Der Ketzer
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Der Protagonist dieser Geschichte, Cade Williams, trägt eine dunkle Seite in sich. Er musste miterleben wie seine über alles geliebte Frau brutalst ermordet wurde. Körperlich und psychisch schwer gezeichnet droht er an dem Erlebten zu zerbrechen.
Da wird er für die neue Generation der Tempelritter rekrutiert die im Auftrag des Vatikan gegen Gefahren aus dem Dies- und Jenseits kämpfen, welche die katholische Kirche und deren Schätze bedrohen. Seit seinem traumatischen Erleben besitzt Williams das zweite Gesicht: übernatürliche Kräfte, die ihn somit zu einem ganz außergewöhnlichen Kämpfer machen. Dies trägt ihm auch den Beinamen Der Ketzer ein.
Als im Norden Amerikas ein Stützpunkt der Templer überfallen und vernichtet wird, wirft dies viele Fragen auf. Für eine Mission dieser Art kann nur Williams und seine Spezialeinheit engagiert werden, sie sollen herausfinden welche Gefahr dem Orden droht.
Williams nimmt die Aufgabe an, er und seine Männer recherchieren und ihnen drängt sich bald eine böser Verdacht auf. Die Gegner mit denen sie es zu tun haben übersteigen jegliche menschliche Vorstellungskraft und haben nur ein Ziel: die Lanze des Longinus, mit der einst Jesus am Kreuz die linke Seite geöffnet wurde. Diese heiligste und mächtigste aller Reliquien ist seit Urzeiten in Besitz der katholischen Kirche und sämtliche Diktatoren und finstere Mächte strecken ihre Hände danach aus da sie dem Besitzer unendliche Macht verspricht.
Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit in der Williams und seine Männer gegen "den Widersacher", "den Nekromant" und dessen Widergänger bestehen müssen.
Das Buch erhält 4 von 10 Punkten.
(Zu) Vielversprechender Klappentext
Der Klappentext erscheint noch recht vielversprechend, der Leser freut sich auf einen spannenden Thriller, gemischt mit mystischen Elementen und einem kirchlichen Hintergrund.
Doch spätestens nach dem ersten Drittel des Buches ist man eines Besseren belehrt. Die Geschichte entspricht eher einem lauen Fantasymix in dem Untote, Nekromanten, Dämonen und haufenweise wiedererweckte Leichen einen abstrusen Eindruck hinterlassen. Teils spielt auch eine gewisse Situationskomik mit, zum Beispiel bei der Massenwiedererweckung unzähliger toter Tempelritter, die vom Autor sicher nicht beabsichtigt war.
Unglaubwürdige Hauptfigur
Auch die Hauptperson, Cade Williams, wird sehr unglaubwürdig dargestellt. Durch das tragische Unglück um den Verlust seiner Frau erlangte Williams übersinnliche Kräfte. Erst ist hellsichtig, kann durch Handauflegen Gedanken und Energien spüren und besitzt die Fähigkeit ins Jenseits zu reisen.
Im Verlauf der Erzählung wird diese Person und ihre Gabe verhackstückt, Cade versucht durch Handauflegung einen frisch Wiedererweckten Informationen zu entlocken, und bei einer weiteren bedrohlichen Begegnung mit einem Wiedergänger rettet er sich einfach durch einen wohlgezielten Sprung in einen handelsüblichen Spiegel. Dieser hat natürlich einen direkten Zugang zum Jenseits wo sich unser Protagonist die Zeit vertreibt bis sich im Diesseits die Gefahr gelegt hat.
Enttäuschender Templer-Orden
Auch die Darstellung der Templer ist enttäuschend. Man erwartet eine gekonnte Verknüpfung des sagenumwobenen uralten Ordens mit der Neuzeit, der Autor stellt die Tempelritter als die Ghostbusters des Vatikans dar, die mit allen verfügbaren Waffen um sich ballern um seltsame Dämonen zu erledigen.
Als Fazit wäre zu sagen dass die Geschichte alles in allem enttäuschend ist. Es stecken einige gute Ansätze darin, die aber vom Autor so überspannt weitergeführt werden dass sie teilweise ins Lächerliche oder Komische abdriften. Der Handlungsstrang gerät dadurch mehrere Male ins Wanken.
Kein Thriller, sondern laues Gemisch
Der Leser erwartet einen knallharten Thriller, das Gelesene erinnert aber eher an ein buntes laues Fantasygemisch. Auch die Geschichte der Templer (ein Evergreen im Fantasy-, Thriller- und Kriminalbereich) wurde hier sehr unbefriedigend und oberflächlich abgehandelt. Hier wäre genauere und detailliertere Recherche angebracht gewesen. Nassise schafft es nicht den Bogen vom Templerorden des Altertums zur Neuzeit zu schlagen. Insbesondere nicht im Vergleich zu z. B. Wolfgang Hohlbeins "Das Blut der Templer" o. ä., in dem dies eine runde Sache ist.
Man darf gespannt sein wie sich der nächste Band dieser Reihe liest. Wenn die Handlung nicht mehr an Tiefgang gewinnt und weniger Absurditäten auftauchen ist diese Reihe sicher nicht zu empfehlen.
Alles in allem finde ich es rätselhaft wie ein Schriftsteller der so wenig Tiefgang und schlechte Recherche zeigt von den Medien so hoch gelobt werden kann.
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Zottel war einst riesiger Wolfgang Hohlbein-Fan, aber das hat nachgelassen. Inzwischen schätzt er alle guten Bücher, die sich so in seinen Regalen tummeln.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Diese Rezension bewerteten 9 positiv und 30 negativ. (7332 Leser bisher.)
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