Magische Waffen

Magische Waffe: Riese mit Flammenschwert

Kampf ist ein zentraler Bestandteil vieler Fantasy-Romane - in der Subgattung Sword & Sorcery hat es sich sogar im Namen niedergeschlagen. Dementsprechend sind auch Waffen von besonderer Bedeutung. Die meisten Waffen orientieren sich dabei an früheren Zeitperioden und sind ganz normale Waffen. Manche besondere Waffen gehen über eine meisterliche Fertigung hinaus: Sie sind erfüllt mit Magie oder Göttlicher Macht. Einige Typen tauchen recht häufig in verschiedenen Welten auf. Innerhalb einer Fantasy-Welt sind magische Waffen jedoch meist selten und besonders - nur in einigen Ausnahmen beinahe alltäglich. Auch in diesen Welten erwerben die mächtigsten verzauberten oder gesegneten Waffen oft einen legendären Ruf.

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Überblick

Magische Waffen sind eine spezielle Form eines Magischen Artefakts. Grundsätzlich können sie viele verschiedene Eigenschaften haben. In der Regel orientieren sie sich aber am eigentlichen Zweck: dem Kämpfen und Töten. Solcherart gehen verzauberte Waffen meist in zwei Richtungen: Entweder erleichtern sie die Handhabung (z. B. durch verringertes Gewicht ohne Nachteile oder schlicht Unzerbrechlichkeit); oder sie machen die Waffe gefährlicher, etwa durch besondere Schärfe oder magische Effekte. Ein klassisches Beispiel, das schon aus der Bibel bekannt ist, sind Flammenschwerter. Sagen und Legenden kennen Waffen, die ohne Fehl töten; in der Fantasy tauchen häufig Waffen auf, die gegen einen bestimmten Feind oder eine Art von Feinden geschmiedet sind - gegen alle Diener des Bösen, gegen (eine bestimmte Art von) Dämonen oder auch ganz spezifisch gegen eine einzelne Person. Solche Waffen sind meist ganz gewöhnliche (wenngleich meist sehr gut gefertigte) Waffen, sofern sie gegen andere eingesetzt werden.

Eine dritte, andere Form versieht die Waffen mit Effekten, die nicht direkt mit dem Kampf zu tun hat, wie etwa ein Leuchten in der Gegenwart von Feinden oder Sicht im Dunkeln. Wiederum eine Sonderform solcher Waffen sind beseelte Waffen: Sie besitzen ein eigenes Bewusstsein und eine eigene Persönlichkeit und sind in Erzählungen oft mehr zusätzlicher Charakter als Gegenstand.

Eine verzauberte Waffe kann sich auch als Nachteil herausstellen. Das gilt nicht nur für verfluchte Waffen, deren schädliche Nebenwirkung sich häufig erst zu spät herausstellt. Manchmal kann genau der gewünschte magische Effekt zum Problem werden: Eine leicht brennbare Mumie wird durch ein Flammenschwert schnell besiegt; ein Feuerelementar zeigt sich eher unbeeindruckt.

Häufig bestehen magische Waffen aus besonderen oder zumindest unüblichen Materialien. Mitunter gelten Eisen und Stahl sogar als magieabweisend und sind dementsprechend selten mit mächtiger Magie versehen. Gelegentlich gilt sogar das Material selbst auf bestimmte Weise als magisch. Es versteht sich fast von selbst, dass magische Waffen in der Regel auch gut oder meisterlich verarbeitet sind - welchen Sinn macht es, einen mächtigen, aufwendigen Zauber auf einen Dolch zu legen, der fast auseinanderfällt?

Oft genug verzichten sowohl Fantasy als auch Sagen und Legenden auf eine genaue Erklärung, wie und warum eine Waffe verzaubert ist. Allenfalls findet sich eine Erklärung in der Geschichte der Waffe - wobei dies auch davon abhängt, wie häufig sie auftauchen.

Wie häufig sind magische Waffen?

