeit. Muss der andere Zwilling getötet werden, bleibt dies selten ohne Spuren und kann den eigenen Untergang bedeuten. Die Interpretation ist auch hier wieder unterschiedlich: einerseits muss die dunkle Seite besiegt und "vernichtet" werden, was zum Triumph des Guten führt. Andererseits gehören eben auch die dunklen Seiten zum Menschen.

Bekannte Zwillinge

  • Castor und Pollux (die Dioskuren) der griechischen Mythologie: In derselben Nacht von zwei Vätern empfangen aber einander bis über die Unsterblichkeit hinaus verbunden.
  • Romulus und Remus, sagenhafte Gründer Roms.
  • Raistlin und Caramon aus dem Drachenlanze-Universum.
  • Das doppelte Lottchen
  • Fred und George Weasley aus der Harry Potter Reihe.

Quellen und Verweise

  • Titelbild: Zwillinge Castor und Pollux, Marmorstatuetten 3. Jh, Museum of Metropolitan Art New York, via Wikimedia Commons, gemeinfrei.
Avatar von nico Artikel von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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