Dämon wider Willen
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Die Invasion der höllischen Horden ist zurückgeschlagen - und die Menschen des Aldermannlandes holen zum Gegenschlag aus. Es gelingt ihnen, einen Teil der Hölle zur erobern und sich dort niederzulassen.
Als er eine Verbrecherin verfolgt gerät Harkwart von Garonnje in eben diese neue Provinz - und wird mit einem Mal als Geist und sogar Dämon beschworen: dies ist dummerweise die Region, aus der Zauberer seit Urzeiten ihre Dämonen beschwören. Harkwart bleibt nichts anderes übrig, als die Dienste zu erfüllen, um in die Menschenwelt zurückzukehren...
Das Buch erhält 9 von 10 Punkten.
"Dämon wider Willen" fällt sofort auf. Nicht wegen eines großartigen Covers (dieses hat nicht viel mit dem Inhalt zu tun) sondern wegen der Größe. Hier haben wir tatsächlich einmal ein echtes Taschenbuch, das in etwa das Format einer Hand besitzt. Dementsprechend ist die Schrift ein wenig kleiner als üblich und die Seitenzahl entspricht zudem weniger Normseiten als bei anderen, üblicheren Buchformaten. Dafür ist auch der Preis deutlich niedriger - und es allemal wert.
Das Buch an sich ist so kurz wie kurzweilig wie das Format; die Handlung ist flott und hält sich kaum mit Beschreibungen auf - und der von Witzko bekannte Humor ist sowohl in der Prämisse (i.e. Menschen siedeln in der Hölle und werden als Dämonen beschworen) als auch in der Ausführung vorhanden. Ein Beispiel? Die Rede eines Prinzen gibt ein Geschichtenerzähler als Mischmasch verschiedener allseits bekannter Redebestandteile wieder - von Martin Luther King bis Karl Marx. Wie das funktioniert? Grotesk, so dass man lediglich die Augen verdrehen und mit den Zähnen knirschen kann. Slapstick ist stark vertreten, wird Harkwart durch seine neue Rolle doch auch zusehend dämonischer und verfällt immer wieder in das typisch dämonische "Ich bringe euch alle um" - auch wenn er das gar nicht will. In dieser Hinsicht nutzt "Dämon wider Willen" natürlich bekannte Fantasy-Klischees - und erklärt en passant auch den scheinbaren oder wirklichen Wahnsinn von Dämonen.
Was ist das größte Manko? Der zweite Teil des Rückentextes - und damit ist dies nur eine kleine Unschönheit. Dieser Text vermittelt den Eindruck, es gehe um alle Krieger des Aldermannlandes und wie sie als Dämonen beschworen werden. In der Tat geht es aber nur um Harkwart von Garonnje - und die gesuchte Verbrecherin, die aber nur eine geringe Nebenrolle ausfüllt. Wie ein ganzes Volk auf plötzliche Beschwörungen reagiert, hätte auch großes Unterhaltungspotential, wird zunächst suggeriert aber eben nicht geliefert. Macht aber eben kaum etwas aus:
Dämon wider Willen bietet flotte, humorvolle Unterhaltung, überwiegend mit Situationskomik. Dabei gewinnt es den Leser nicht durch Spannung sondern durch die groteske Prämisse und deren humorvolle Ausführung.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
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Leseprobe
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