In den meisten Fantasy-Welten sind magische Waffen etwas, das nicht an jeder Ecke zu finden ist. Dennoch sind magische Waffen einigermaßen verbreitet. Trotzdem sind sie noch etwas Besonderes. Ihre Effekte können dabei sehr gering sein - vielleicht ist eine Axt schon deshalb als die Axt von Kronk, dem Barbaren erkennbar, weil auf ihr blutrote Runen dauerhaft ein schummeriges Licht verströmen. Ob sie auch weitere Effekte haben? Vielleicht, Kronk schweigt. Und weiß es womöglich gar nicht, wenn er die Axt einst auf einem seiner Abenteuer fand.

In manchen Universen sind magische Waffen verbreiteter, meist einhergehend mit generell weiter verfügbarer Magie. Wenn allerorts und im Alltag Zauberei eingesetzt wird, dann findet diese natürlich auch ihren Weg in Waffen. Besteht sogar die Straßenbeleuchtung aus magischen Lichtern und ist echtes Feuer für Wärme und Licht eher die Ausnahme, so werden auch magische Waffen die eigentlich "normalen" sein. In Welten mit solch extremem Magie-Level existiert oft auch eine Art industrialisierter Magie. Folglich entwickeln sich auch magische Waffen, die modernen Kanonen oder Bomben entsprechen, zum Einsatz in Armeen. Eine derartige Verfügbarkeit von Magie ändert das gesamte Weltgefüge deutlich weg von der klassischen, mittelalterlichen Fantasy-Welt.

Besonders Welten, die aus oder mit Fantasy-Rollenspielen entstehen, haben oft ein weiteres Problem: Häufig werden magische Waffen (und Artefakte insgesamt) dadurch entwertet, dass die Helden sie stetig finden. Erneut ist dies ein Problem der Verfügbarkeit von Magie - zwar nicht so allgegenwertig wie magische Straßenbeleuchtung, aber eben dennoch fast überall.

Ein Beispiel: In frühen Editionen von Dungeons und Dragons kam es vor, dass Massen magischer Waffen einfach beim nächsten Händler abgeladen wurden - ein +1 oder +3 von maximalen +5 (zur Berechnung besserer Trefferchance und höherem Schaden) war eben einfach nichts Besonderes mehr. Sie waren eben auch nur genau dies: ein Schwert +1 - keine Mystik, keine lange Geschichte, nur ein vergleichsweise unbedeutender Bonus auf. Spätere Editionen haben versucht, dies zu korrigieren und magische Waffen wieder zu etwas Besonderem zu machen. Andere Rollenspiele versuchen, dies von Beginn an zu vermeiden und machen Magie insgesamt seltener.

Die mächtigsten magischen Waffen sind oft sehr alt und das Wissen oder die Möglichkeit ihrer Herstellung ist verloren gegangen. Um diese Waffen ranken sich oft eigene Legenden, die sie mit zusätzlicher Bedeutung aufladen, etwa als Schwert des rechtmäßigen Herrschers. Solche wahrhaft mächtigen magischen Waffen sind selten wenn nicht gar einzigartig und häufig der Dreh- und Angelpunkt nicht nur einzelner Romane, sondern ganzer Serien.

Warum überhaupt magische Waffen?

Zunächst kann man aber Fragen: Warum gibt es überhaupt magische Waffen? Weil sie cool sind. Weil sie etwas Besonderes sind. Weil sie Macht ausstrahlen. Und weil Magie zur Fantasy dazugehört. Fast jeder Held braucht eine Waffe. Damit ist eine magische Waffe auch eine gute Möglichkeit, ihn weiter zu individualisieren. Eine Waffe kann so einen durchaus komplexen Hintergrund mitbringen.

In der Regel bleibt eine Waffe eine Nebensache, ein Mittel zum Zweck, das von einem Helden benutzt wird. Ausnahme sind hier jene Waffen, deren Finden und Erlangung im Zentrum einer Erzählung steht. Meist wird mit solchen Waffen mehr verbunden: Vielleicht bringt ihr Besitz einfach nur zusätzliche Moral durch all die Hoffnungen, die sie symbolisiert; vielleicht wirkt ein magischer Effekt auf ganze Armeen. Und möglicherweise belegt es den Anspruch auf den Thron.

