Ballade
Balladen sind erzählende Gedichte, eine Mischung aus Epik und Lyrik. In Versform, manchmal auch Reimen, wird hier eine Geschichte erzählt, im Fall der fantastischen Balladen von Vampiren, Loup-Garous oder auch Raben auf dem Fenstersims.
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Epik + Lyrik: Erzählendes Gedicht
Balladen sind erzählende Lyrik, das heißt Gedichte, die eine Geschichte erzählen, sei sie nun spannend, schaurig oder unterhaltend. Ihren Ursprung hat die Gattung im Tanzlied, die heutige Bezeichnung geht aber schon aufs 18. Jahrhundert zurück. Mit ihr liegt die Ballade auf der Grenze zwischen zweien der drei großen Literaturkategorien: Epik und Lyrik. (Das Drama ist allenfalls durch Dialoge eingeschlossen - das "dramatische Geschehen" des heutigen Sprachgebrauchs, meint etwas anderes als die Literaturkategorie).
Als Abgrenzung gegen reine Lyrik, insbesondere impressionistische Lyrik, dient das Merkmal der Erzählung. Es findet eine Handlung statt, eine Erzählung, die auch in Prosa dargeboten werden könnte. Eine feste Form gibt es nicht. Oft tritt Reim auf - im Deutschen besonders oft Endreim, gelegentlich und in älteren Formen Binnenreim. Ein Muss ist dieser Reim jedoch nicht; eine rhythmische Form hingegen fast immer anzutreffen. Durchaus nicht untypisch ist daher auch, Balladen in gesungener und musikalisch untermalter Form anzutreffen. Aus der Epik übernimmt die Ballade die "außergewöhnlichen Ereignisse" von denen erzählt wird.
In der Länge ist eine Ballade meist länger als kurze Lyrik, jedoch unterhalb der Länge einer Kurzgeschichte.
Phantastische Balladen
Phantastische Balladen wurden durch alle Zeiten geschrieben: In Bürgers Lenore tanzen Geister; in Fontanes Brücke am Thay treten Heyen auf; auch Goethes Erlkönig gehört in diese Gattung und in Richtung Horror findet sich Poes Der Rabe. Häufige Themen sind Geister, Vampire, Fae, Untote und andere übernatürliche Wesen. Hinzu kommt der verarbeitete Stoff von Sagen und Legenden, insbesondere der Heldenepik.
Quellen und Verweise
Titelbild: "Die neun Musen - Erato" (Muse der Lyrik) (1781), Öl auf Leinwand von Johann Heinrich Tischbein der Ältere via Wikimedia Commons, PD.
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
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