Buch-Cover, Garry Kilworth: Entert den Windjammer!

Entert den Windjammer!

Originaltitel: Windjammer Run [EN]
Serie: Gewiefte Wiesel (#3)
Übersetzer: Irene Bonhorst
Genre: Tierfantasy
Verlag: Piper
Seiten: 463
Erschienen: 07/2000 (Original: 1999)
ISBN: 3-492-28595-3
Preis: 9,95 Euro (Softcover)
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Wertung: 3/5 Grimoires; 7/10 Punkte, Gut

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Welkins Dämme brechen mehr und mehr, Burg Rägen steht inzwischen inmitten eines permanenten Sees - aber immerhin wissen die Wiesel nun, wo sie die Menschen finden. Die Suche nach den einzigen, die fähig sind, das große Gerät zu bedienen, das nötig ist um die Deiche zu reparieren, ist jedoch beileibe nicht einfach: Die Menschen haben sich auf die ferne Insel Dormas zurückgezogen, wo sie in tiefem Zauberschlaf liegen. Trotzdem die Wiesel keine Seeleute sind, müssen sie sich also aufmachen, den Ozean zu überqueren. Ein Windjammer ist noch relativ problemlos gefunden und wieder flott gemacht, doch es mangelt an Mannschaft, sodass Sylber schließlich einige zwielichtige Marder aufnehmen muss.

Prinz Punktum ist jedoch nach wie vor uneinsichtig was die Menschen und die Deiche anbelangt und schickt Sheriff Trugkopp den Wieseln hinterher um sie kurzerhand zu versenken. Der Rattenzauberer Flaggatis hat überdies etwas von einem Schatz gehört, hinter dem die Wiesel her sein sollen und bricht ebenfalls zu großer Fahrt auf. Fast unnötig zu erwähnen ist, dass die Karten der Wiesel nicht gerade perfekt sind und somit einige Landungen Überraschungen bergen, von Schachrittern über irre Vögel bis hin zu Riesen - und natürlich den magischen Schlafblumen auf Dorma, gegen die das Schutzmittel ungewiss ist.

Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.

Über den dritten Teil der Wiesel-Serie lässt sich wenig Neues sagen. Alte Stärken treffen auf alte Schwächen. Die Wiesel sind eine nette Abwechslung zu Menschencharakteren, wirken dann aber zeitweilig wieder zu menschlich. Kilworth flechtet weiterhin Shakespeare-Anspielungen ein, hier insbesondere ein Stück im Stück aus dem Sommernachtatraum. Allerdings bleiben diese Anspielungen sehr flach und geben auch "Eingeweihten" kein zusätzliches Prickeln. Auch nicht das Erkennen halbversteckter Anspielungen (Man möge einmal nach Lewis Carroll Ausschau halten). Bei einer Seefahrt innerhalb einer Queste erwartet man ja bereits eine Odyssee mit einigen Fehllandungen. Die Begegnungen sind auch teilweise interessant, aber nie brandneu und umwerfend - ein gewisser Ritter gefiel mir, aber eben nicht mehr. Ein bestimmter Mäuserich war einfach nur nervig und trug nicht wirklich zur Geschichte bei. Vielleicht brauchte Kilworth ja mal wieder einen Toten auf der "Guten" Seite.

Interessant ist das Ende, wenngleich man es auch als platt bezeichnen mag. Es nimmt einigermaßen mythische Dimensionen an, die schlafenden Menschen zu wecken und ins Land zurückzuführen sowie ein Zusammenleben zu etablieren. Das Ganze wirkt fast ein wenig zu glatt, allerdings kann man die Reaktionen auch nachvollziehen. Selbst die Veränderung im "bösen" Sheriff sind nicht unlogisch oder unnachvollziehbar, aber ich hätte mir persönlich gewünscht auch dessen Abenteuer erzählt zu bekommen: sie hängen ein wenig im Leeren und die Andeutungen erschienen mir interessanter als die Abenteuer der Wiesel.

Übersetzungsprobleme gab es. Ich kann nur vermuten, dass eine gewisse Möwe im Original schottischen Dialekt sprach, da sie aus dem Norden stammte (Kilworth ist Engländer). Die Übersetzung ins Hamburgische ist das Bestmögliche (und gut gelungen) - aber ein Dudelsackinstrument verliert solcherart natürlich an Sinn. An anderen Stellen gibt es kleinere Schwächen: ein vermutetes "Cyclops" mit "Zyklops" zu übersetzen ist für mich ein s zuviel („der Zyklop“ wäre angemessen, da hier einem Geschöpf einfach ein Name verpasst wurde). Sollte Kilworth den Namen so verwendet haben, ändert dies nichts hieran. Gehäufte 1-Buchstaben-Fehler sind ebenfalls nervig, aber im erträglichen Rahmen - unverständlich bleibt, weshalb Grind plötzlich (nach einem entsprechenden Kommentar) mit Grammatikfehler spricht, ansonsten aber nie. Dies ändert aber nichts daran, dass die Übersetzung im Ganzen gelungen ist.

Schreiende Unlogik: Miniva ist plötzlich wieder da, dabei ging sie im letzten Buch verloren und es wird auch von „einigen“ verlorenen Kameraden gesprochen. Fehlt im Deutschen ein wenig Text? Ist mit dem Ende des zweiten Bandes gemeint, dass Miniva einfach wieder hergeträumt wurde? Unbefriedigend - andererseits nicht wichtig: man hat halt ein Wiesel mehr, das nichts tut. Abgesehen davon können die Wiesel nach wie vor recht viel und es überzeugt mich nicht gänzlich, dass sie die Dämme nicht selbst (mit anderen Tieren) reparieren können.

Fazit: Ein Abschluss der Wiesel-Reihe im alten Stil. Wer die ersten beiden Bände genoss, kann die Reihe mit diesem ohne Sorge beenden.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


Zitat(e) aus dem Buch

  • "...Wenn es nach mir ginge, würdest du den Dschubdschub-Vogel wie ein Gewicht um den Hals tragen, um für deine Sünde zu büßen."

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