Wikinger

Wikinger (Standbild)

Wikinger, Nordmänner oder Nordmannen: Fast jede Fantasy-Welt kennt die Männer aus dem Norden, die gerne trinken, zur See fahren und fremde Landstriche plündern. Dabei tragen sie oft andere Namen und ihre Rolle wird auf die der gefürchteten Seefahrer und Plünderer beschränkt. Mit etwas mehr realem Einschlag waren die echten Wikinger jedoch auch Händler und Entdecker und verfügten mir Sagas und Runensteinen über eine reichhaltige Kultur - welche die Überfallenen natürlich selten sehen oder gar schätzen. Fantasy-Versionen halten sich eher locker an die meisten historischen Eigenschaften und picken sich einige heraus.

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Wikinger in der Fantasy

Man beginne mit dem Stereotyp: ein kräftig gebauter Mann, in der einen Hand eine Axt, in der anderen ein Met-Horn. Auf dem Kopf ein Helm mit Hörnern. Gerade eben ist er von seinem Drachenschiff auf den Kai gesprungen und grölt fröhlich, wo es denn hier Wein und Weib gäbe. Solcherart ist eine ziemlich typische Darstellung eines Wikingers, gleich wie diese Männer aus dem Norden in der jeweiligen Welt heißen.

So gut wie immer sind Wikinger begabte Seefahrer und ihre Schiffe - meist Drachenboote - sind von allen gefürchtet. Denn überwiegend werden die Wikinger als Seeräuber oder Plünderer dargestellt. Händler gibt es seltener und Entdecker eigentlich nur, wenn die Wikinger selbst die Protagonisten sind.

Meist sind Wikinger stämmig gebaut und größer als andere Menschenvölker. Ihr Haar ist oft blond und entweder zu Zöpfen geflochten (auch im Bart) oder vergleichsweise lang. Blaue Augen kommen besonders häufig vor.

Als Rüstung bevorzugen sie Leder und andere leichte Kleidung - oder was auch immer sie auf ihren Plünderungen erbeuten. Ikonische Bewaffnung sind hingegen Axt und Schild; nur reichere Wikingerhelden tragen Schwerter. Besonders gefürchtet sind ihre Berserker: Krieger, die in einem Blutrausch weder Furcht noch Schmerz kennen.

Kulturell sind die meisten Fantasy-Wikinger stark mit der nordischen Mythologie vermischt. Sie haben eigene Götter und ausladende Erzählungen; in ihrer Heimat gibt es Langhäuser und Skalden. Sie schätzen Bier und andere alkoholische Getränke sowie Direktheit im Kampf und Auseinandersetzungen: Armdrücken, Axtwerfen oder die zünftige Prügelei gehören oft zum guten Stil wie Körperlichkeit insgesamt; Intrigen oder besondere Intelligenz weniger, eher schon eine gewisse Verschlagenheit. Insgesamt herrscht ein Ethos von Ehre, Stärke und Kriegertum und jeder packt an, wo er kann.

Kultur

Fantasy-Wikinger werden meist als ein rauer, körperbetonter Haufen dargestellt, der insgesamt wenig organisiert ist. Probleme lösen sie meist geradlinig - ein direkter Schlag ins Gesicht des anderen. Wenn er stehenbleibt und zurückschlägt: Prima! Denn nach der folgenden Prügelei kann man sich gemeinsam besaufen. Und wer nicht trinken kann, ist eh kein richtiger Kerl. Wobei Frauen nicht grundsätzlich ausgeschlossen sind.

Zur Trinkkultur gehören Met ebenso wie Trinkhörner. In der Heimat gibt es meist Skalden, die am Feuer epische Geschichten von Helden erzählen - diese Einblicke sieht man aber selten, denn meist begegnet man Wikingern unterwegs. Hier sind sie vor allem gefürchtet, denn von ihren Schiffen aus plündern sie Siedlungen an der Küste, entführen Menschen als Sklaven und huldigen ihren eigenen Göttern.

Vor allem werden Wikinger dabei als starke Krieger und großartige Seefahrer dargestellt, wenn auch nicht so zivilisiert wie die meisten anderen Völker.

