Teufel

Teufel

Teufel sind meist Inbegriff des Bösen, egal ob die Rede von vielen Teufeln ist oder dem einen Teufel. Viele Fantasywelten benutzen Teufel und Dämonen als Synonym. Manchmal ist schlicht alles übernatürliche Böse ein Dämon; ein anderes Mal ist komplex ausgestaltet, was ein Teufel, was ein Dämon und was etwas ganz anderes ist. Besonders oft trifft man aber auf DEN Teufel, den einen Herrn des Bösen.

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Schwarze Tränen

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Hapu - Teufel im Leib

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Zwei Kerzen für den Teufel

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Daemonolatria; oder Teufelsdienst

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616 - Die Hölle ist überall

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Teufelszahl

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Das Grab des Salomon

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Grendl

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Dr. Faustus

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Faust (Weltliteratur für Kinder)

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Faust. Der Tragödie Erster Teil

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Ein gutes Omen

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Das Steinerne Licht

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Ein Teufel oder viele?

Gibt es nur einen Teufel oder viele Teufel?Die Antwort unterscheidet sich nach Autor bis hin zu vielen Teufeln und unter denen den einen, der sie anführt. So gibt es einige Sagen und Legenden, die davon sprechen, dass "ein Teufel" an einem bestimmten Ort weilt, wobei eher nicht der biblische Satan gemeint ist.

Ist hingegen von DEM Teufel die Rede, ist es fast ausnahmslos jener Herr der Hölle oder sein Äquivalent. Wird von vielen Teufeln gesprochen, so gehen diese oft in Dämonen über, die bisweilen synonym benutzt. Dominant ist dabei die Darstellung des Teufels entweder als Ungeheuer oder als rothäutig (wohl wegen der Assoziation mit Höllenfeuer) mit Hörnern, gezacktem Schwanz, mitunter Pferdefuß und Dreizack. Das gilt vor allem für Populärkultur. Andere Werke besinnen sich auf seinen Ursprung als Engel oder geben ihm ein modernes, angepasstes Äußeres - sehr gern als Anwalt.

In diesem Artikel wird grundsätzlich von dem einen Teufel ausgegangen, der sich womöglich jedoch in verschiedenen Gestalten oder Aspekten (ähnlich göttlichen Avataren oder Verkörperungen) manifestieren kann.

Teufel und Dämonen

Sind Teufel und Dämonen nur zwei Wörter für dieselben Wesen? Für manche Autoren sind Teufel und Dämonen das gleiche, andere Autoren machen einen Unterschied. So ist in einem Roman ein Dämon einer von vielen gefallenen Engeln, ein Teufel hingegen ein ursprünglicher Bewohner der Hölle. Andere sehen die einen als körperliche Wesen und die anderen als unkörperliche Bosheit, die gelegentlich Gestalt annimmt oder von Menschen Besitz ergreift. Diverse religiöse Schriften tendieren dazu, die Bezeichnungen äquivalent zu verwenden - wobei Übersetzungen und kulturelle Unterschiede zur Vermischung der Begriffe beigetragen haben dürften.

Recht bekannt ist die Unterscheidung des Rollenspiels AD&D, welches sowohl Teufel als auch Dämonen als grundsätzlich böse sieht, Teufel aber als rechtschaffen sieht (das heißt im Wesentlichen Regeln und Hierarchie befolgend) und Dämonen als chaotisch. Dem entgegen stehen viele Systeme in denen Dämonen durchaus Dämonenfürsten und Untergebene haben.

Im Folgenden wird im Wesentlichen von dem einen Teufel als Herrn der Hölle ausgegangen. Siehe auchDämonen.

Die Identität des Teufels

Man könnte meinen, die Etymologie (der Wortursprung) könnte einen Hinweis geben, wer der Teufel ist und auch auf seine/ihre Anzahl. Das hilft aber nur begrenzt. diabolos (die Vorform von Teufel) stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie Verleumder oder falscher Ankläger. Das deckt sich mit der hebräischen Ableitung Satans von ha-satan, die Ankläger oder Gegner bedeutet - eher im Sinne eines Staatsanwalts. Dämonen, nur zum Vergleich, würden sich vom griechischen daimonion ableiten und mit Intellekt übersetzt werden - was weder für den oder die Teufel noch typische Fantasydämonen weiterhilft. Und als einzige Identität kämen wir über das Hebräische hier zu Satan.

