Buch-Cover, Matthew Pearl: Die Stunde des Raben

Die Stunde des Raben

Originaltitel: The Poe Shadow [AME]
Genre: Historischer Roman
Seiten: 565
Erschienen: 05/2007 (Original: 2006)
ISBN: 978-3-426-19737-0
Preis: 19,90 Euro (Hardcover)
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Baltimore im Jahr 1849: An einem Herbsttag beobachtet der junge Anwalt Quentin Clark zufällig die Beerdigung von Edgar Allan Poe. Aus der lokalen Presse erfährt er die betrüblichen Umstände des Todes des Dichters, der scheinbar am Suff zugrunde ging. Clark, der nicht wahrhaben will, dass der von ihm verehrte Schriftsteller auf so erniedrigende Weise verstarb, schwört sich die wahren Hintergründe von Poes Tod aufzudecken.

Bei seinen Nachforschungen entdeckt Clark Hinweise, die den Versionen von Poes Ableben der Tageszeitungen widersprechen, stösst aber gleichzeitig auch an die Grenzen seiner detektivischen Fähigkeiten. Da erfährt er, dass die von Poe geschaffene Figur des C. Auguste Dupin, ein französischer Ermittler, der scheinbar jeden noch so verzwickten Fall zu lösen vermag, auf einem realen Vorbild basiert. Clark begibt sich nach Paris um diesen “echten“ Dupin zu finden und um mit dessen Hilfe den mysteriösen Tod des Schriftstellers aufzuklären.

Clark wird in Paris auch fündig, aber nicht in der Weise wie er es sich vorgestellt hatte. Statt mit einem einzigen echten Dupin kehrt er mit zwei möglichen Kandidaten in die USA zurück. Zwischen diesen beiden entbrennt ein erbitterter Zweikampf um die Lösung des Falls, in dessen Verlauf klar wird, dass durch Poes Tod Ereignise ins Rollen gebracht wurden, die weit über Baltimore hinaus Konsequenzen haben werden …

Das Buch erhält 3 von 10 Punkten.

Dieses Buch ist leider nichts geworden. Um den Tod des berühmten amerikanischen Autors Edgar Alan Poe strickt der Autor Matthew Pearl eine Geschichte, die sich sehr langatmig liest und die den Leser zu keinem Zeitpunkt wirklich fesselt. Dieser historischer Krimi scheitert dabei vor allem an der schwachen Handlung.

Schon der Anfang ist sterbenslangweilig. Die scheinbar mysteriösen Umstände von Poes Ableben wecken einfach kein Interesse beim Leser, da sie künstlich herbeikonstruiert wirken.

Sobald allerdings die Handlung erstmal ins Rollen geraten ist stellt sich ein gewisser Grad an Lesefluss ein. Clarks Aufenthalt in Paris und seine Rückkehr mit den beiden “Dupins“ sind die besten Stellen des Buches.

Gegen Ende hin baut die Geschichte jedoch wieder rapide ab. Hier rächt es sich, dass der Anfang, der bei Kriminalromanen grundlegend für den Spannungsaufbau ist, so vermurkst wurde. Das Ende knüpft daran nahtlos an. In einem 40-seitigen Schlussmonolog wird dem Leser die Auflösung des Falles präsentiert, die insgesamt so wirr und abwegig ist, dass man sich teilweise wirklich überwinden muss, sich das bis zur letzten Seite anzutun.

Ein weiterer großer Schwachpunkt von „Die Stundes des Raben“ liegt darin, dass dem Leser mit Clark eine Figur präsentiert wird, bei der man sich ständig fragt: „Warum macht er das alles?“ Der Autor schafft es einfach nicht das teilweise fanatische Streben Clarks nach der Lösung des Falles plausibel zu erklären. Daraus entwickelt sich beim Leser im Laufe der Geschichte ein immer größer werdendes Unverständnis gegenüber den Taten des Helden der Geschichte.

Das insgesamt schlechte Leseerlebnis rundet die Stilistik des Buches ab. Der Leser wird ständig mit Metaphern und Vergleichen konfrontiert die qualitativ schlecht bis katastrophal sind: „Der Baron lachte, wie vielleicht noch nie jemand in unmittelbarer Nähe von zwei Leichnamen gelacht hatte.“ Desweitern sind viele Sätze grammatikalisch fragwürdig konstruiert.

Fazit: Ein ganz und gar langweiliger historischer Krimi.

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