Jesus
Heiland und Messias: Jesus van Nazaret, Christus "der Gesalbte" ist Sohn Gottes, ganz Gott und ganz Mensch wie es die Bibel erzählt. Der Islam kennt ihn hingegen als Propheten. Die Geschichtsschreibung fragt sich, ob es eine oder mehrere Personen als Vorbild gab und wie viele der Geschichten eine reale Grundlage haben. Die phantastische Literatur hingegen begibt sich auf Zeitreise, schreibt die Rolle alternativ oder beschäftigt sich mit den entstandenen Relikten.
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Jesus in der Bibel
Die meisten Westeuropäer kennen Jesus aus der Bibel, genauer gesagt dem Neuen Testament, den vier kanonischen Evangelien und einigen weiteren Schriften. Ihnen zufolge war Jesus der von Gott versprochene Erlöser, der schließlich auf Befehl des Präfekten Pontius Pilatus gekreuzigt wurde, von den Toten auferstand und in den Himmel auffuhr. Gemäß christlicher Lehre ist Jesus ganz Gott und ganz Mensch. Aus seinem Tod, der die gesamte Menschheit erlösen sollte, entstand das Christentum als neue Weltreligion.
Historisch berichten einige Quellen, dass ein Jesus oder Jeschuh(a) von Nazaret etwa 28. n Chr. in Galiläa und Judäa als Wanderprediger auftrat. In diesen Quellen wird Jesus sowohl mit Sympathie als auch Gleichgültigkeit und Verachtung betrachtet, steht jedoch kaum im Zentrum.
Jesus im Islam
Hört man den Islam, denken viele nur an Mohammed. Aber auch Jesus ist im Islam bekannt. Als Isa ibn Maryam (Jesus, Sohn der Maria) taucht er im Koran auf und gilt als Gesandter und letzter der 24 Vorgänger-Propheten Mohammeds. Im Gegensatz zum Christentum gilt er aber nicht als Sohn Gottes, ist aber gleichfalls mit wundersamen Gaben sowie Weisheit ausgestattet und steht Gott nahe.
Jesus in Fantastischer Literatur
Fantasy und Historischer Roman haben die Figur des Jesus immer wieder aufgegriffen. Die Bandbreite reicht dabei von einer realistischen Erzählung der biblischen Geschichten bis hin zu Science-Fiction-Erklärungen, gänzlicher Vermenschlichung und alternativen Perspektiven. Oft findet sich auch nur der Bezug auf Relikte Jesu - gerade Mystery-Romane greifen gern auf frühchristliche Relikte zurück, wie die Indiana Jones-Filme zeigen (Bundeslade, Heiliger Gral).
Folgende Motive tauchen besonders oft im Zusammenhang mit Jesus auf:
- Zeitreise: Getrieben von Neugier reist ein Mensch in die Vergangenheit um Christus zu treffen, in um Heilung anzuflehen oder zu verstehen, was geschah. Dies verändert dessen Rolle meist ganz entscheidend, kann entweder historisierend sein oder einen gänzlich anderen Twist geben. Beispiel: I.N.R.I. oder Die Reise mit der Zeitmaschine.
- Historisierung: Jesus, so häufige These, war nicht göttlich, sondern ein ganz normaler Mensch. Ein historischer Roman folgt so ihm oder einer anderen Figur und ergründet, wie der "Mythos" entstand. Beispiele: Ein Mensch namens Jesus.
- Alternativroman: Ganz ohne phantastisches Element oder mit wahren Wundern - diese Romane stellen die Ereignisse der Bibel zumindest anders dar, erzählen die "Wahrheit". Diese kann von einem geschickten Trickbetrüger reichen bis hin zu einem unbedarften Wanderer, dem wider Willen alle möglichen Wunder zugeschrieben werden, so sehr er auch protestiert. Gelegentlich haben solche Romane eine humoristische Komponente, allein schon wegen des Kontrasts zur bekannten Geschichte. Beispiel: Die Bibel nach Biff. Die wilden Jugendjahre von Jesus, erzählt von seinem besten Freund.
- Relikte: Wenn nicht in Person, so tauchen immer wieder Relikte in direktem Zusammenhang mit Jesus auf. Drei der prominentesten:
- Der Heilige Gral - der Kelch des letzten Abendmals, der auch Jesu Blut auffing, kann alle Leiden heilen und ewiges Leben verleihen
- Die Heilige Lanze, die ihm die Wunden zufügte
- Das Leichentuch von Turin, in das sein Leichnam gehüllt worden sein soll, zeigt ein Ganzkörperabbild.
Quellen und Verweise
- Titelbild: Christus umgeben von Engeln und Heiligen, Foto eines Mosaiks in der Basilika von Sant'Apollinare Nuovo in Ravenna, via Wikimedia Commons, Public Domain
- Bild Kreuzigung: Holzstich von Gustave Doré aus der Sainte Bibel von 1866, via Wikimedia Commons, Public Domain
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
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