Vielleicht ist eine Waffe auch gar nicht so mächtig wie erwartet, aber dennoch besonders genug um erkannt zu werden: Das ist doch das Schwert unseres Reichsgründers, das vor Jahrhunderten verloren ging! Es rettete das junge Reich vor der Dämoneninvasion und erschlug deren Fürst! Ganz sicher war es auch verzaubert - oder etwa nicht?

Ebenso häufig wie die Suche nach einer Waffe kann einem Helden eine solche Waffe als Belohnung oder zur Erfüllung eines Auftrags überreicht werden. Und sind wir einmal ehrlich: Gold und Juwelen sind für Diebe erstrebenswert; ein kriegerischer Held wird in der Regel jedoch eine Waffe vorziehen. (Und für den Autor ist es eine einfache Möglichkeit, einem Helden genau so viel zusätzliche Macht zu geben, wie er für seine Geschichte benötigt.)

Ursprünge: Woher kommen magische Waffen?

Wie erwähnt hängt die Art der Magie einer Waffe oft von ihrer Herkunft ab und wird durch diese erklärt. Bei Allerweltswaffen mit geringer Verzauberung oder entsprechender Verbreitung verzauberter Waffen entfällt dies: Solche Waffen sind eben üblich, nichts Besonderes. Im Extremfall wird eine gänzlich unmagische Waffe so zu etwas Besonderem. Oft bleibt der Hintergrund einer magischen Waffe ungeklärt oder im Verborgenen: Klonk der Barbar besitzt dieses mächtige Schwert, das er auf einem seiner Abenteuer fand und das jeden Untoten sofort zu Staub werden lässt. Mehr ist über die Herkunft nicht bekannt - und stellt sich vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt heraus.

Tendenziell gilt: Je bemerkenswerter, je herausragender und ungewöhnlicher eine magische Waffe ist, desto mehr Wert wird auch auf ihre Geschichte gelegt und ihre Verzauberung dadurch erklärt. Dabei gibt es einige typische Ursprünge:

  • Ein sterblicher Magier oder öfter ein Schmied hat die Waffe geschaffen und mittels Runen, Zauber, Gebeten und Ähnlichem gezielt mit bestimmten Eigenschaften versehen, womöglich mit einem spezifischen Zweck oder Feind (z. B. gegen den Hexenkönig von Angmar) oder einer besonderen Art der Herstellung (z. B. geschmiedet im Feuer des heiligen Berges)
  • Die Waffen wurden von Göttern an Auserwählte gegeben, meist um sie zu belohnen oder um ihnen bei einem Auftrag beizustehen. Diese Waffen spiegeln meist die Attribute der Gottheit wider. Sie können nicht selten nur benutzt werden, um im Sinne der Gottheit zu handeln; sonst sind sie nur normale Waffen oder verweigern den Dienst womöglich komplett. Einige magische Waffen sind die ikonische Waffe der Gottheit selbst.
  • Auch andere übernatürliche Wesen vergeben Waffen. Für diese sind sie oft vollkommen normal, da Magie für sie selbstverständlich ist. Ähnlich wie bei Göttern sind solche Waffen häufig Lohn oder Geschenk, werden mitunter aber auch von Abenteurern gestohlen oder einem besiegten Feind abgenommen. Gelegentlich stellen sich solche Waffen als zwieschneidig heraus.
  • Dämonen oder andere mächtige, böse Wesen sind eine weitere Quelle magischer Waffen, die oft besonders zerstörerisch sind. Eigentlich fallen sie unter übernatürliche Wesen; ich möchte sie dennoch gesondert hervorheben. Denn Waffen aus Dämonenhand haben typischerweise einen heftigen Nachteil. Musste der selbst einen Dämon rufen und ihm seine Seele verkaufen, ist dies klar. Mitunter lastet aber ein Fluch auf einer gefundenen Waffe, oder die Waffe selbst verdirbt den Träger langsam oder beeinflusst ihn nach und nach - oder sammelt "nur" die Seelen der Getöteten.
  • Besondere Bestandteile bewirken die Magie: Drachenschuppen oder -feuer; magische Juwelen, Sternenmetall - öfter sind sie aber nur ein Träger der Magie.