Wikinger als Seefahrer

Leif Erikson
Leif Erikson, Entdecker Amerikas
In den meisten Geschichten sind Wikinger Seefahrer. In dieser Kunst und im Schiffsbau sind sie meist allen anderen überlegen. Dies gilt jedoch nicht für Wikinger insgesamt. Sie haben keine Marine oder ein Heer, sondern agieren in kleineren Gruppen. Dies macht sie in gewissem Sinne zu See-Barbaren (siehe Abschnitt "Krieger" unten).

Typisch für sie ist das Langschiff. Oft werden diese auch als Drachenschiff bezeichnet, denn der Bug ist häufig mit einer entsprechenden furchteinflößenden Figur versehen. Die Wikinger-Langschiffe sind erstaunlich schnell und können sowohl mit Wind (Segel) als auch Muskelkraft (Ruder) fortbewegt werden. In erster Linie sind sie dabei für kriegerische Einsätze gedacht.

Spezielle Matrosen gibt es jedoch nicht. Vielmehr kann jeder in ausreichendem Maß mit einem Schiff umgehen. Und jeder muss anpacken, zum Beispiel beim Rudern - zusätzlich zu allen weiteren Fertigkeiten. Das Reisen auf einem Langschiff ist eher unkomfortabel: Geschlafen wird zwischen den Ruderbänken; gekocht nur an Land; und allzu seetüchtig ist das typische Langschiff auch nicht.

Reisen Helden also auf einem Wikingerschiff, so ist es meist eher ein Transportschiff. Denn neben dem ikonischen Drachenschiff nutzen die Wikinger die Schiffsbauer-Kunst auch für zahlreiche andere Boote und Schiffe. Gemäß ihrem Zweck sind Handelsschiffe somit langsamer und vor allem auf große Nutzlast ausgelegt. (Details zu den Schiffen der Wikinger auf Wikipedia)

Der Bezug zu den realen Wikingern gibt sich hier schon durch das Wort víking, das im Altnordischen eine lange Schiffsreise bezeichnete. Ein víkingr war dementsprechend jemand, der auf eine solche Reise ging. Die Assoziationen mit Plünderungen von See kamen erst später hinzu, sind bei Fantasy-Wikingern jedoch ebenso prominent wie in der Realität.

Wikinger als Händler

Wikinger-Händler (Wikingerfestival Trzcinica)
Ein Wikinger-Händler (Wikingerfestival Trzcinica)
Selten werden Fantasy-Wikinger auf friedlichere Art dargestellt. Dabei behalten sie die Herrschaft über die See und auf dem Wasser kann ihnen höchstens ein organisiertes Imperium etwas entgegensetzen. Friedfertige Wikinger sind Händler und haben Zugang zu Routen, die anderen versperrt sind. Daher wenden sich mitunter Völker an die Wikinger ihrer Welt, wenn es darum geht, Waren von weither zu bekommen oder eine gefahrvolle Passage über See bereist werden muss. Auch wenn es darum geht, neue Länder zur See zu entdecken, sind Wikinger mit dabei.

Wikinger als Krieger und Plünderer

Fantasy-Wikinger sind meist in Stämmen oder kleineren Gruppen organisiert. Ihre Kampfkraft ist meist seebasiert und auf kleine Einheiten ausgerichtet: einzelne mächtige Kämpfer, Gruppen von Kriegern eines Stammes. Ein organisiertes Armeewesen oder eine stehende Armee gibt es nicht.

Solcherart stehen Wikinger oder ihre Pendants oft im direkten Kontrast zu größeren organisierten Imperien, die nach dem Römischen Reich modelliert sind. Denn ihre Taktiken und Strategien sind in der Regel einfach und auf kleinere Ziele ausgelegt. Dennoch sind ihre kleinen Kampftruppen effektiv und kennen beispielsweise ein "Schilddach" ähnlich der römischen Testudo/Schildkröten-Formation oder einen Schildwall. Schon in der Jugend wird erwartet, dass jeder am Kampftraining teilnimmt. Auch im Rechtssystem ist das Duell in Form des Holmgangs fest verankert.

