Whisper

Noa ist mit ihrer berühmten Schauspieler-Mutter und deren bestem Freund Gilbert auf der Fahrt in die Ferien. Das alles führt bei ihr zu einer überaus schlechten Stimmung. In letzter Zeit versteht sie sich mit ihrer Mutter noch weniger als bisher, da sie ihre Hilfe in einem entscheidendem Augenblick verweigert hat, nämlich in dem, als Noa genötigt wurde mit ihrem damaligen Freund zu schlafen und sie sich nicht wehren konnte.

Gilbert war es, der homosexuelle beste Freund der Mutter, der ihr beistand und nicht die wunderschöne und von allen verehrte Mutter selbst.

Dazu kommt, dass es im Grunde egal ist was Noa will, für ihre Mutter scheint immer nur das wichtig zu sein, was sie selbst betrifft.

Nun verbringen sie ihre Ferien in einem Kaff, das nichts anderes zu bieten hat als Bauernhöfe und eine Kneipe. Hier mietet die kleine Familie ein leerstehendes Haus, dessen Dachboden verschlossen ist und heuert einen jungen gutaussehenden Mann an, David, der ihnen bei den Renovierungsarbeiten behilflich sein soll.

Eines Abends nach einem anstrengenden Tag holt Gilbert, der ein großer Esoterik Fan ist, alle Zutaten für eine Runde Gläserrücken hervor. Gemeinsam versuchen sie einen Geist zu beschwören und schließlich versuchen es David und Noa auch noch einmal und es gelingt ihnen tatsächlich ein Mädchen zu beschwören, das behauptet hier in diesem Haus vor dreißig Jahren gestorben zu sein.

Gemeinsam machen sie sich nach anfänglichen Schwierigkeiten auf die Suche nach der Wahrheit und wecken damit schlafende Hunde, die sie immer mehr in Gefahr bringen.

Typischer Abedi-Roman

Hier liegt ein typischer Abedi Roman vor. Spannend von der ersten Seite an, sodass man ihn nicht mehr aus der Hand legen kann, bis man nicht endlich auch die letzte Seite verschlungen hat.

Die Protagonisten sind ein wenig klischeehaft, das darf man wohl zugeben, Noa ist das beste Beispiel eines pubertierenden Teenagers, ihre Mutter die klassische Karrieremami, David der typische Draufgänger und das Dorf das Kaff wie es im Buche steht mit allen verschrobenen Hinterwäldern, die man sich in solch eine Umgebung eindenken kann.

Zu einem Jugendbuch passt das jedoch sehr gut und es stört einfach nicht.

Langsame Romanze

Zwischen Noa und David entwickelt sich langsam eine Liebesbeziehung, das bahnt sich schon von Anfang an so an, dass es überhaupt nicht anders kommen kann. Hier muss man jedoch auch in Kauf nehmen, dass dafür die Gespenstergeschichte ein wenig in den Hintergrund rückt.

Ansonsten ist diese jedoch immer aktuell. Noa und David wollen ja hinter das Geheimnis kommen und so fragen sie jeden, der ihnen etwas dazu sagen kann, suchen nach alten Zeitungsberichten und dergleichen und kommen so dem Geheimnis um den Geist immer näher. Das tote Mädchen nimmt selten direkten Kontakt zu ihnen auf, bleibt aber durch plötzliches Erscheinen oder Geräusche immer präsent.

Zu kurz

Das einzige wirkliche Defizit an diesem Buch ist die Länge, es hat insgesamt nämlich nur 275 Seiten und dafür eine viel zu gute Geschichte, die man noch ein wenig hätte ausbauen können.

Da bleibt nur noch zu sagen: Dieses Buch ist sehr empfehlenswert und jedem ans Herz gelegt werden kann, der mit diesem Thema in der Mischung Okkultismus und Kriminalgeschichte, etwas anfangen kann. Ein Fehlkauf ist dieses Buch auf keinen Fall.

Deine Meinung

Sag uns deine Meinung zu Whisper