Ambivalente Schmiede

Manchmal ist es ein Zauberer, viel öfter aber ein Meisterschmied, der eine magische Waffe erschafft. Durch die unterschiedlichen Arten von Waffen und der Herkunft ihrer Magie kann man sich denken, dass Schmiede ambivalente Figuren sind:

Sie können Helfer sein und mit ihren Hufeisen zum Beispiel dämonische Pferde zähmen, Waffen für Götter und Helden zu gutem Zwecke schaffen. Oft stehen sie auch mit besonderem Wissen um Waffen und Kriegshandwerk dem Helden als Lehrer zur Seite - insbesondere in der germanischen Mythologie. Allerdings lässt sich gerade dieses Handwerk wie kaum ein anderes zum Bösen nutzen: Auch die Bösen führen Waffen - und die Nägel an Christi Kreuz gehen gleichfalls auf einen Schmied zurück. Ein Schmied schafft schützende Schilde und tödliche Waffen gleichermaßen. Bösen Schmieden wird so oft ein Teufelspakt nachgesagt. Die Verbindung zwischen Schmieden und Zwergen entstammt dabei übrigens wohl der Verbindung zur Erde, Unterirdischem, Erzen und Metallen.

Beseelte Waffen

Eine Sonderform der magischen Waffe ist eine beseelte Waffe, eine Waffe mit Bewusstsein. In einer neutralen bis guten Version ist so zum Beispiel ein Geist in eine Waffe gebannt, dem diese Daseinsform entgegen kommt: Er ist zufrieden, seinem Träger so zu dienen, unterstützt ihn mit Rat und Hilfe (in direkter Sprache oder telepathisch) und macht die Waffe meist mächtiger als üblich. Eine solche Waffe kann sogar zu einem "Freund" des Helden werden ähnlich einem normalen treuen Begleiter. Sie sind eher ein zusätzlicher Charakter als ein Gegenstand.

Aber nicht immer ist eine solche Beseelung positiv oder gewünscht: Vielleicht nimmt das Wesen es als Gefängnis wahr. In diesem Fall sabotiert es den Besitzer möglicherweise. Vielleicht versucht es auch seine Freiheit zu erlangen - möglicherweise durch den Tod des Besitzers. Oder es geht seinen Neigungen nach und hat eine gewisse Macht über den eigenen "Körper" und nutzt diese, um genau zum falschen Zeitpunkt Unheil anzurichten. Dies ist insbesondere bei bösen Waffen der Fall, die Dämonen oder andere Wesen enthalten, welche sich an Verderben und Chaos laben.

Auf der erzählerischen Ebene können solche beseelten Waffen fast alle Rollen übernehmen, die sonst anderen Figuren zufallen: Sie können dem Helden mit Rat beistehen; sie können für Komik sorgen, von Schabernack bis tiefschwarzem Sarkasmus; sie können ständig sticheln, weil ihr neuester Besitzer ihnen nicht gut genug ist und ihn gerade dadurch antreiben; oder sie können sogar ein verdeckter Feind sein, der den Helden heimlich sabotiert oder eigene Ziele verfolgt.

Gebundene Waffen

Gebundene Waffen sind eine weitere Variante. Eine gebundene Waffe hat meist kein Bewusstsein, ist aber auf spiritueller oder seelischer Ebene mit dem Besitzer verbunden. Dies kann sich darin äußern, dass der Träger immer weiß, wo seine Waffe ist. Vielleicht kann er sie sogar zu sich rufen - durch Teleportation oder durch physischen Flug.

Allerdings kann eine solche besondere Bindung auch Nachteile bringen. Das gilt besonders, wenn sie durch oder mit einem übernatürlichen Wesen erfolgte: Träume aus der Welt des Dämons oder des Wesens ohne weiteren Einfluss sind noch harmlos. Aber möglicherweise können die Gedanken des Wesens langsam ins Denken des Helden einsickern. Und dabei ist das einfachste Problem noch nicht benannt: Sind Geist oder Seele des Helden mit der Waffe verbunden, was passiert, wenn die Waffe zerbricht?

