Die Kaiserin des Blauen Lichts
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Bipas Welt ist bedeckt von Eis und Schnee; klirrende Kälte herrscht und auf der Oberfläche gibt es kein Leben - die Menschen haben sich in Höhlen zurückgezogen. Doch es heißt hinter den Eisbergen, bei der Kaiserin des Blauen Lichts, hat die Unwirtlichkeit ein Ende. Bipa hält dies für Schwachsinn und Kindermärchen, doch ihr Freund Aer hat es sich in den Kopf gesetzt, die Kaiserin zu finden. Bipa bleibt zuletzt nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.
Schlicht auf den Punkt bringen kann man die Handlung mit "Rettungsmission" plus ein wenig Liebesstory; in gewisser Weise ist „Die Kaiserin des Blauen Lichts“ auch ein modernes Märchen. Dass das Ganze ein relativ gesehen gutes Ende nimmt, ist bei einer Altersempfehlung ab 12 Jahren auch nicht verwunderlich. Diese Empfehlung kann ich ebenfalls stützen: Die Handlung ist geradlinig, die Love-Story ist da aber drängt sich nicht in der Vordergrund - sowohl Mädchen als auch Jungen können am "Blauen Licht" gefallen finden.
Da die Handlung auf einem klassischen Schema fußt, muss die Geschichte durch Action oder Beschreibung gefüllt werden. "Die Kaiserin des Blauen Lichts" tendiert stärker zur Ausgestaltung der Welt, lässt diese jedoch nicht ausufern. Dies beginnt bei der Schnee- und Eiswelt ohne Leben: ein solcher Hintergrund ungewöhnlich (und erinnert manchen vielleicht eher an eine Post-Nukleare Welt denn eine Fantasy-Welt). Viel exotisches Leben oder Leben überhaupt gibt es nicht. Dementsprechend kommt es nicht zu den genretypischen Verwirrungen in der Suche: es gibt keine Nebenquests, die Haupthandlung zieht sich in klaren Episoden vorwärts und es gibt nicht die übliche Bandbreite längst schon nicht mehr exotischer Fantasy-Völker.
Ganz ohne Leben und Begegnungen kommt aber auch dieser Roman nicht aus. Auf ihrer Wanderung trifft Bipa auf verschiedene Wesen, die sich in Stadien zwischen Mensch und "Ätherischem" befinden - der Zielzustand aller, die zur Kaiserin wollen. Die einzelnen Übergänge sind überzeugend und einfach nachvollziehbar. Einige typische Fantasy-Elemente, beispielsweise Götter und Golems, werden aufgegriffen und fügen sich gut in die eher ungewöhnliche Umgebung ein.
Will man etwas ernsthaft kritisieren, so kann man am ehesten die Geradlinigkeit makulieren. Ja, "die Kaiserin des Blauen Lichts" hat einen absolut geraden Weg (und zurück), kennt nur ein Ziel und alternative Wege sind nach wenigen Zeilen wieder verworfen. Viele Nebenhandlungen und Alternativen würden in einer kargen Eiswelt jedoch auch fehl am Platz wirken. Und manchmal ist eine solcherart geradlinige Handlung ohne viel Drumherum aber dennoch in einer neuen, ungewöhnlichen, interessanten und gut geschilderten Welt genau das, was man sucht. Auch das Cover sei hier noch einmal hervorgehoben: unverschnörkelt aber absolut passend.
Fazit: Wer Fantasy mag aber wen stete Ausschweifungen im Welterfinden und -beschreiben oder ausufernde Nebenhandlungen langweilen, der sollte "Die Kaiserin des Blauen Lichts" in Erwägung ziehen.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
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