Nemesis: Die Stunde des Wolfs, Morgengrauen [Audio]
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Im Kern des Horror-Genres steht die Emotion der Angst; neben ihr ist anderes sekundär. Dabei erstreckt sich der Schrecken nicht nur auf die Figuren, sondern greift auch auf den Leser über. Nähert sich Horror dem Fantastischen an, kommen meist übernatürliche Elemente hinzu: schwarze Magie, Dämonen etc. Horror selbst kommt aber auch gänzlich ohne diese aus: Psychoterror, Kettensägenmassaker, Serienkiller bieten einen weiten Spielraum.
Die zentrale Emotion der Angst ist nahezu das einzige, an dem man diese sehr vielfältige Gattung festzuhalten versuchen kann. Oft ist dies eher eine Abgrenzung zu anderen Genres als eine wirklich klare und unstrittige Definition anhand von harten Merkmalen. Denn natürlich hat jede Horror-Geschichte auch eine Handlung. Einige Elemente deuten jedoch darauf hin, dass es sich eher um Horror als eine andere Art handelt:
Dies bleiben jedoch bestenfalls Indizien, denn bei entsprechendem Erzählstil können auch solche Geschichten den Leser zwar schaudern lassen, sich aber weit vom Kern der Angst entfernen - und würden damit aus dieser Definition herausfallen. Dies zeigt sich auch bei der Gattung der Dark Fantasy, die manche mit Fantasy-Horror gleichsetzen oder andere (wie ich) von dieser unterscheiden.
Gemein ist sowohl Dark Fantasy als auch Fantasy-Horror, das phantastische Element. Auch in "normalen" Horror-Romanen können Kulte, Sekten und Menschenopfer vorkommen - aber im Gegensatz zu den fantastischen Genres funktionieren diese mystischen Elemente nicht. Dämonen tauchen nicht auf; allenfalls trägt der Serienmörder eine Maske; der Teufelskult wird nur geschickt durch seinen Anführer manipuliert. Dennoch nutzt auch der "mundane" Horror gerne Elemente, die ebenfalls im fantastischen Horror auftauchen, insbesondere auch für Schauplätze: düstere Keller, Katakomben, Friedhöfe, verfallene Gemäuer, gotische Bauwerke.
Oft werden auch Geschichten von Entführungen und (sexueller) Gewalt unter Horror gefasst, ebenso Splatter, also Werke die Gewaltexzesse und Brutalität möglichst greifbar in Szene setzen. Das andere Extrem bilden subtile psychische Thriller, bei denen das Opfer durch den Täter in Panik versetzt wird, diesen jedoch nie greifen kann.
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