Relictum
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Unter Leitung des italienischen Ex-Geheimdienstmannes Salvatore Conte stürmt ein gut ausgerüstetes Söldnerteam den Felsendom in Jerusalem. Im Auftrag des Vatikans stehlen sie eine alte jüdische Begräbnisurne, ein Ossarium, und fliehen unerkannt. Im Ossarium sollen sich die Gebeine von Jesus Christus befinden. Die Genetikerin Charlotte Hennesy und der Anthropologe Giovanni Bersei werden mit der wissenschaftlichen Überprüfung des sensationellen Verdachts beauftragt.
Währenddessen erregt der Überfall in Israel und der ganzen Welt großes Aufsehen. Die israelischen und palästinensischen Behörden streben eine schnelle Aufklärung des Verbrechens an, da die Schändung der heiligen Stätten Moslems und Juden gleichermaßen empört und auf beiden Seiten der gegenseitige Hass in eine neue Qualität der Gewalt überzuschlagen droht. Als neutraler Ermittler wird der britische Archäologe Graham Barton eingeschaltet.
Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.
Eines Vorweg: Das Buch wird als Mysterythriller vertrieben, was eigentlich eine Lesertäuschung darstellt. Es handelt sich vielmehr um einen handelsüblichen Kirchenthriller, wie sie seit den Erfolgen von „Sakrileg“ den Büchermarkt überschwemmen.
“Relictum“ besticht besonders durch seine Detailfülle. Der Autor hat offenbar sehr gute Recherchearbeit geleistet, sowohl die historischen Hintergründe als auch die Zusammenhänge der Gegenwart werden kenntnisreich und korrekt beschrieben. Das erleichtert dem Leser den Einstieg in die Handlung, es gibt keine lange Eingewöhnungsphase in das Szenario.
Die Geschichte wird spannend erzählt, wobei kontinuierliche Perspektivenwechsel das Aufkommen von Langeweile im Keime ersticken. Da der Leser jederzeit über die Taten sowohl der “Helden“ als auch des “Bösewichts“ informiert ist sind überraschende Wendungen eher Mangelware, aber das wird durch die deshalb vorhandene Kurzweil mehr als aufgewogen.
Das große Manko stellt die Vorhersehbarkeit der Story dar. Der Autor verlässt zu keinem Zeitpunkt den tradierten Pfad des Kirchenthrillers, man kann sich des Eindrucks einfach nicht erwehren, dass sich irgendjemand einen handwerklich guten Schriftsteller geschnappt und diesem gesagt hat: „ Schreib mir ein Dan-Brown-Plagiat!“
Fazit: Guter, aber innovationsloser, Kirchenthriller. Wer das Genre noch nicht kennt kann bedenkenlos zugreifen.
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