Verfluchte Waffen

Dies bringt und zu einer weiteren Sonderform magischer Waffen: verfluchte Waffen. Auch manche magische Waffe fordert einen Preis, dieser ist dem Träger jedoch bekannt: So mag eine Waffe den Träger zwar doppelt so schnell machen, ihn aber auch doppelt so schnell ermüden. Das ist ein Preis, der bewusst gezahlt und akzeptiert wird - ein längerer Kampf wäre ebenfalls ermüdend. Storytechnisch wird Magie so weniger billig und weniger beliebig. Eine verfluchte Waffe hingegen hat einen versteckten Nachteil oder Preis, den ein Held vermutlich nicht bereit zu zahlen ist und der großen Schaden anrichtet. Bereits erwähnt wurde das Beispiel einer dämonischen Waffe, die die Seelen Getöteter sammelt - ob ein strahlender Held das wirklich akzeptieren kann?

Manchmal sind verfluchte Waffen von einem bösen Wesen beseelt (s. o.) oder mit diesem verbunden. In diesem Fall übt die Waffe häufig versteckt Einfluss auf den Träger aus und korrumpiert diesen zum eigenen Willen. Kaum erwähnt werden muss, dass die Waffe gegen den eigentlichen Schöpfer oft absolut wirkungslos bleibt. Auch ohne eine direkte Beseelung haben gerade dämonische Waffen öfter einen solchen Einfluss.

Andere Waffen fordern Blut: Aus verschiedenen Legenden sind Schwerter bekannt, die nur gezogen werden dürfen, wenn auch Blut vergossen wird. Kommt es nicht zum Kampf, nehmen sich diese Waffen Blut vom Träger und töten ihn. Weniger direkt saugen manche Waffen ihrem Träger heimlich und stetig die Lebenskraft aus.

In eine ähnliche Richtung gehen Dinge wie Freikugeln, die in verschiedenen Sagen mit Hilfe des Teufels geschaffen werden: Sie treffen ohne Fehl ihr Ziel, doch die letzte Kugel trifft den Schützen.

Nicht wirklich "verflucht" sind Waffen, die genau das tun, was sie sollen - was sich aber als nicht unbedingt hilfreich herausstellt: Eine ultraleichte Waffe ist zwar einfach anzuheben und zu tragen; aber ein Schwert mit dem Gewicht einer Feder verletzt eben auch kaum. Häufig werden solche Probleme in Satire und Funny Fantasy aufgegriffen (s. u.)

Häufige Typen magischer Waffen

  • Flammenschwert(er) - als individuelle Waffe aus der Bibel (Genesis 3,24) bekannt, aber inzwischen eine häufig anzutreffende magische Waffe.
  • Todesdolche, -pfeile und andere Munition, die nur einmal funktionieren, ihr Opfer aber ohne Fehl töten.
  • Wiederkehrende Speere/Wurfhämmer/Äxte und Bögen mit endloser Munition
  • Magische Munition verschiedenster Art
  • Unzerbrechliche Waffen, die keine Pflege brauchen und ewig scharf bleiben
  • Schilde mit besonderem Schutz

Legendäre Waffen

Manche Waffen sind besonders, weil sie magisch sind. Manche Waffen sind besonders, weil sie von Meisterschmieden erschaffen wurden, weil sie einen berühmten Besitzer hatten oder weil große Taten mit ihnen vollbracht wurden. In der Fantasy überschneiden sich diese Kategorien häufig.

Legendäre oder mythische Waffen haben meist einen eigenen Namen, egal, ob sie magisch sind oder nicht. Ohne eigenen Namen werden sie meist mit ihrem berühmtesten Besitzer identifiziert wie der Stab des Merlin oder der Bogen der Artemis.

Sowohl in der Geschichte unserer Welt als auch in Fantasy-Welten werden solch legendären Waffen oft magische, heilige oder sonstige besondere Eigenschaften zugeschrieben - egal ob es diese wirklich gibt oder nicht: Von König Artus' Excalibur werden oft besonderen magischen Eigenschaften berichtet; Fantasy-Neuerzählungen (und manche Variante) dichten diese aber gerne hinzu. Narsil/Andúril aus dem Herrn der Ringe ist ebenfalls wegen seiner Geschichte und einer Prophezeiung berühmt, nicht wegen besonderer Magie.