Ihre Heimat wird häufig als ein eisiges, nördliches Ödland dargestellt, das keinen oder kaum Ackerbau zulässt. Durch diesen überspitzten Nahrungsmangel werden Plünderungen und Kaperfahrten als geradezu notwendig dargestellt, um zu überleben - wenn nicht auch der Handel betont wird.

Wikinger gelten dabei meist als barbarisch oder zumindest weniger zivilisiert als andere Kulturen. Gibt es eine andere, große monotheistische Religion, stehen Fantasy-Wikinger meist ihr im Konflikt und setzt die eigenen Götter hoch. Denn andere Götter sind schwach, predigen Frieden. Insgesamt sind Wikinger-Kulturen maskulin und kriegerisch geprägt, wobei Frauen gerade in moderner Fantasy eigene Macht bekommen. Denn Schild-Maiden sind durchaus historisch verbürgt und wer kennt nicht die Walküren, die gefallene Wikinger ins Kriegerparadies bringen?

Vor diesem Hintergrund sollte man auch die Berserker nicht vergessen, die es zu eigenständigem Ruhm brachten. Berserker sind Krieger, die sich in einen Kampfrausch versetzen, dabei keine Angst mehr kennen und Schmerz sowie Wunden ignorieren. Dies macht sie zu einem furchterregenden Feind. Siehe auch: Berserker.

Waffen und Rüstungen von Wikingern

Fantasy-Wikinger als Plünderer nehmen generell alle Waffen und Rüstungen, die sie in die Hände bekommen. In der Fantasy werden sie meist nahe am barbarischen Look dargestellt, allerdings etwas zivilisierter.

Die verbreitetste Ausrüstung umfasst Axt und Schild, gelegentlich mit einem Brillenhelm oder einem grundlegenden Eisenhelm. Dies ist durchaus nah an der historischen Realität: Die Axt war verbreitet, gleichzeitig Waffe und Werkzeug, sowohl an Land als auch zur See. Sie existiert zudem in vielen Varianten von der Handaxt bis hin zu längeren Stangenwaffen wie der Dänenaxt (120-180 cm). Ein Schwert konnten sich hingegen nur Reiche leisten, war im Kampf zwar flexibler, aber kein generell geeignetes Werkzeug.

Pferde sind bei Wikingern eher selten anzutreffen, ebenso wird auf Metallrüstungen zugunsten von Leder oder anderer leichter Rüstung verzichtet. Dies geht Hand in Hand mit den Darstellungen als Seefahrer: Pferde sind auf Schiffen, insbesondere Langschiffen, schwer bis gar nicht zu transportieren. Die Pferde, die reale Wikinger hatten, waren zudem eher Ponys. Leder dürfte in der Realität ebenfalls schwerer zu bekommen sein als oft dargestellt. Wikinger trugen hier die gleichen Stoffe wie andere Völker.

Neben der Axt nutzen Wikinger oft Speere - insgesamt die wohl weit verbreitetste Waffe der Zeit - nicht zuletzt, weil ein Speer einfach hergestellt und sehr effektiv ist, auch in Schildmauern oder von Bord eines Schiffes. Wie die Wurfaxt lassen sie sich auch werfen und mit einem Schild kombinieren. Ebenfalls häufig anzutreffen sind Bögen, Messer verschiedenster Art und Schleudern.

Der typische Wikingerschild ist ein Rundschild, der bei Überfahrten an der Seite des Langschiffs befestigt wird und mit dem sich eine überlappende Schildmauer bilden lässt.

