Schwert und Harfe
bei
Grimoires.de verdient an vermittelten Käufen.
(8) | ||
(0) | ||
(0) | ||
(0) | ||
(0) | ||
(1) |
Der in Irland angesiedelte Roman „Schwert und Harfe“ von Frank Delaney handelt von dem zu Beginn des Buches neunjährigen Ronan O’Mara. Seine Familie wird eines Tages von einem alten, umherziehenden Geschichtenerzähler besucht, welcher bei ihnen Einlass findet und ihnen, sowie all den herbei geeilten Nachbarn, drei Abende eindrucksvolle und sehr bewegende Geschichten über die Bewohner Irlands erzählt.
Ronan ist untröstlich, als seine Mutter den alten Mann, ohne jegliche Erklärung, vor die Türe setzt und nimmt sich vor, nach dem Geschichtenerzähler zu suchen.
Folglich schreibt er Briefe, sucht Leute auf, die den Mann kennen könnten oder einmal gehört haben, und findet tatsächlich immer wieder kleinere Hinweise, welche ihn aber nie zu dem alten Mann führen können. Auch sein Vater hilft ihm bei seiner Suche, doch Ronan wird die ganze Zeit über das Gefühl nicht los, dass auch seine Familie sowie die anderen Leute mehr wissen, als sie ihm erzählen möchten. Und er vermutet auch, dass der alte Mann an diesem einen Abend nur wegen ihm gekommen ist …
Das Buch erhält 9 von 10 Punkten.
Dieses Buch ist wirklich der ideale Schmöker für die langen Winterabende. Es enthält nicht nur eine spannende Rahmenhandlung, nein, dazwischen werden immer wieder farbige, kurze Geschichten eingestreut, die einem die geschichtlichen Ereignisse oder das Land selbst durch ausgezeichnete Beschreibungen näher bringen.
Diese Geschichten enthalten schöne Feinheiten. Beispielsweise erhalten die Personen in einer Geschichte keinerlei Namen, sondern werden nur mit einem äußerst treffenden Adjektiv beschrieben. Außerdem erschaffen die Personen, welche die Geschichten erzählen, keine heiligen Protagonisten, sondern stellen die Charaktere immer als Menschen mit einer Vorgeschichte, ihren Stärken und Schwächen dar.
Zusätzlich sind die Geschichten zumeist chronologisch geordnet, was einen verbesserten Überblick ermöglicht.
Der Autor schafft es, trotz der vielen eingestreuten Geschichten, tiefe und echte Emotionen beim Leser gegenüber den einzelnen festen Charakteren zu entwickeln, welche im Übrigen sehr glaubhaft sowie real erscheinen. Trotz allem bleibt die Geschichte fern von Kitsch, gerade das Thema zwischenmenschlicher Liebe steht nicht unbedingt im Vordergrund.
Generell lässt sich sagen, dass das Buch eine ansprechende Mischung aus kürzeren Geschichten und der äußerst spannenden, auch nicht zu kurz kommenden, Rahmenhandlung enthält. Zum Ende hin ziehen sich jedoch die Teile, in welchen Geschichten erzählt werden, da der Leser einfach darauf brennt, des Rätsels Lösung zu erfahren und die Spannung hier ein wenig künstlich verlängert wird. Letztendlich bekommt der wartende Leser jedoch sein abrundendes und wirklich hübsches Ende. Ob es auch ausreichend aufklärt mag jeder für sich entscheiden; für meinen Geschmack verbleiben teilweise Fragen bezüglich der Motivation einzelner Personen, beispielsweise der Mutter von Ronan, die zwar beschrieben, aber nicht wirklich ausreichend erscheinen.
Fazit: Gelungenes Buch für die langen Abende der kalten Jahreszeit. Ideal, um es am Stück zu lesen, aber auch geeignet, um sich langsam, Geschichte für Geschichte, vorzuarbeiten.
Grimoires.de verdient an vermittelten Käufen.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Zitat(e) aus dem Buch
- "Die schönste Musik", sagte er dann, "ist der Klang dessen, was gerade passiert!"
Diese Rezension bewerteten 20 positiv und 1 negativ. (8733 Leser bisher.)
Deine Meinung
Sag uns deine Meinung zu Schwert und Harfe
Lesermeinungen:
Name: Gast | Bewertung: (10) | Datum: 16.09.2007 20:38:53 |
Es lohnt sich das Buch auf Englisch zu lesen, die Sprache von Frank Delaney ist ein Hochgenuss. | ||