Die Mächte des Feuers
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Die Legenden der Drachenheiligen und der Drachen selbst - im Europa des 20. Jahrhunderts entsprechen sie alle der Wahrheit! Mittlerweile hat die Kirche das Officium Draconis eingerichtet, eine Institution in der die Nachkommen der Heiligen sich dem Kampf gegen die geschuppten Feuerspeier verschrieben haben, die eine wahre Plage darstellen.
Silena gehört dem Geschlecht des Drachentöters Georg an und hat sich darauf spezialisiert, den Kampf gegen die Ungeheuer mit Flugzeugen am Himmel auszutragen. Als im Januar des Jahres 1925 ihre beiden Brüder bei einem Absturz ums Leben kommen, schwört sie Rache und begibt sich auf die Suche nach dem verantwortlichen Drachen. Doch ihre Brüder sind nicht die einzigen Drachentöter, die hinterrücks ermordet werden - schon bald hat das Officium einige seiner besten Kämpfer zu beklagen.
Doch wer könnte dahinter stecken - und warum? Haben die terroristischen Drachenfreunde etwas damit zu tun? Oder der finstere, fünfköpfige, schwarze Drache, dessen Pfad Silena immer wieder kreuzt, nur, um stets knapp mit dem Leben davonzukommen? Welche Rolle spielen der Hellseher Zadornov, das Medium Madame Sàtra, der Versicherungsangestellte Skelton und der attraktive Geheimagent Mandrake? Silena ahnt nicht, dass im Hintergrund noch ganz andere Parteien ihre Fäden ziehen ...
Drachen erwartet man mittlerweile fast nur noch in erdachten Fantasy-Welten, in denen es meist auch von Orks, Elfen, Einhörnern und sonstigem Standardgetier des Genres so wimmelt. Da ist man schon fast überrascht, wenn Autor Markus Heitz sich darauf besinnt, dass es diese Wesen ja auch in unserer Welt gibt - zumindest in Form von unzähligen Legenden und Sagen. So stand vor dem Schreiben dieses Romans eine simple Überlegung am Anfang: "Was wäre, wenn all diese Legenden und Sagen der Wahrheit entsprechen würden?" In der Weiterspinnung dieses Gedankens ergibt sich eine bemerkenswert stimmige Welt abseits vieler Fantasy-Klischees. Vor allem die Wahl der 20er Jahre als Zeitperiode war ein geschickter Schachzug, handelt es sich doch um eine Zeitspanne, in der die fortschreitende Technologisierung mit Autos, Zeppelinen, Doppeldeckern, Glanz und Glamour besonders romantische Auswüchse hatte, die in Heitz' Roman dem entsprechend viel Aufmerksamkeit erfahren.
Neben dem Setting ist vor allem die Umsetzung all der alten Drachenlegenden besonders stimmig geworden. Dem Konzept nach bekämpfen all die Drachentöterlinien die fliegenden Echsen nach der Geschichte ihrer Legende. Silena als Nachfolgerin Georgs beispielsweise spießt ihre Gegner mit einer Lanze auf. Gelegentlich trägt dieses Konzept auch etwas skurrile Früchte, etwa wenn sich die Nachkommen der heiligen Martha von den Drachen fressen lassen, um sich von innen aus ihnen herauszuschneiden. Wenn man mit dem Sagenschatz jedoch einigermaßen vertraut ist, wird man in Die Mächte des Feuers jede Menge interessanter Anspielungen wiedererkennen.
Die Drachen sind dem entsprechend fies geworden. Sehr groß, sehr schlecht gelaunt und sehr bösartig stellen sie so gar nicht die Knuffelviecher zum Liebhaben dar, als die sie heutzutage so sehr gemocht werden. Von daher ist es Ehrensache, dass die Drachen jede Menge Menschen verschnabulieren, während sie selbst von allerhand Lanzen und Kirchtürmen aufgespießt sowie gesprengt und von ihresgleichen zerfetzt werden. Die Verluste auf beiden Seiten während der Geschichte sind hoch, die beschriebene Brutalität deswegen angemessen deftig.
Die Geschichte selbst ist freilich eine ganz andere Sache. Die Handlung, die sich Heitz erdenkt, ist zunächst ja gar nicht übel - eine Art Mysterythriller mit gelegentlichen Actioneinlagen, in dem sich immer mehr Geheimnisse auftürmen und jede Menge undurchsichtige Charaktere ganz eigene Ziele verfolgen. Hier wird aber einmal mehr Komplexität vorgetäuscht, wo es im Endeffekt doch tatsächlich mal wieder nur um irgendein olles Artefakt und - Überraschung! - die Apokalypse geht. Bei so vielen Geschehnissen und Mysterien, die Heitz über die fast 600 Seiten des Romans ansammelt, wundert es letztendlich auch nicht, dass er sie nicht alle zu einem kohärenten Ganzen zusammenfügen kann. Bei der Verflechtung aller Versatzstücke nimmt man ihm einfach nicht alle gegebenen Erklärungen ab, genausowenig wie die Reaktionen der Charaktere darauf. Die Funktion einiger seltsamer Figuren mag sich überhaupt nicht erschließen, etwa wenn ein asiatischer Drache auf den letzten 100 Seiten an irgendeinem Randschauplatz erscheint, ein paar Sätze spricht und dann verschwindet, ohne jemals wieder erwähnt zu werden oder etwas Erkennbares in Gang gesetzt zu haben. Weniger aufgebläht und etwas geraffter hätte diese Geschichte sicherlich genauso gut funktioniert. Durchgängig spannend ist sie immerhin trotzdem - aber eben auch nie unaushaltbar spannend ...
Die Charaktere letztendlich sind allesamt recht gut gelungen. Zwar nimmt man der Hauptfigur Silena nie wirklich ab, dass sie der Tod ihrer beiden Brüder sie großartig trifft, doch ansonsten erfindet Heitz neben ihr einige wunderbar zwielichtige Gestalten, bei denen man lange Spaß daran hat, zu rätseln, bei wem denn nun der Wurm drin steckt - im wahrsten Sinne des Wortes.
Fazit: Die Mächte des Feuers ist gute Fantasy-Unterhaltung in einem unverbrauchten Setting. Wen die Vorstellung reizt, wie große, feuerspeiende Ungeheuer sich Luftschlachten gegen Doppeldecker liefern und ganze europäische Städte ausräuchern, der ist hier genau richtig!
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Der Doktor ist preisgekrönter Wahnsinniger in mehreren Freundeskreisen. Seit langem ist er im Bereich Fantasy unterwegs. Oder vielleicht eher im Bereich Realität?
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Diese Rezension bewerteten 30 positiv und 7 negativ. (15726 Leser bisher.)
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Lesermeinungen:
Name: Gast | Bewertung: (0) | Datum: 04.08.2008 03:11:03 |
Das Buch ist eine einzige Katastrophe.Die Machart verrät den krampfhaften Versuch, Bilder in Bewegung zu bringen, was nicht gelingt. Die Story ist zusammengeschustert und unlogisch. Keine der Figuren kann überzeugen. Der Autor sollte die Finger von Liebesgeschichten lassen. Erotische Kniekehlen werden auch in diversen Dienstmädchenromanen serviert. Die mangelnde Menschenkenntnis des Autors spiegelt sich in den mühsam zusammengestoppelten Charakteren wieder. Welcher Lektor hat dieses Buch durchgehen lassen.Hier sieht man leider wieder einmal die Tendenz der Verlage, auf Teufel komm raus Bücher zu produzieren. | ||