Sturm der Serephin
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Eines Tages wird ein bewusstloser Mann an der Küste gefunden. Bald schon stellt der Magier Margon fest, dass er den Mann kennt: Es ist der Elf Arcad, der ihm vor langer Zeit eine seiner drei schwarzen Harfen schenkte und dann auf mysteriöse Weise verschwand. Als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, tischt Arcad ihm und seiner Frau ein Lügenmärchen auf, doch die Wahrheit holt ihn schnell ein: einige zwielichtige Gestalten suchen nach ihm und scheuen vor Gewalt und Entführung nicht zurück. Wie er seinen Freunden schließlich berichtet ist die Gefahr weit größer als auf ihn beschränkt: er wird von den Serephin verfolgt, Feuerschlangen, welche die Menschen Runlands vernichten wollen.
Das Buch erhält 7 von 10 Punkten
Die Stärke des Sturms der Serephin ist zugleich seine Schwäche: die Handlung fängt, erst einmal in Gang gekommen, den Leser schnell ein. Gleichzeitig merkt man aber auch eine deutliche Betonung des beschreibenden Elements und kann leicht ungeduldig werden. Der Roman insgesamt ist durch die vielen Beschreibungen - die immerhin stets lebendig bleiben - ein wenig sperrig. Die erzeugte Stimmung kann viel davon wettmachen. Manchmal jedoch gibt es allzu klare Infodumps: einige Rollen sind auch am Ende noch unklar und haben keine direkte Verbindung zum Haupthandlungsstrang: ein Schiff liegt im Hafen und wir erfahren etwas über die Crew u.ä. Das gesamte letzte Kapitel ist hier symptomatisch: es führt neue Personen und Schauplätze ein, denen ebenfalls jegliche Verbindung fehlt, abgesehen von dem Auftrag sich zum Ort des Geschehens zu begeben. Das Kapitel ist nicht uninteressant und es ist auch deutlich dass es eine Verbindung geben wird – nur erstmal hängt dieser Strang in der Luft. Dieser "Epilog" mindert grundsätzlich jedoch eher das Cliffhanger-Feeling, das unter Umständen aufkommen könnte. Ein dreifacher Ausklang nimmt die Spannung gekonnt heraus. Aber es ist dennoch klar dass es weitergehen muss: die Armeen sind nun bekannt und eine ist in Position während die andere erst noch in Bereitschaft gebracht werden muss. Immediate Gefahr gibt es direkt nicht – zumindest nicht für eine Einzelperson, lediglich die Bedrohung für die gesamte Welt ist etabliert.
Fast schon typisch für Fantasy: Der Sturm der Serephin ist eigentlich ein riesiger Prolog und im Rückblick kann man einmal mehr staunen, wie wenig eigentlich passiert ist. Dies ist dann auch das Fazit: für Leser, die detaillierten Schilderungen den Vorzug gegenüber schneller Handlung geben ist die Runland-Saga absolut geeignet. Andere mögen sich bisweilen durch allzu ausschmückende Erzählweise genervt fühlen. Für einen Großteil der Leser hätte es vermutlich an einigen Stellen deutlich schneller geben dürfen und einige neue Charaktere auch außern vor bleiben dürfen. In jedem Fall merkt man der Welt die Detailgenauigkeit an mit der zumindest jeder Handlungsort versehen wird. Ich freue mich in jedem Fall auf die Folgebände.
Die Vorgeschichte des Magiers Margon sowie der Welt Runland findet sich im Roman Der Harfner und der Geschichtenerzähler, wird aber soweit nötig in diesem Roman rekapituliert.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
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