Computerspiel zum Buch
Computerspiele zu Büchern sind natürlich keine Bücher, sondern Computerspiele. So viel zum Offensichtlichen. Im Namen steht auch bereits: Diese Computerspiele basieren auf einer Buchvorlage. Manchmal sind es die gleichen Geschichten wie im Roman, die mit Rätseln oder anderen Schwierigkeiten verbunden werden. Gelegentlich wirkt sogar der Romanautor mit. Andere Computerspiele zu bekannten Romanen bauen lediglich auf der Romanwelt auf und erzählen andere Geschichten in dieser, streifen die Geschichte des Romans dabei nur gelegentlich oder gar nicht.
Bücher
Veränderbare Geschichte
Grundsätzlich ist ein Spiel ein Spiel und ein Buch ein Buch. Ein Buch ist unveränderlich, sobald es einmal gedruckt ist. Auch beim zehnten Lesen werden sich die Dinge genauso ereignen wie beim ersten Mal - mit gewissen Ausnahmen bei Spielbüchern. Ein Spiel hingegen lebt auch von den Eingaben und Entscheidungen des Spielers und kann sich unterschiedlich entwickeln - vom Sieg bis hin zur Niederlage.
Vielfältige Genres
Wie genau der Spieler das Geschehen beeinflussen kann, hängt stark von der Gattung des umgesetzten Spiels ab. In Adventures muss der Spieler Rätsel lösen; in Strategiespielen Einheiten befehligen und produzieren; in Ego-Shootern schlüpft er direkt in die Rolle eines Helden und kämpft in seiner Person; bei Rollenspielen gibt er zumindest Anweisungen an die Charaktere und gibt ihnen häufig einen moralischen Kompass.
Nähe zur Romanvorlage?
Wie eng ein Computerspiel am Roman ist, liegt teils auch an der Art des Spiels. Ein Adventure oder Rollenspiel kann vergleichsweise nah am Buch sein.
Bei Strategiespielen ist dies meist schwerer. Diese Spiele nehmen meist eine distanzierte Perspektive zum Roman ein und stürzen den Spieler in ein umfassendes Szenario, in dem die Protagonisten des Romans am Rande auftauchen.
Aber auch Adventures müssen nicht zwangsweise den Roman-Helden folgen. Ebenso denkbar ist, dass der Spieler eine rivalisierende oder zweite Heldengruppe begleitet, welche im Roman nicht weiter verfolgt werden. Hierbei wird die Distanz zum Roman natürlich größer. Geschickte Spielautoren schaffen dennoch immer wieder Anknüpfungspunkte zur Erzählung des Romans: Figuren, die zu einem Ort aufbrachen und den Spieler treffen; Ereignisse, die sich auf Spiel und Roman auswirken; bekannte Gegenstände, die unverhofft auftauchen. Ein Highlight bildet für viele Spieler oft das Zusammentreffen mit Hauptfiguren.
Quellen und Verweise
Titelbild von George Hodan via Public Domain Pictures, PD CC0
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
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