Feuer im Norden
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Die Serephin sind in Runland eingebrochen; Chaos herrscht in Andostaan. Der Stadtrat will der Gruppe um den Elfen Arcad nicht glauben: Sicher sitzen doch nur ein paar schäbige Banditen in der Meersfestung, was zwar ärgerlich ist, jedoch bald behoben sein wird. Doch bald darauf geht die Stadt in Flammen auf und jene, die entkommen konnten, haben dabei noch Glück: Die Serephin sind da und sie kommen nicht um zu erobern, sondern um zerstören und somit eine Rückkehr der Götter des Chaos ein für allemal zu verhindern - was sich am einfachsten mit der Vernichtung Runlands erreichen lässt. Bald schon zeigen sich die Zeichen ihres Angriffs, der längst auch alte Geister des Landes hat aktiv werden lassen.
Das Buch erhält 9 von 10 Punkten.
Wieder einmal wirkt die Zusammenfassung kurz und die vernichtendste wenngleich ehrliche Kritik ist: Auch in Robin Gates' zweitem Runland-Saga Roman passiert wenig. Die kürzeste Zusammenfassung? Die Serephin brechen in die Welt an, die Menschen flüchten aus Andostaan, die Serephin greifen die magischen Wächter der Welt an, Ende. Jedoch muss man gleichzeitig dazu sagen, dass Robin Gates es absolut versteht, die Seiten des Romans zu füllen. Es gibt Nebenhandlungen, die gestrichen werden könnten, die keine direkte Bedeutung haben - zumindest scheint es zu diesem Zeitpunkt so. Doch diese sind stimmig. Das Lesen macht wie beim Vorgänger Spaß. Wiederum lässt sich dies einfach resümieren: Wer handlungsreiche Romane sucht, ist hier fehlberaten; wer sich auch an langsamem Aufbau erfreuen kann, der kann zugreifen. Nicht zu verwechseln ist dies mit "elend langen Beschreibungen" - davon gibt es nicht viel. Handlung ist immer da, doch die Haupthandlung, welche die Invasion der Serephin sicher ist, bewegt sich vergleichsweise langsam. Dies ist mit dadurch bedingt, dass es nunmehr 3 Handlungslinien gibt. Zwei, die um Arcad und die Wolfsfrau, die am Ende des letzten Buches auftrat, vereinen sich am Ende. Die dritte ist gänzlich neu und unerwartet: Sie berichtet aus der Perspektive und mit den Intentionen eines Serephin. Zu Beginn ist diese Handlung deutlich schwächer und uninteressant, vermittelt teils den Eindruck, einfach zum Zwecke der Hintergrundinformation geschaffen worden zu sein. Sie hat den enormen Nachteil die wenig fortschreitende Gesamthandlung noch weiter abzubremsen. Gleichzeitig jedoch bewirkt sie, dass die Serephin nicht mehr eindeutig als "böse Invasoren" dastehen - was ja als Diener der Ordnung so wie so recht ungewöhnlich ist. Mit diesem Kampf Ordnung gegen Chaos ist auch die epische Breite der Handlung eindeutig eröffnet. Gut und Böse sind übrigens markanterweise abwesend - aber auch hier kann die "richtige" Antwort eigentlich nur "Balance" heißen: Was wäre eine Welt purer Ordnung oder purer Güte? Jedenfalls nicht interessant, weswegen es darüber auch keine Romane gibt. In dieser Hinsicht kann man auch Vorhersehbarkeit als Kritik einwerfen. Aber erneut gilt: das macht nichts aus. Der flotte Stil, die lebendigen Beschreibungen, die stets in Handlung eingebunden sind, halten die Spannung hoch und nur im Nachhinein blickt man erstaunt auf die Seiten und wundert sich, wie wenig eigentlich passiert ist und wie klar ein Großteil davon war.
Das Fazit schließt sich damit dem des ersten Teils an: Gates' Romane könnten an vielen Stellen gekürzt werden, müssen es aber nicht - sie bereiten so wie sie sind ungeheuren Lesespaß, so man nicht auf eine direkte, eindeutig fortlaufende Handlung ohne Schnörkel besteht. Ich jedenfalls bin froh, dass nicht jeder Verlag eine Reihe auf die Länge eines einzelnen Buches herunterkürzt: Die Runlandsaga ist der Beweis, dass auch langsame Handlungen funktionieren. Und das sagt jemand, der nicht unbedingt ein Fan von sich elend schleppenden Serien ist.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
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