Buch-Cover, Andrea Schacht: Das Gold des Gladiators

Das Gold des Gladiators

Genre: Kinderbuch oder Jugendbuch
Verlag: Arena-Verlag
Seiten: 196
Erschienen: 02/2007 (Original: 2007)
ISBN: 978-3-40-106078-1
Preis: 9,95 Euro (Hardcover)
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Wen kümmert schon der Tod eines Sklaven, selbst wenn er ein bekannter Gladiator ist. Nun immerhin hatte er Freunde, die nun um ihn trauern. Würden sie jedenfalls gerne, denn sie kommen nicht dazu. Denn noch jemand anderes ist an dem Tod des Gladiators interessiert. Sein bisheriger Besitzer Plautus, der in den Hinterlassenschaften seines Sklaven einen Schatz vermutet. Und schon sind alle vom Schatzfieber ergriffen und auf der Suche. Diese führt die Charaktere quer durch das alte Rom. Mal können die Kinder Plautus ein Schnippchen schlagen doch dann schafft dieser es wieder –meist durch rohe Gewalt- sich eines weiteren Puzzlestückes zu bemächtigen und der Lösung näher zu kommen. Die Kinder haben der rohen Gewalt nur eines entgegenzusetzen – einen wachen Verstand. Doch Plautus ist nicht dumm und die Kinder dürfen ihn nicht unterschätzen und sollten sich nicht selber in die Haare kriegen, sonst geschehen noch weitere Verbrechen.

Eingangs werden die handelnden Charaktere kurz beschrieben. Diese Beschreibungen sollten aufmerksam gelesen werden, denn man erhält hier einige wichtige Hinweise auf die Lösung des Rätsels. Die eigentliche Erzählung ist dann aus Sicht der fünf Kinder Didia, Caecilia, Titus, Ingwar und Khep beschrieben. Leider sind das für die Kürze der Geschichte viele Charaktere, die auch nicht alle im Gedächtnis haften bleiben. Es ist zu wenig Platz um die Eigenheiten wirklich herauszuarbeiten und so bleiben alle ein wenig blaß. Der Bösewicht und seine Handlanger sind da schon eingängiger, auch wenn von Ihnen meist nur in kurzen Zwischenkapiteln erzählt wird. Diese Einschübe, die den Fortgang aus Sicht des Plautus erzählen sorgen beim Leser zuerst für einen besseren Überblick und sollen Spannung erzeugen, wenn man zum Beispiel lesen muß, wie die Kinder in eine Falle laufen, welche ihnen Plautus kurz vorher gestellt hat.

Der Schreibstil von Andrea Schacht ist locker und flüssig, ja schon humorig zu nennen. Leider ist die Wortwahl manchmal etwas ungewöhnlich. So wird sich wohl nicht nur ein jugendlicher Leser fragen, was denn bitte einen distingierten Menschen ausmacht. Den Humor merkt man auch in den Randbemerkungen. In diesen werden im Text auftauchende Fachbegriffe und lateinische Redewendungen erläutert und übersetzt. Ein Wort wird allerdings nur bei seinem ersten Auftreten erläutert. Stößt man einige Seiten später wieder darauf und kann sich nicht erinnern, was es bedeutete, hat man Pech und muß die passende Stelle im Buch suchen. Dafür hat man den Vorteil, dass der Lesefluß nicht gestört wird. Man muß nicht in einem separaten Glossar nachschauen, sondern bekommt die Erklärung sofort geliefert.

Die historische Genauigkeit wird dann auch etwas zugunsten des Humors verbogen bzw. vereinfacht. So zum Beispiel wenn die Ädilen dem heutigen Ordnungsamt gleichgesetzt werden. Grobe Fehler muß man aber mit der Lupe suchen und wird sie kaum finden. Auch wenn an einer Stelle von einem vermeidlichen Schatz gesprochen wird - es wird wohl eher der vermeintliche Schatz sein.

Fazit: Ein historischer Kriminalroman, in dem Kinder die Hauptrollen spielen. Der Autorin gelingt es, diese Anforderungen alle umzusetzen. Allerdings fehlt es dabei insbesondere auf Grund der geringen Seitenzahl an Tiefgang. So erhält der Leser von jedem ein bißchen: Spannung, Information und Unterhaltung - ohne leider die Geschichte wirklich mit zu erleben.

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