Feuerträne
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Die Geschichte beginnt sehr ungewöhnlich mit einer geheimnisvollen Wohnungsanzeige. Mrs. Pennykettle sucht einen Untermieter, der nicht nur Kinder und Katzen mögen muß sondern auch Drachen. David Rain ist verrückt oder eher verzweifelt genug, sich auf diese Anzeige zu melden. Da sich alle schnell einig werden, bezieht er dann auch das Zimmer kurz darauf. Bald schon gehört David zur Familie. Ausser Mrs Pennykettle und ihrer Tochter Lucy wären dass dann noch Bonington, der dicke Hauskater und jede Menge Drachen. Das sind allerdings nur Tonfiguren, die Mrs. Pennykettle herstellt und auf Wochenmärkten verkauft. So einfach ist also die Erklärung für die mysteriöse Anzeige. Doch David stößt im Laufe der Zeit auf einige Ungereimtheiten. Woher stammt die Glut, die offensichtlich in der Werkstatt der Familie sein muß. Doch als er einmal Zutritt zu dem eigentlich verbotenen Räumen erhält, kann er sich erst recht keinen Reim auf das rote Glühen machen, welches er manchmal beobachten kann. Zum Nachgrübeln kommt er aber erst gar nicht. Denn Lucy fordert seine ganze Aufmerksamkeit für sich. Erst interessieren ihn Lucys Probleme nur oberflächlich doch gerät er dann immer tiefer in die Geschichte um Conker hinein. Lucys Sorge um Conker –ein einäugiges Eichhörnchen, welches im Garten der Pennykettles ums Überleben kämpft- geht auf David über. Um Lucy zu helfen, beginnt David eine Geschichte zu schreiben. Eine Geschichte über Conker. Was auf den ersten Blick völlig zusammenhanglos erscheint – die Drachen, der wahre Conker und die Geschichte über ihn- wird im Verlauf immer dichter und verstrickter. Das eine kann nicht ohne das andere existieren.
Feuerträne ist ein stark emotionales Buch. Es gibt traurige Momente und es gibt Ereignisse, über die man herzhaft lachen muß. Es erschien im englischen Original unter dem Titel „The Fire Within“, welcher den Charakter der Erzählung viel treffender beschreibt. Cover und deutscher Titel lassen eine übliche Fantasygeschichte über Drachen vermuten. Doch das stark autobiografisch gefärbte Buch handelt vielmehr vom Geschichtenerzählen selber. Was treibt einen Autoren dazu eine Geschichte zu schreiben, woher nimmt er seine Ideen. Auch die berühmte Schreibblockade wird thematisiert. Und der Leser kann die Entstehung einer Geschichte hautnah miterleben: So wie David die Geschichte um Conker erfindet (als eine Art Buch im Buch), so wird seine Fantasie doch immer wieder von tatsächlichen Ereignissen überholt, die das Eichhörnchen betreffen.
Das Buch ist in zwei Teile getrennt, welche durch zahlreiche Kapitel weiter unterteilt sind. Das und die sehr gute deutsche Übersetzung von Petra Koob-Pawis sorgen für Lesegenuß pur. Das perfekte Gesamtbild wird noch abgerundet durch die hochwertige Hardcoverbindung mit Leseband sowie die dezent grauen Zeichnungen von Nora Nowatzyk, welche sporadisch eher als Zierde denn als Illustration im Buch auftauchen.
Fazit: Geht man mit der falschen Erwartung an dieses Buch, wird man sicher enttäuscht. Es ist keine Fantasygeschichte und auch die Drachen spielen eine ganz andere Rolle als vermutet. Doch ist man sich dessen bewußt, dann ist es schön einmal mitzuerleben, was Geschichten und Geschichten erzählen oder schreiben so schön und einzigartig macht, als eine Art Gefühle auszudrücken
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Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Diese Rezension bewerteten 74 positiv und 22 negativ. (14301 Leser bisher.)
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Lesermeinungen:
Name: Hannes | Bewertung: (10) | Datum: 09.11.2022 15:36:45 |
hab eine Buchvorstellung. hat geholfen | ||