Der Dritte Sohn
bei
Grimoires.de verdient an vermittelten Käufen.
(1) | ||
(0) | ||
(0) | ||
(0) | ||
(0) | ||
(1) |
Als drittgeborener Sohn des Dunkelefischen Hauses von Do'Urden ist es Drizzts Schicksal, der Spinnengöttin Lloth (Lolth) geopfert zu werden. In letztem Augenblick wird dieses Schicksal abgewendet, doch lediglich aus Eigennutz: Dinin, Zweitgeborener des Hauses tötet den Erstgeborenen während des Angriffs auf ein feindliches Haus und erfüllt mit dessen Tod das der Göttin versprochene Opfer.
Als er sechzehn ist, plant die Matriarchin Malice Do'Urden, Drizzt zu einem Zauberer ausbilden zu lassen, da ein solcher dem Haus fehlt. Sein leiblicher Vater, Zaknafein, beweist jedoch eine schier unglaubliche Reflexe und Koordination und Beidhändigkeit. Sein Vater und Waffenmeister des Hauses bereitet ihn auf die Ausbildung in Melee-Magthere vor, der Kriegerakademie der Dunkelelfenstadt Menzoberranzan. Doch dort sieht sich Drizzt schließlich der Grausamkeit der dunkelelfischen Gesellschaft ausgesetzt, welche die Ehre und die hohen Werte seines Mentors nicht kennt und lediglich auf den eigenen Vorteil schaut und erfährt im Lichte welcher Gräuel er überhaupt noch am Leben ist.
Das Hörspiel erhält 6 von 10 Punkten.
Starke Kürzung: Hastige Handlung
Mit "Der Dritte Sohn" setzt der LAUSCH-Verlag den ersten Teil des ursprünglich als Homelands erschienenen ersten Band der Dunkelelfen-Trilogie von R.A. Salvatore als Hörbuch um. Dies gelingt hier zunächst eher schlecht als Recht: Während der ersten Hälfte wirkt die Handlung sehr hastig und gequetscht, auf die Spielzeit zurechtgestutzt. Sicherlich wurde gekürzt - die ursprünglichen 343 Seiten des englischen Originals müssen nun in zwei mal etwa siebzig Minuten passen. Eine solche Kürzung ist durchaus im Rahmen des Möglichen, fallen doch Inquit-Formeln ("sagte er" usw.) weg, ebenso wie sich Betonung und ähnliches direkt in die Stimmen der Sprecher legen lassen und Hintergrundgeräusche die Handlung zeitgleich untermalen können.
Ähnliche Stimmen, ungewöhnliche Namen
Diese Möglichkeiten werden hier intensiv genutzt, führen aber gleichzeitig zu den zwei wesentlichen Schwächen des Hörspiels: Ich fand es sehr, sehr schwer, die Stimmen der Sprecher auseinander zu halten und Ansprachen mit Namen waren sehr rar. Dies legte sich glücklicherweise in der Fortsetzung, aber während des ersten Teils reicht die Gewöhnung an die Stimmen einfach nicht aus. Erschwerend hinzu kommt das zweite Problem, dass die Hintergrundgeräusche die Stimmen bisweilen zur Unverständlichkeit überlagern. Dabei sind Geräuscheffekte und Musik eigentlich sehr gelungen, spiegeln das düstere Unterreich und die dunklen Tempelgesänge der Drow-Priesterinnen wider.
Serienauftakt mit Hintergrundinformation
Insgesamt wirkt das erste Hörspiel - und hier muss ein leider eingefügt werden, kann es doch die Lust auf die weitere Serie verderben - als das, was es tatsächlich auch ist: ein Prolog, eine Exposition. Der Held und seine Familie werden vorgestellt, die Quelle des Konfliktes (beruhend auf unterschiedlichen Vorstellungen und Idealen) zwischen diesen beiden gelegt. Auch ein externes Konfliktelement mit dem angegriffenen (und vernichtet geglaubtem) Haus DeVir wird bereits eingeflochten.
Die Handlung langsam zu nennen wäre jedoch falsch. Sie ist von Beginn an schnell - zu schnell, wenn man auf die Masse an Informationen schaut, zusammen mit oben genannten, mediumsbedingten Problemen. Diese Informationen müssen an einem Punkt (leider) vergeben werden, selbst ohne (unnötige) generelle Informationen über die Vergessenen Reiche einzubinden.
Hat man sich durch diesen etwas schleppenden Anfang durchgehört, werden die weiteren Teile jedoch weniger vollgepackt, weniger hektisch mit Szenenwechseln und damit besser: die vollen Qualitäten der Produktion können dann hervortreten: Atmosphäre, Hintergrundgeräusche, Stimmen und Rasanz.
Übrigens ist das Hörspiel nicht nur für A(D)&D Fans oder Freunde der Vergessenen Reiche (Forgotten Realms) tauglich: um es - und hier ziele ich insbesondere auf die weiteren Teile - genießen zu können braucht man noch nie etwas von der Welt Faerûn gehört zu haben.
Grimoires.de verdient an vermittelten Käufen.
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Diese Rezension bewerteten 0 positiv und 1 negativ. (6918 Leser bisher.)
Deine Meinung
Sag uns deine Meinung zu Der Dritte Sohn