Einige Beispiele legendärer (nicht immer magischer) Waffen:

  • Durendal - das Schwert Rolands aus dem Rolandslied. Im Rolandslied von einem Engel übergeben und mit mehreren Reliquien versehen. Im Chanson d'Aspremont schneidet es jede Rüstung.
  • Excalibur - König Artus' Schwert - in einigen Legenden nur ein meisterlich gefertigtes Schwert, in anderen magisch, oft mit Schutz vor Verletzungen.
  • Masamune - nach seinem japanischen Schmied benannt; besonders häufig als mächtiges (magisches) Schwert in Computerspielen anzutreffen.
  • Gram - das ererbte Schwert Sigurd/Siegfrieds, mit dem dieser den Drachen Fafnir erschlug. Auch als Balmung oder Nothung bekannt.
  • Gungnir - der Speer Odins.
  • Narsil/Andúril - das Schwert Aragorns (aus Mittelerde), nicht magisch aber Symbol des Königs
  • Joyeuse - das Schwert Karls des Großen - ein historisches Schwert, das heute im Pariser Louvre ausgestellt ist. Erzählungen nach wurde der Knauf aus der Heiligen Lanze geschmiedet.
  • Minneyar, Dorn und Leid - die drei Großen Schwerter aus Osten Ard, die letztlich nicht nur der deutschen Übersetzung (Das Geheimnis der Großen Schwerter) ihren Titel geben, und unterschiedliche magische Besonderheiten zeigen - nicht nur im Finale.

Realer Hintergrund

In früheren Zeiten hatten Religion und Mythos noch einen ganz anderen Stellenwert. Wissenschaft als solche gab es nicht; Kenntnisse in vielen Bereichen waren einigen wenigen vorbehalten. Zu diesen Tätigkeiten zählte auch die Schmiedekunst, die zudem direkt mit dem Jenseitigen und Göttlichen in Verbindung stand.

Aber schon vor dem europäischen Mittelalter finden sich Schmiede in herausragender Stellung: König David (Bibel/Koran) wird auch als Schmied bezeichnet; die Griechen kannten den Gott Hephaistos; in den germanischen Mythen entstehen Schmieden bereits vor den Menschen - und schmieden (ath smitha) ist gleichbedeutend mit erschaffen (ath skapa). Schmiedekunst ist hier also direkt mit der Schöpfung insgesamt verbunden. Auf den Schmied ging daher die Assoziation mit magischen Kräften und Verbindungen zur jenseitigen Welt einher. Darüber hinaus dann wiederum die Schaffung magischer Waffen und die Verbindung zu zahlreichen Helden und deren Abenteuer.

Jenseits von Mythen und Erzählungen war das Schmiedehandwerk ein eher geheimnisvoller Beruf. Zwar wurden Schmiede vielerorts gebraucht, aber im Vergleich zu Bauern gab es eher wenige. Und war es noch einfach und verständlich, ein Hufeisen oder einfache Dinge aus Metall zu fertigen, so sind Waffen und Rüstungen eine ganz andere Kategorie.

In mehrerer Hinsicht: Ein abgefallenes Hufeisen ist meist nur ärgerlich; ein gebrochenes Schwert hingegen kann tödlich sein. Außerdem sind Hufeisen, Nägel usw. Alltags-, Ge- und Verbrauchsgegenstände. Schwert und Rüstung konnten sich hingegen nur wenige leisten. Dementsprechend werden sie selten gefertigt und auch die Menschen, die dazu in der Lage sind, sind selten und gefragt. Es bildeten sich ganz natürlich Mythen rund um diese "Geheimwissenschaft". Dies auch, da viele Zusammenhänge kaum bekannt waren: Es gab keine Wissenschaft im heutigen Sinne. So kann das Tunken einer Klinge in Blut durchaus einen (geringen) härtenden Effekt haben, was wie (dunkle) Magie wirkt. Faktisch ist dies eine noch nicht gänzlich verstandene chemische Reaktion, die auch anders erreicht werden kann. Ähnlich geheimnisvoll/unverstanden waren andere Zusammenhänge beim Schmieden.

Quellen und Verweise

Avatar von nico Artikel von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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