Rumo & Die Wunder im Dunkeln
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Rumo ist ein Wolpertinger. Das weiß er allerdings noch nicht als er den berüchtigten Zyklopen von den Teufelsinseln in die Hände gerät - und alle Zeichen darauf hin deuten, dass er als besonders leckerer Happen im Magen eines jener Einäugigen enden wird. Doch Rumo kann auch gut kämpfen und Smeik, eine Haifischmade, die ebenfalls von den Zyklopen gefangen wurde, weiß dies zu aller Vorteil zu nutzen.
Nachdem er entkommen ist, macht sich Rumo auf nach Wolperting und trifft dort erstmalig auf andere seiner Rasse - und seine große Liebe. Doch Rumo ist nicht besonders gut mit Worten. Und als er eines Tages zurück in die Stadt kommt, sind alle Wolpertinger, inklusive seiner geliebten Rala, vom Erdboden verschluckt. Nicht metaphorisch: wörtlich, denn das große Loch klafft noch immer inmitten der Stadt. Also steigt Rumo mit seinem sprechenden Schwert hinab in das Dunkel...
Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.
Der Plot dieses Buches kann sehr schnell zusammengefasst werden und ist banal und alt: Ausgesetzter (beim Volk üblich), findet durch Gefahren zum Volk zurück, verliebt sich, Volk und Geliebte werden entführt, Rettungsaktion, Wiedertreffen mit alten Freunden. Dementsprechend ist es nicht der Plot von dem Rumo lebt - und man mag als eine wesentliche Kritik auch anmerken, dass es relativ kampflastig ist.
Das Buch lebt im Wesentlichen von vielen Beschreibungen der Welt und ebenso vielen Randepisoden. Würde man diese streichen, wäre das Buch viel dünner. Wirklich 100%ig zur Geschichte gehören nur wenige Episoden und selbst die wichtigen sind Moers-typisch eingefügt lange bevor man deren Bedeutung erkennt. Für Leser, die oft denken "Komm zur Sache", ist Rumo also nicht geeignet. Auch nicht sonderlich geeignet ist Rumo für Leser, die nur durch Detailbeschreibungen zu faszinieren sind – diese fehlen ebenfalls. Großartig sind die vielen Bilder (wenngleich mir der Rumo des Titelbildes nie aus dem Kopf ging, dieser beim Lesen aber einfach falsch wirkt). Für wen ist das Buch also geeignet? Für alle, die eine phantastische Welt lieben, die irgendwo zwischen Alice im Wunderland und exotischer Fantasy liegt. Ganz so irr sind die Bewohner nicht, wohl aber so skurril. Und natürlich für alle, die abschweifende Erzählungen "ertragen" können - immerhin ist diese Tradition schon in der Antike bekannt.
Enttäuschend fand ich schließlich das Ende. Es ist ein guter Abschluss und alles ist wieder gut, aber eben dies wirkte zu flach, auch wenn alles schon darauf hin steuerte. Alles in allem aber ein solides Buch, das den Flair aus der Welt und den interessanten Bewohnern und Dingen zieht, welche den schwachen Plot überdecken.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
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