Wikinger mit anderem Namen

Wikinger in Fantasy-Welten werden selten so genannt, gelegentlich schon Nordmänner. Meistens tragen sie jedoch einen anderen Namen. Dabei ist es sehr offensichtlich, dass dieses Volk die Inspiration von Wikingern erhielt: ein seefahrendes Kriegervolk, womöglich mit gehörnten Helmen, meist aus dem Norden, oft plündernd unterwegs. Einige Beispiele:

Wikinger als Protagonisten

Meistens kommen Wikinger am Rand der Geschichte vor, sind zeitweilige Verbündete oder gar Feinde, die es zu besiegen gilt. Sind sie Protagonisten, wird oft ein genauerer Blick auf ihre Kultur geworfen. Meist sind dies Wikingerromane, welche die Wikingerzeit mit einem harten, entbehrungsreichen Leben und Plünderungsfahrten romantisieren. Ebenfalls kommen an Wikingern orientierte Figuren in Werken vor, die sich auf die Edda, die nordischen Mythologie oder die Isländischen Sagas beziehen.

Die meisten Autoren greifen sich dabei nur einige besondere Aspekte heraus, um die sie eine Geschichte erzählen. Vollständige und annäherungsweise akkurate Darstellungen "echter" Wikinger sind selten.

Realer Hintergrund

Von einem verabschiede man sich gleich: vom gehörnten Helm. Diesen gab es nicht. Im Kampf wäre er auch äußerst unpraktisch, denn man könnte ihn an den Hörnern packen.

Wikinger ist zudem kein eindeutiger Begriff, sondern eine Sammelbezeichnung für verschiedene Skandinavier, die man grob nach den heutigen Nationen unterteilen kann:

Karte von Nordeuropa (Skandinavien) mit Wikingersiedlungen
Einige größere Siedlungen der Wikinger
  • Dänische Wikinger plünderten vor allem in Frankreich, gelangten aber bis Asturien und Portugal und eroberten Northumberland und East Anglia (England).
  • Norwegische Wikinger erkämpften sich die Shetland- und Orkney-Inseln, die Färöer und die Hebriden. 872 wurden sie durch Harald Schönhaar geeinigt. Viele verließen Ihre Heimat und besiedelten Island.
  • Schwedische Wikinger wandten ihre Aufmerksamkeit in den osteuropäischen Raum und verbündeten sich mit slawischen und finnischen Stämmen.

Das Wikingerzeitalter

Historisch gesehen beginnt das Wikinger-Zeitalter 793 mit dem Wikingerüberfall auf das irischer Kloster Lindisfarne. Einer Blütezeit von ca. 800 bis 1050 mit Herrschaft über weite Teile Europas folgte das Ende 1066 mit der Schlacht von Stamford Bridge und der Zerstörung des Handelszentrum Haithabu durch die Wenden.

In der folgenden Zeit setzte sich die Christianisierung Europas fort. Wie alle Epochen ist dies natürlich ein fließender Übergang, der weder aus dem Nichts beginnt noch sofort vollständig aufhört.

Schon vor dieser Wikingerzeit fuhren die Skandinavier zur See, worauf auch der Name hindeutet: víking ist Altnordisch und bedeutet in etwa weite Schiffsreise. Ein víkingr war entsprechend eine Person, die so eine Reise unternahm. Mit Kriegsfahrten an fremde Küsten wurde der Begriff erst ab dem Wikingerzeitalter in Verbindung gebracht, denn dies war häufig der einzige Kontakt anderer mit den Nordmännern. Faktisch kannten sie diese aber meist über ihre Nationalität wie etwa Dänen. Erst im späten 9. Jahrhundert wandelte sich die Bezeichnung zu Wikingern.

Wie viel ist dran an den Fantasy-Klischees? Fakt ist, dass die Wikinger große Entdeckungsreisende waren: Sie entdeckten Amerika. Zunächst durch Bjarne Herjolfsson (985), aber berühmt dafür wurde Leif Eriksson (992), der ihm auch den Namen Vinland gab. Auch auf Grönland und Island siedelten die Wikinger und errichteten Siedlungen sogar im heutigen Russland.

Ihre Beutefahrten führten sie nach England, Irland, Frankreich (Paris) und sogar bis nach Kiew, ins Mittelmeer und nach Konstantinopel! Für diese Beutezüge, die seit ca. 500 n. Chr. belegt sind, wurden sie schließlich bekannt und gefürchtet. Lindisfarne gilt hier als einschneidender Punkt, da der Angriff über See erfolgte. Meist kamen die Wikinger im Frühjahr und kehrten im Winter in ihre Heimat zurück.

