Harry Potter und die Heiligtümer des Todes
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Dumbledore ist tot und die Death Eater handeln nicht länger im Geheimen: Täglich sterben Muggle; täglich werden Zauberer angegriffen. Der Premierminister ist inzwischen unter dauerhaftem, magischen Schutz und auch ansonsten sieht die Lage nicht rosig aus. Dies gilt umso mehr als Voldermort nach wie vor unangreifbar ist: noch immer müssen die Horcruxe zerstört werden um zuletzt auch Voldemort verletzlich zu machen - und noch immer ist nicht klar, was und wo die Horcruxe sind.
Nach dem Verlassen des Dursley-Hauses macht Harry sich dem Plan gemäß mit seinen engsten Freunden auf, eben jene Seelenbehälter zu finden und zu zerstören. Ein erster Erfolg zeigt sich im Auffinden des Amuletts, das ursprünglich inmitten des Höhlensees war - wenn man es denn so nennen will, denn jenes Amulett befindet sich im Ministerium für Magie und das wurde kürzlich von Voldemorts Leuten übernommen. Auch das weitere Vorgehen scheint geradezu wahnwitzig, denn Harry wird allerorts gesucht und die Death Eater sind an allen Schalthebeln. Und was hat das plötzliche Auftauchen von Grindelwalds Zeichen zu bedeuten, jenes Magiers, den Dumbledore einst besiegte?
Das Buch erhält 9 von 10 Punkten.
Den Abschluss einer Heptalogie zu schreiben ist immer schwer und ich gebe gerne zu, dass ich Rowling gute Chancen gab, es zu vermasseln. Immerhin kenne ich einige Trilogien und längere Werke, die sich entweder in Komplexität verlieren (Paradebeispiel: Rad der Zeit), oder die es einfach nicht schaffen, ein sauberes Ende zu ziehen. Rowling schafft es, Komplexität zu vermeiden. Der Haupthandlungsstrang zieht sich klar durch alle sieben Romane und wird letztlich auch mit der von Beginn an antizipierten Konfrontation Voldemort-Potter aufgelöst. Allerdings gibt es einige Nebenhandlungen. Diese werden im Wesentlichen abgeschlossen; die meisten besitzen zwar kein absolutes Ende a la "Was dann geschah", aber dies ist auch besser so und die Lücke kann problemlos im Geist des Lesers gefüllt werden. Einen solchen Ausblick kann Rowling sich im Epilog aber doch nicht verkneifen und dies war für mich ein wenig zu viel "Heile Welt" und "alles Gut". Ja, was weiter geschah konnte man sich mehr oder weniger ausrechnen. Es überrascht nicht, aber die Ausformulierung absoluter Problemlosigkeit war dann doch ein wenig viel. Allerdings gilt es hier auch eine gewisse Notwendigkeit zu bedenken: Rowling wollte die Serie abschließen. Dies gelingt ihr mit den letzten beiden Sätzen des Epilogs.
Den meisten Teil habe ich nun über Ende und Abschluss gesprochen, aber bis zu diesem sind es immerhin noch etwa 600 Seiten, wenn man das Buch erstmals in die Hand nimmt. Was den Leser erwartet, wurde schon im letzten Potter angekündigt: Harry und Co kehren nicht nach Hogwarts zurück sondern machen sich auf die Jagd nach den Horcruxen. Nach langem Herumrätseln (das sich teilweise ein wenig zu sehr in die Länge zog) geht dies scheinbar Schlag auf Schlag und führt von einer fulminanten Situation zur nächsten - darunter auch die große Frage, wie man diese Horcruxe denn nun zerstören kann. Zentral - und ein gänzlich neues Element - sind die "Deathly Hallows", über die ich hier nichts weiter verraten will. Neben diesem neuen Plotelement werden auch einige alte wieder aufgegriffen. Mit einigen Namen konnte ich nichts mehr anfangen, doch viele andere tauchen wieder auf; auch Hauselfen und einige andere zuvor Erwähnte Wesen und Personen haben kurze, markante Auftritte - nicht um ihrer selbst Willen sondern immer um die Handlung voranzutreiben. Dies geschieht oft auch dadurch, Voldemorts wachsenden Einfluss zu zeigen.
Innerhalb der Handlung gibt es ein paar wenige Längen, doch gegen Ende nimmt die Spannung deutlich zu. Ohne zu viel zu verraten kann ich hier leider nicht in genauere Details gehen und ich denke, es ist besser, hier lieber vage zu bleiben. So sei denn zum Abschluss gesagt, dass die Spekulationen, die es um einige Figuren gab, schließlich aufgelöst werden. Für mich persönlich geschah dies nicht allzu überraschend - ich hatte beide zentrale "Enthüllungen" vorausgesehen, die für manch einen vermutlich echte Aha/Oh-Effekte sind. Will ich nun mit "Ich hab's gewusst!"-Gehabe angeben? Nein. Ich will hier abschließend nur noch einmal deutlich machen, dass es selbst dann passt, wenn man einige Dinge geahnt hat. Das Ende der Heptalogie schließt einige offene Enden LOGISCH zu Kreisen zusammen. Statt "Hab ich's doch gewusst!" und Kopfschütteln ob irgendeiner Klischeehaftigkeit stellte sich ein Gefühl von Angemessenheit ein: ich habe es geahnt und so ist es und so passt es.
Und so ist es auch insgesamt: Der Abschluss der Heptalogie passt, trotz eines für meinen Geschmack zu sentimentalen Endes.
Gelesen wurde die englische Originalausgabe (ISBN 978-0-7475-9105-4).
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Diese Rezension bewerteten 174 positiv und 93 negativ. (20356 Leser bisher.)
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Lesermeinungen:
Name: Creepy | Bewertung: (10) | Datum: 28.07.2008 19:43:17 |
Hammer geiles Buch !!!
Ist aber enttäuschend und ungewohnt das Harry un Co sich nicht mehr in Hogwarts aufhalten | ||
Name: Gast | Bewertung: (10) | Datum: 19.06.2011 21:23:50 |
Ich finde dieses Buch einfach große Klasse da steckt so viel spannung drin das man gar nicht mehr aufhören will deswegen auch von mir 10/10 punkten | ||