Der Ruf des Smaragdgartens
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Ein schrecklicher Zwischenfall hat sich in Daresh ereignet: Ennobar, Mitglied des Hohen Rates, wurde von einem Storchenmenschen ermordet. Sofort breitet sich in der gesamten Provinz Misstrauen und sogar Aggression gegenüber den Halbmenschen aus, welche ihre Heimat schon bald fluchtartig in Richtung des Dschungels Lixantha verlassen.
Der Rat tritt einmal mehr an Rena mit ihrer außergewöhnlichen Fähigkeit, mit den Halbmenschen sprechen zu können, heran. Sie soll sich nach Lixantha aufmachen und mit den dortigen Storchenmenschen sprechen, um die Ursache dieses Verbechens auszumachen. Dabei wird sie schon bald wieder von ihren besten Freunden, Alix und Tavian von der Feuergilde, unterstützt.
Die Storchenmenschen in der unwirtlichen Gegend des Dschungels zeigen sich wenig kooperativ, aber dennoch gelingt es Rena, etwas über einen mysteriösen Me'ru und einen Menschen namens Schwarzfeder rauszufinden - doch was haben die beiden mit dem Mord an Ennobar zu tun? Für Rena und ihre Freunde gibt es zahlreiche Rätsel zu lösen ...
Was lange währt, wird endlich gut. Oder zumindest besser. Wieviel Wahrheit in diesem Satz steckt, beweist Katja Brandis mit dem dritten Roman, der in ihrer Welt Daresh spielt. Waren die ersten beiden Bände noch holprig geschrieben, detailarm und alles andere als spannend, scheint die Autorin nun endlich dazugelernt zu haben. Der Ruf des Smaragdgartens mag erneut kein Must Read für Fantasyfans sein, aber es ist ein nettes, unterhaltsames Buch, das die grundlegenden Sachen größtenteils richtig macht.
Die wichtigste Änderung zu den Vorgängern ist dabei ohne Frage der endlich mal konsequent durchgehende Spannungsbogen. Die Geschichte ist auf ein klares Ziel hin ausgerichtet, das niemals aus den Augen verloren wird. Teilabschnitte sind stets sinnvoll darin eingebettet und nicht wie vorher aneinandergereihte Episoden, die zu kurz waren, um irgendeine Art von Spannung aufbauen zu können. Nun wird einen Der Ruf des Smaragdgartens aber garantiert nicht zum Fingernägelkauen bringen - vor allem deswegen nicht, weil man sich den Ablauf der Geschichte ziemlich genau ausrechnen kann. Das Mysterium des Anfangs bleibt jedoch glücklicherweise bis zum Ende eins, eine gewisse Grundspannung bleibt dadurch stets erhalten.
Und so gering die Qualität der Vorgänger war, so machen sie es immerhin möglich, dass Brandis jetzt etablierte und vertraute Charaktere verwenden kann. Die weisen zwar immer noch keine wirkliche Tiefe auf, aber immerhin weiß man bei ihnen, woran man ist. Außerdem wird das Tempo der Geschichte dadurch nicht gedrosselt - andererseits schien dies in den Daresh-Romanen schon immer wichtiger gewesen zu sein als alles andere ... Unverständlich ist nur, warum Brandis Renas Geliebten Rowan im dritten Band ganz urplötzlich fast überhaupt nicht mehr verwendet.
Auch wurden leider einige Schwächen der vorherigen Bücher nicht ausgebügelt. So ist die Provinz Daresh weiterhin ein undefiniertes Nichts, ein Land, in dem man in einem Tag an jeden beliebigen Ort kommen kann oder an gar keinen, je nach Lust und Laune der Autorin. Ein Land zwar, das sich durch die vier Gilden, durch die vielen Halbmenschen und sonstigen Kreaturen zwar angenehmerweise vom Fantasy-Einerlei mit Orks und Elfen unterscheidet, aber dennoch stets zu fleischlos wirkt, um den Leser wirklich gefangenzunehmen. Wo die Autorin die Beschreibung von Emotionen manchmal ganz gut handzuhaben versteht, etwa bei der Unsicherheit einer neu entstehenden Liebesbeziehung, so versagt sie dann manchmal auch leider auf ganzer Linie. So wirkt der Roman an entscheidenden Stellen dann gar kalt und emotionslos, obwohl er eigentlich das genaue Gegenteil sein soll.
Fazit: Daresh ist immer noch Daresh, mit den vielen kleinen und großen alten Schwächen der Reihe, aber dafür diesmal auch mit nicht zu übersehenden neuen Stärken, die das Buch vielleicht noch nicht empfehlenswert machen, aber immerhin zu einem annehmbaren Lesevergnügen für zwei oder drei längere Herbstabende. Und wer weiß, vielleicht vermag sich Katja Brandis in zukünftigen Büchern ja noch weiter zu steigern?
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Der Doktor ist preisgekrönter Wahnsinniger in mehreren Freundeskreisen. Seit langem ist er im Bereich Fantasy unterwegs. Oder vielleicht eher im Bereich Realität?
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Diese Rezension bewerteten 7 positiv und 2 negativ. (6766 Leser bisher.)
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