Odin - Nordische Göttersagen
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Kurz & Knapp
- Edle Ausgabe: Echter Hingucker
- Versform
Viele moderne Fantasy-Romane bauen auf ihnen auf: den Göttern der Nordischen Mythologie. Die ursprünglichen Geschichten sind dabei eher selten in der Hand normaler Leser. Mit dieser Neuauflage der Edda als Luxusausgabe mit Bebilderung erhält man dazu die Gelegenheit.
Nordische Götter in Versform
Vielleicht sollte man es zu Beginn ganz explizit sagen: Odin ist keine Fantasy. Stattdessen hält sich diese Luxusausgabe an die Edda. Genauer gesagt ist dieses Buch das Reprint einer Ausgabe von 1881.
Wer moderne Fantasy erwartet und gewohnt ist, wird daher fast zwangsweise einen kleinen "Kulturschock" erfahren. Denn von übergreifendem Erzähl- oder Spannungsbogen, fortlaufender Geschichte und so weiter kann hier kaum die Rede sein.
Vielmehr sind die einzelnen Abschnitte wie Goldenes Zeitalter oder Thor Ausschnitte, die auf den jeweiligen Gott, die Zeit oder ein Ereignis wie Ragnarök eingehen. Durch die Kombination ergibt sich dann auch so etwas wie eine implizite Geschichte, denn Agnes Kayeser-Langhannß verfasste gegenüber der Edda neue Strophen und schuf einen anderen Leserhytmus. Gerade den einzelnen Göttern, natürlich insbesondere den bekannten wie Odin, Thor und Balder, sind einzelne Kapitel gewidmet
Auch wer Versform nicht mag, kann durchaus Gefallen finden - soweit er sich damit arrangieren kann.
Großzügige Prunkausgabe
Dabei ist Odin jedoch keinesfalls ein Buch für die Tasche oder auch nur zum herumschleppen. Es kommt in DIN A4 daher und geht sehr großzügig mit den einzelnen Seiten um: Die Abschnitte werden mit verschlungen Initialen eingeleitet, der weitere Text ist "normal", jedoch von großzügiger weißer Fläche umgeben.
Ergänzt wird dies durch schwarz-weiß Illustrationen und Vignetten von E. Ph. Fleischer. Farbe wäre hier auch unangemessen und die Graustufen passen zum antiquierten Alter. Auch so könnte man bemängeln, dass diese nicht typisch nordisch sind - ob dies dennoch passt, ist Geschmackssache. Gegenüber der Erstausgabe wurden noch ein Epilog und ein Glossar ergänzt.
Alles in allem bietet sich hierdurch eine "Prunkausgabe", die vor allem durch die Optik besticht. Bereits der golden glitzernde Einband verheißt, hier einen alten Schatz zu öffnen - und leider kommt dies auf dem Bild nicht richtig zur Geltung. Sowohl in Regal als auch Vitrine macht sich das Buch exzellent. Zum bloßen Lesen gibt es handlichere Werke; an die Gestaltung kommt jedoch kein mir bekanntes Werk zu den nordischen Sagen heran.
Leider ist Odin inzwischen nur noch antiquarisch zu bekommen.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
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