Drei
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Roland hat den Mann in Schwarz erreicht; der Junge Jake wurde dem Ziel, den Dunklen Turm zu erreichen, geopfert. Zehn Jahre hat der Revolvermann geschlafen nachdem der Mann in Schwarz ihm die Karten legte: den Gefangenen, die Lady der Schatten und den Tod - doch nicht für Roland.
Seine Suche droht jedoch ein schnelles Ende zu nehmen: als er am Strand des Westlichen Meeres erwacht, kriechen Hummer-Monster aus den Fluten. Roland entkommt ihnen, verliert jedoch zwei Finger und erleidet eine Blutvergiftung. Mit Mühe schleppt er sich zu einer Tür in der Luft. Der Gefangene ist dort und er ist es, den Roland braucht, wie es ihm gedeutet wurde. Eddie Dean ist ein Junkie, der sich gerade als Drogenkurier bedient. Mit Hilfe der Tür wechselt Roland in unsere Welt über und zieht Eddie schließlich mit sich. Doch zwei weitere Türen warten. Ohne sie wird der Dunkle Turm unerreichbar sein - und Rolands Blutvergiftung ist nur zeitweilig besiegt, Eddie zwar in seiner Welt, aber noch immer ein Junkie; die Munition von Rolands Waffen hingegen schwindet oder ist durch Wassereinfluss schlichtweg unbrauchbar geworden.
Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.
Im zweiten Teil des Schwarzen Towers bleiben die Rückblenden aus, die so kennzeichnend für den ersten Teil waren. Stattdessen wird der Leser in eine Welt gezogen, die nur aus einem endlosen Strand zu bestehen scheint. Roland kämpft ums überleben und wechselt dabei drei Mal in unsere Welt. Der Fantasyaspekt ist stark reduziert, auf die Parallelwelt, die magische(?) Verbindung zwischen jener Welt und unserer sowie Rolands Fähigkeit, in die Körper der „drei“ zu schlüpfen.
Sehr interessant ist es dabei auch, unsere Welt mit den Augen Rolands zu sehen: oft sind Dinge somit außergewöhnlich, die für uns eine Selbstverständlichkeit darstellen. Die Charaktere sind gut gezeichnet und auch die Action während des ersten und dritten Abschnitts gefiel mir sehr gut. Den zweiten Teil jedoch konnte ich nur mit Mühe bewältigen: Eine Schwarze Frau im Rollstuhl, die zudem unter multiplen Persönlichkeiten leidet. Sicher, die Sprache ist schön nachempfunden aber diese gesamte Episode hat mich im Wesentlichen gelangweilt und ich war froh als der entsprechende Abschnitt zu Ende ging. Der dritte brachte dann erneut Spannung auf eine sehr düstere Weise: „Weltwest-Horror in New York“ könnte man sagen. Auch die anderen Plotlinien wurden verknüpft, auch was den Jungen Jake angeht.
Alte Ideen werden fortgeführt, so ist Roland sich durchaus bewusst, dass seine Suche nach de Turm eventuell nicht ganz unähnlich zu Eddies Sucht nach Heroin ist, was dieser ihm vorwirft. Auch stürzen ihn die drei (wen auch immer man als die drei interpretiert: es gibt mehrere Möglichkeiten, mehrere „dreien“) in neue, alte moralische Dilemmata: Roland mag sie, schätzt ihr Leben, verlässt sich auf sie… und ist doch bereit und davon überzeugt dass er sie opfern muss um sein Ziel zu erreichen. Und er ist sicher, dass er sie, wenn es soweit ist, auch opfern wird. Der Turm geht über alles – und es ist nicht klar, welche Entscheidung letztendlich Verdammnis und welche Erlösung bedeutet. Dies ist es, was Roland zu einem düsteren Helden macht.
Mit Ausnahme des schwachen Mittelteils ein guter Roman, der jedoch nicht in das übliche Schema von Fantasy passt. Ohne den ersten Roman ist dieser jedoch eher schwer lesbar – die Gesamtgeschichte hängt einfach direkt zusammen.
Gelesen wurde die englische Ausgabe mit der ISBN 0-451-21085-9. Angegeben ist die ISBN der deutschen Übersetzung, Taschenbuch, Heyne.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
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