Einige Wesen werden besonders häufig als der Teufel dargestellt:

  • Satan, heute meist ein gefallener Engel, ursprünglich eher Gottes "Staatsanwalt" gegen die Menschheit und deren Versucher (Vgl.: Teufelspakt). Taucht auch als Lucifer, Morgenstern oder mit ähnlichem Namen in vielen Werken auf;
  • Samael, "das Gift Gottes" wird im rabbinischem Judentum mit Satan gleichgestellt - Satan ist in diesem Sinn die Funktion, Samael der Name. In der Kabbala ist Samael der blinde Engel und Fürst der Dunkelheit - seine ursprüngliche Rolle ging verloren;
  • Iblis ist die islamische Entsprechung zum christlichen Satan, allerdings kein Engel, sondern ein Ifrit ("Feuer-Dschinn", später auch Dämon);
  • Mephistopheles, Beelzebub und einige andere werden gelegentlich als alternative Namen Satans und damit als Teufel geführt, häufiger jedoch als Dämonen und Höllenfürsten oder einzelne Aspekte des Teufels.

Recht selten sind ganz andere Figuren, die die Position des "Teufels" einnehmen bis hin zu Menschen, welche diese Position ausführen. In solchen Fällen entsteht meist ein Kontrast zwischen dem verbreiteten Bild von Teufel und Hölle und der Realität.

Herr der Hölle?

Eng verbunden mit der Figur des Teufels ist meist auch die Hölle, die meist als sein Reich dargestellt wird, entweder im inneren der Erde oder in einer parallelen Dimension. Selbst im Kreuzworträtsel ist "Reich des Teufels" meist "HOELLE".

Daher wirkt es auf viele eher wie ein Twist, wenn der Teufel derzeit nichts mit der Hölle zu tun hat. Nach der Bibel (als in der westlichen Kultur dominanten religiösen Schrift) wird die Hölle nur zur Strafe des Teufels am Jüngsten Tag (Offenbarung 20:10). Vielmehr ist oder war der Teufel der Herr der Welt, die er auch Jesu anbot (Matthäus 4:8f). Solche Interpretationen sind allerdings eher selten und gehen meist in Hand mit einer alternativen Sicht auf den Teufel und seinen Platz in der göttlichen Ordnung.

Interpretationen des Teufels

Im normalen Sprachgebrauch wird der Teufel stets mit Bösem in Verbindung gebracht und dies ist auch die Grundannahme in der Fantasy. Durch alle Zeiten hat es jedoch Reinterpretationen gegeben. Gelegentlich wird dabei infrage gestellt, dass der Teufel und die Hölle an sich böse sind - vielmehr hat die Hölle den (Propaganda-) Krieg gegen den Himmel verloren und wurde in der Folge als böse gebrandmarkt: vae victis!

Bisweilen ist dies auch als philosophische Differenz interpretiert: der streng hierarchische Himmel gegen die individuelle Freiheit der Hölle. Wobei beide meist als Extreme dargestellt werden und beide recht schwerwiegende Probleme mit sich bringen. In mancher Darstellung sind Himmel und Hölle, Gott und Teufel auch gar nicht so unterschiedlich. (z. B. Ein Gutes Omen)

Andere Interpretationen sehen den Teufel und die Hölle als Notwendigkeit, als Gegenstück zu Gott und dem Himmel ohne den auch diese nicht existieren könnten. Denn wenn es nur Gott gäbe, wie kann man sich dann für ihn entscheiden? Dies geht ein Stück in Richtung der ursprünglichen Rolle Samaels als Versucher und Staatsanwalt: Der Mensch muss sich frei für Gott entscheiden - und eben auch gegen ihn Entscheiden können.

Ob dem Teufel seine eigene Rolle gefällt ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Manche Teufelsfigur akzeptiert die Notwendigkeit der Position. Einige akzeptieren sie, finden sogar einen gewissen Gefallen daran; andere sehnen sich nach dem Himmel zurück und hadern. Oft zeigt sich in alternativen Interpretationen eine gewisse Wertschätzung des Teufels für die Menschheit oder einige Menschen. Im Kontrast fehlt genau dies einigen absolut dogmatischen Engeln.

Quellen und Verweise

Avatar von nico Artikel von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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