Den Beutezügen folgten Ansiedlungen der Wikinger in verschiedenen Regionen - der Name der Normandie und der Normannen geht auf eben jene Nord-Mannen zurück, die hier Land nahmen. Oder übergeben bekamen - denn was ist besser, als die einstiegen Plünderer zu den eigenen Beschützern zu machen? So begann die Normandie als Lehen an den Wikingerführer Rollo, dessen Nachfahren schließlich England eroberten.

Trotzdem wäre es falsch, diese Zeit als eine Zeit des puren Krieges zu sehen. Vielmehr gelang es den Wikingern, ihre Fertigkeiten als Seefahrer zu nutzen und diese Vormachtstellung zu nutzen, um den Handel zu dominieren. Ihre Schiffe fuhren bis ins Mittelmeer und den Orient und boten den Völkern Waren dar, die sie sonst nicht erwerben konnten. Unter den Gütern waren zum Beispiel Schmuck aus Edelmetallen, Pelze, aber auch Menschen.

Der Wikinger-Alltag

Das Augenmerk der Fantasy liegt meist auf Abenteuern: Entdeckungen, Beutezüge, gewagte Handelsfahrten. Der normale Alltag spielt dabei selten eine Rolle. Innerskandinavisch lebten Wikinger in Dorfgemeinschaften und waren vor allem Bauern und Handwerker.

Eine vergleichsweise emanzipierte Rolle kam den Frauen zu: Sie verwalteten Schlüssel und das Familienvermögen, konnten Männerberufe ausüben (besonders wenn die Männer auf Beutefahrt gehen) und die Scheidung verlangen. Allerdings war diese Macht der Frauen zeitlich und regional sehr unterschiedlich. Aber insgesamt waren Frauen meist besser gestellt als christliche Frauen anderer Länder. Bei Politik und Rechtsprechung hatten sie allerdings kein Mitspracherecht.

Sklaven, sogenannte Thralls, waren bei Wikingern normal. Sie verrichteten niedere Arbeiten, genossen aber durchaus Vertrauen: Wenn der Rest auf Raubzug ging, bewirtschafteten sie eigenständig Haus und Hof. Ihr Herr hatte Gewalt über Leben und Tod und ihr sozialer Status war gering. Insgesamt lebten sie aber dennoch sicher ähnlich wie Knechte und Mägde in anderen Ländern.

Das Rechtssystem begründete sich auf dem Thing, einer Gerichtsversammlung nach germanischem Recht. Zu festgelegten Zeiten trafen Könige oder Stammesoberhäupter für drei Tage zusammen und befanden über Vergehen. Möglich waren Geldstrafen, Folter, Verbannung oder Tod. Eine Alternative war die Streitbeilegung durch den Holmgang, ein Duell mit Schwert und Schild, das sehr detaillierte Regeln hatte. Meist wurde es zum ersten Blut geführt, als einvig aber auch ohne Regeln bis zum Tod eines Kämpfers.

Die Sagas der Wikinger

Kulturell blieb von den Wikingern vor allem die Sagas wie Beowulf. Diese epischen Geschichten sind fantasyähnlich, haben jedoch einen Wirklichkeitsanspruch. Alles in allem gesehen sind sie sehr melancholisch: Es reiht sich Gemetzel an Gemetzel und die Zahl der Toten steigt, bis am Ende auch die Helden selbst sterben. Die Düsternis und das unvermeidliche Zugrundegehen wurde im Videospiel Bannersaga sehr gut eingefangen, die Fantasy-Elemente hinzufügt.

Bei ihren Helden schätzten die Wikinger nicht nur Stärke, sondern auch Verschlagenheit und Trickreichtum. Ebenso kommen starke Frauen vor, wie etwa die Walküre Brunhild. Gemein ist den Erzählungen jedoch die aristokratische Sicht der Oberklasse - Bauern oder Thralls spielten keine Rolle.

Quellen und Verweise

Avatar von nico Artikel von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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