Dämonenhunger
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Die Welt geht unter, daran gibt es nichts zu rütteln, das macht der Autor von Anfang an klar. Der Weltuntergang wird nicht zu verhindern sein und er steht am Ende des Romans, doch was passiert auf dem Weg dorthin, gibt es für einige wenige Menschen vielleicht doch eine Rettung und wie bereitet man sich auf solch ein Ereignis vor? All das wird in diesem humoristischen Roman verarbeitet.
Vincent ist richtig angenervt von seiner Familie, die seit einiger Zeit vehemente Anhänger einer neuen Sekte sind, die erzählt, das die Welt bald untergeht, weil sie von Dämonen überrannt werden wird. Verbunden ist dieser Glaube mit strenger Selbstdisziplin, Missionsarbeit und dem Beten zu Gott, der die Menschen retten wird. Da Vincent mit dieser Religion aber nicht viel anfangen kann, gerät er immer wieder mit seinen Eltern aneinander, die sich dann harte Strafen für ihn ausdenken. Beispielsweise muss er, nachdem er bei einem Schulprojekt versagt- und das Wort Gottes nicht verbreitet hat, in der hauseigenen Kapelle Buße tun, auf dem Steinboden kniend Gebete aufsagen und dort ohne Essen die ganze Nacht verbringen. Das ist nicht das erste Mal und inzwischen weiß Vincent wie man die Tür aushängt, sodass er trotz Vorhängeschloss nach draußen schlüpfen kann.
Der Weg führt ihn diesmal direkt zu seiner Nachbarin, die gerne meditiert, an Auren und Chakras glaubt und aus diesem Grund für Vincents Vater der personifizierte Teufel ist. Da er gerade eben einen echten Dämon gesehen hat und nicht weiß, was er davon halten soll, muss er Chanteuse fragen, was sie von diesem Phänomen hält. Die weiß natürlich, dass es solche Wesen gibt und ist überrascht, dass Vincent diese ebenfalls sehen kann. Es ist ihr aber auch unmöglich zu verhindern, das der Junge auf dem Nachhauseweg von Elfen, garstigen kleinen Wesen, entführt und gefesselt wird. Er soll ihr Sprachrohr sein und gleichzeitig für ihre Zwecke arbeiten, so setzen sie ihm einen magischen Käfer in die Nase, der dafür sorgt, dass er ihre Befehle ausführen muss. Die lauten dann auch bald darauf, dass er sich mit dem größten Mistkerl der Schule anfreunden- und dafür seinen besten Freund verprügeln muss, wofür er natürlich bestraft werden soll.
Immerhin hat er inzwischen die Bekanntschaft von zwei Feen gemacht, die bereit sind ihm zu helfen und auch wissen, was er tun kann, um sich auf den bevorstehenden Weltuntergang vorzubereiten. Doch dann erfahren die drei, dass es jemanden gibt, der verhindern möchte, dass die Menschen fliehen können, um wenigstens einige ihrer Art zu retten, sondern der auf die komplette Vernichtung der Menschheit hinarbeitet. Das gilt es natürlich zu verhindern. Mit fanatischen Eltern, einer Horde tollwütiger Elfen und diversen Dämonen im Nacken ist das jedoch alles andere als einfach.
Das Buch ist amüsant. Man liest es quasi in einem Rutsch, lacht ein paar Mal, schüttelt genauso oft den Kopf wegen der sinnlosen Gewalt, der man hier begegnet, wird aber dennoch tadellos unterhalten. Tiefgang gibt es hier nicht, außer man möchte es auf Biegen und Brechen herauslesen, wenn von der Schuld der Menschen an der Umweltzerstörung oder auch von dem religiösen Fanatismus die Rede ist. Das sind jedoch nicht die zentralen Punkte dieses Romans, sondern vielmehr der rabenschwarze Humor des Autors, die nahestehende Zerstörung der Welt, die mit dem abzählen der Kapitel von 30 auf 1 einher kommt und die Rettung der Menschheit durch eine gewagte und durchaus fantasievolle Methode. Im Buch umfasst die Handlung genau zwei Tage, während denen aber allerhand passiert und man im Grunde kaum Atem holen kann. Vincent ist ein lustiger kleiner Kerl, der viel investiert, aber kein Superheld ist. Stattdessen muss er ziemlich einstecken, wird umgerannt, gequält, verletzt und ist immer und immer wieder auf der Flucht.
Durch die doch recht vorhersehbare Handlung, wenn man von einigen wenigen Punkten und innovativen Ideen absieht, geht leider ein wenig Spannung verloren. Das Buch verliert dadurch aber nichts von seinem Reiz, da es noch immer auf einmalig leichte Art unterhält.
Damit liegt hier ein fantasievoller und durchaus lesenswerter Roman vor, an dessen Schluss das Ende der Welt steht. Die Geschichte ist rasant und vielfältig, der Stil einfach, der Humor schwarz, das Buch damit eine ganz eigene Entdeckung mit einer mit lustigen Einschüben gespickten Handlung.
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Katahrinas Lesekarriere begann mit Wendy und Mickey Mouse. Über Märchenmond gelangte sie zur Fantasy. Diese entachte auch eine regelrechte Bücher-Sammelwut in allen Bereichen. Am liebsten blieb ihr jedoch die Fantasy - und Vampire.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
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