Das Geheimnis um die Seelenpest
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Die Geschichte in dem Buch „Das Geheimnis um die Seelenpest“, handelt von einer Art Seuche, die im London des frühen 16. Jahrhunderts um sich greift. "Seelenpest", wird sie hinter vorgehaltener Hand genannt, weil immer wieder tote Schüler aufgefunden werden, deren Abschiedsbriefe darauf hindeuten, dass Gott sie verlassen und sie deshalb den Freitod gewählt haben, weil das Leben ohne ihn zu leer und sinnlos sei.
Andrew und seine Freunde, die sich die Blackfrairs Seven nennen, (obwohl sie nur aus vier Mitgliedern bestehen) besuchen die gleiche Schule. Auch sie fürchten sich vor dem umher ziehenden Grauen. Doch Andrew belastet auch die Beziehung zu Margaret Morland, der Tochter des Unterschatzkanzlers Thomas Morland, der im Dienste des Königs Henrich VIII steht. Der Vater ist natürlich gegen die Verbindung, sodass sich die beiden stets nur heimlich treffen können.
Die Ereignisse überstürzen sich erst, als Andrews Vater gefangen genommen wird, Margaret von dem ihren eingesperrt wird und die Seuche sich auch unter den Freunden auszubreiten scheint.
Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.
Der Leser erfährt durch den direkten Einstieg sogleich viel über Andrew, eine der Hauptcharaktere des Buches. Schnell findet man sich in dem detailreich und bildhaft beschriebenen London zurecht. Eindrucksvoll baut der Autor eine Kulisse auf, die über das ganze Buch hinweg der Geschichte einen starken Rahmen verleiht.
Die hauptsächlich jugendlichen Hauptfiguren sind sympathisch und ausgefeilt. Letzteres trifft besonders auch auf die Erwachsenen zu, deren Gedankenwelt, ihre Zweifel, ihr Glaube, ihre Ängste sehr genau dargestellt werden. Die äußerst stichhaltige Darstellung weitet sich auch auf alle Geschehnisse aus. Die Religion bzw. Gott bezieht in der Geschichte eine zentrale Stellung; stets werden (kritische) Gedanken der Protagonisten dazu gut eingearbeitet. Die Bigotterie, der tief verwurzelte Glaube, die Vorstellungen der Zeit um den vereinzelt auch erwähnten Martin Luther werden sauber eingebracht; der jugendliche Leser erfährt eine sehr gute Einführung in die damaligen Zustände des alltäglichen Lebens.
Das Buch richtet sich an Leser ab 14 Jahre. Teilweise werden jedoch äußerst schwierige und ungebräuchliche Wörter verwendet. Die Sprache ist sehr schön und eigenwillig, aber auch anspruchsvoll. Stets ist die Geschichte geradezu philosophisch angehaucht. Spannung baut sich langsam auf; häufiger Perspektivenwechsel sorgt für Abwechslung. Der Schwerpunkt liegt vielmehr in der Atmosphäre, die aber äußerst gelungen beschrieben wird und sich stark auf den Leser übertragen kann.
In der Geschichte kommen auch Personen vor, die nicht in dem vorangestellten Namensregister erwähnt werden, da dieses nur die Hauptcharaktere enthält. Eine Ausweitung von diesem wäre jedoch hilfreich gewesen. Zusätzlich wirkt das Ende nicht gänzlich überzeugend. Die Ursache der Seelenpest wird zwar aufgelöst, bleibt jedoch hinter dem Rest des Buches zurück.
Fazit: Für (natürlich nicht nur) junge, geschichtsinteressierte Leser, die nicht zu viel Wert auf harte Action legen, sondern eher eine sehr feine, platziert in eine gut gesponnene Atmosphäre, Geschichte mit jugendlichen Protagonisten suchen.
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