Das Reich der Siqqusim
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Einige Buch- und Filmerfolge der letzten Jahre haben den Lesehunger auf Bücher mit fantastischen Themen oder Horror neu entfacht. Gerade die Zombie-Literatur feiert seit neustem wieder Hochkonjunktur. Der Otherworld Verlag veröffentlicht einige dieser Titel, zu denen auch „Das Reich der Siqqusim“ gehört.
Eine fremde Spezies hat sich der Erde bemächtigt und ein paar Wissenschaftler haben ihnen das Tor geöffnet. Diese Spezies breitet sich aus wie ein Virus. Sie bemächtigen sich der Toten, lassen sie wieder auferstehen um die nächsten Lebewesen zu töten, damit sich ihre Brüder auch diese Körper schnappen können. Dabei ist es ihnen egal, ob sie den Kadaver eines Menschen oder den eines Tieres lenken. Das werden sie weiter treiben, bis sie die Erde ausgelöscht haben, dann werden sie weiterziehen und den nächsten Planeten, die nächste Spezies finden und Ob ist ihr Anführer.
Jim war nach der Scheidung von seiner Ex-Frau ein gebrochener Mann, nicht so sehr, weil er sie so geliebt hätte, sondern weil er seinen Sohn vermisste. Danny war sein Ein und Alles, der Mensch, den er auf der Welt am liebsten hatte. Doch seine Ex-Frau zog fort, heiratete neu und unterband den Kontakt mit Danny so gut es ging. Jim hatte gerade eine neue Liebe gefunden, neu geheiratet und nun war das Baby unterwegs, als die Seuche ausbrach, die ihm auch diese Frau genommen hat.
Seitdem sitzt er in dem Bunker, den er sich zur Jahrtausendwende gebaut hat und versucht nicht an das zu denken, was über ihm ist. Er ist nahe daran den Verstand zu verlieren, als sein Handy klingelt. Die Mailbox ist jedoch schneller als er und als er diese abhört, ist sein Sohn zu hören, der ihm sagt, dass er Angst habe und auf ihn warten würde, damit er ihn holen kann. Jims Lebensgeister erwachen neu, er muss seinen Sohn finden und ihn retten. So macht er sich auf den Weg, aus dem Bunker heraus, durch die Straßen, in denen die Hölle tobt. Die Kadaver zerfallen, während sie von der fremden Macht beherrscht werden, sie fahren Auto, fliegen mit Helikoptern, können Waffen bedienen und Jim ist mitten drin. So trifft er auf Martin, einen Priester, der ihn auf seiner Reise begleitet.
Frankie hat ihr Baby verloren. Sie ist Heroinabhängig und geht für den Stoff auf den Strich. Als sie auf der Flucht vor den Zombies in die Gesellschaft eines Arztes gerät, hilft er ihr bei ihrem Entzug und sie tritt mit einer neuen Chance ihre weitere Reise an. Sie will einen ruhigen Ort finden, an dem sie leben kann. Ein paar Städte weiter haben Soldaten die Herrschaft übernommen. Sie haben einen eigenen Saat aufgebaut, in dem sie die Zivilisten beschützen. Die Männer müssen dafür arbeiten, die Frauen ihren Körper im Fleisch-Wagen hergeben und jede Nacht mehrere Soldaten befriedigen.
Ausgerechnet hierher verschlägt es alle Protagonisten, hier laufen sie sich über den Weg und beschließen, dass es so nicht weiter gehen kann.
Die Grundgeschichte, dass ein Virus die Welt befällt und die Menschheit ausrottet ist ganz interessant und im Grunde auch gruselig genug. Doch leider ist dieses Buch alles andere als dem Horror-Genre zuzuschreiben. Vielmehr erinnert es an schlechten Splatter, wenn ständig irgendwelche Maden im Fleisch herumkriechen, Arme abgerissen- und Menschen gefressen werden. Das Gewaltpotenzial ist hier sehr hoch angesiedelt, so werden Frauen immer wieder vergewaltigt, Männer bei lebendigem Leibe aufgefressen und auch Kinder werden nicht verschont. Kaum hat man einen Protagonisten lieb gewonnen, ist er tot. Das hätte wirklich nicht sein müssen. Das alles führt dazu, dass man mehr Ekel empfindet und der Schauder, der einen über den Rücken läuft hat nichts mit einer wohligen Gänsehaut zu tun, sondern vielmehr mit dem Bedürfnis sich zu übergeben.
Die Geschichte von Jim, der seinen Sohn Danny sucht, ist wunderbar, passt auch sehr gut in diese Atmosphäre und rührt einen immer wieder. Und dennoch wird sie von den ganzen Gewalt- und Ekeldarstellungen verdrängt und damit in den Hintergrund gedrängt.
Dieser Band besteht aus zwei Büchern. Das erste endet genau dort, wenn Jim das Haus seiner Ex-Frau betritt, um nachzusehen, ob sein Sohn noch am Leben ist. Genau an dieser Stelle beginnt auch das zweite Buch.
Von der Aufmachung her kann man nicht meckern, aber damit hat sich der Otherworld Verlag ja schon immer hervorgetan. Das Buch hat einen dunklen Schutzumschlag und sogar ein Lesebändchen vorzuweisen. Aber leider tröstet das kaum über die dennoch schwache Geschichte hinweg.
Schwache Nerven dürfen die Leser dieser Geschichte nicht haben und sie müssen viel Freude an Tod, Verderben und Metzeleien haben. Einen Horror-Roman darf man hier jedoch nicht erwarten, aus diesem Grund ist dieses Buch nur bedingt zu empfehlen.
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Katahrinas Lesekarriere begann mit Wendy und Mickey Mouse. Über Märchenmond gelangte sie zur Fantasy. Diese entachte auch eine regelrechte Bücher-Sammelwut in allen Bereichen. Am liebsten blieb ihr jedoch die Fantasy - und Vampire.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
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