Der Letzte Kampf
bei
Grimoires.de verdient an vermittelten Käufen.
(17) | ||
(1) | ||
(2) | ||
(0) | ||
(0) | ||
(2) |
In den letzten Tagen von Narnia lebten ein Affe und ein Esel. Und eines Tages fand der Affe eine Löwenhaut und brachte den Esel dazu, sie überzustreifen und der Esel gab sich als Aslan aus. Der Affe aber gab dem Esel seine Wünsche ein und alle Sprechenden Tiere gehorchten dem falschen Aslan, denn sie sahen ihn immer nur schemenhaft.
Die Bäume der Wälder wurden gefällt und die Tiere an die Menschen des Südens verkauft, im Austausch gegen Zucker, Früchte und Schnaps, welche der Affe gierig verschlang. Auch ein Eingreifen des letzten Königs bleibt ohne Erfolg. An einen Baum gefesselt bleibt ihm als einzige Hoffnung, die Söhne Adams und Evas anzurufen, welche Narnia schon so oft beigestanden haben.
Jene sitzen versammelt an einem Tisch und erfahren von Narnias Problemen - doch nur noch zwei von ihnen können Narnia betreten und die einzige Möglichkeit, dies ohne die Hilfe des echten Aslans zu tun, sind einige magische Ringe, welch im Garten eines Londoner Hauses vergraben sind. Schließlich gelingt es, Narnia zu betreten, doch die Hoffnung, dort noch etwas zu verändern, wird immer geringer...
Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.
Das Buch ist geprägt vom Ende und Abschluss. Bereits die ersten Zeilen, die ich sehr wörtlich übersetzt in die Beschreibung übernahm, machen diesen Abschied deutlich; Referenzen zu dem letzten König von Narnia, den letzten Tagen sind häufig; und auch alle Freunde Narnias - von Diggory und Polly bis Eustace und Jill - treffen sich in unserer Welt, um sich über die gute Zeit zu unterhalten.
Aslan ist noch ferner als im König von Narnia und tritt erst spät auf. Dafür tritt - wieder einmal - die Bibel stärker hervor, wenn beispielsweise ein Erdbeben beim Plan des Affen einsetzt. Kritik am Glauben ist offensichtlich und nicht nur in negativer Weise: Der vorgetäuschte Glaube wird bestraft; jene, die Götter nur zu Instrumenten machen haben nichts Gutes zu erwarten. Jene aber, die wirklich glauben, selbst wenn sie falsch liegen, können Hoffen: und der Name eines Gottes ist unbedeutend.
Narnia geht unter - und tut es doch nicht. Das Ende der Serie ist für die Charaktere vielmehr ein Anfang, doch die Ausklingenden Kapitel sind von einer derart hoffnungsvollen Melancholie geprägt, wie sie wenige Schreiber erreichen. Ist das Ende spannend? Nein, nicht in der Form wie man es bei einer dramatischen Verfolgungsjagd spannend nennen könnte. Auf das Ende wurde schon zuvor hingedeutet, an verschiedenen Stellen. Und dann ist da natürlich noch die "wahre Identität" Aslans, welche ein weiterer Schlüsselstein in dem Mosaik zur Auflösung ist und von jenen, welche die Augen offen halten, spätestens auf der Reise der Morgenröte erkannt worden sein muss.
Das Ende ist nicht im eigentlichen Sinne spannend und die Symbolik und christliche Allegorie sowie anklingende theologische Debatte mögen manchen verprellen. (Kompliziert wird sie hier jedoch nie: dies ist immer noch ein Kinderbuch.) Die Handlung treibt sich jedoch selbst voran und ich kann es nicht ehrlicher sagen: Ein schöneres Ende, voll Melancholie und Hoffnung, vollkommen abgerundet und doch offen, kann man für eine Serie kaum schaffen. Nach meiner Enttäuschung über den "König von Narnia" kann ich als Gesamtfazit der Serie lediglich den Schluss ziehen, dass sie zu Recht zu den Klassikern gezählt wird und absolut lesenswert ist - und sei es nur als Beweis dafür, dass Allegorien auch in unserem Jahrhundert noch bestens funktionieren.
Ich las die englische Ausgabe mit der ISBN 0-26-167052-2.
Grimoires.de verdient an vermittelten Käufen.
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Zitat(e) aus dem Buch
- "[...]Niemals in allen meinen Tagen haben ich solch schlimme Dinge in den Himmel geschrieben sehen als in diesem Jahr. Die Sterne sagen nichts von Aslans Rückkehr, oder von Frieden, oder von Freude.[...] Die Sterne lügen Niemals, aber Menschen und Tiere tun es.("[...] Never in all my days have I seen such terrible things written in the skies as there have been nightly since this year began. The stars say nothing of the coming of Aslan, nor of peace, nor of joy.[...] The stars never lie, but Men and Besats do.")
- "Lass mich getötet werden", weinte der König. "Ich bitte um nichts für mich. Aber komm und rette Narnia." ("Let me be killed," cried the king. "I ask nothing for myself. But come and save all Narnia.")
- "[...]Die Schulzeit ist zu Ende: die Ferien haben begonnen. Der Traum ist ausgeträumt: dies ist der Morgen." ("[...]The term is over: the holidays have begun. The dream is ended: this is the morning.")
Diese Rezension bewerteten 20 positiv und 7 negativ. (11726 Leser bisher.)
Deine Meinung
Sag uns deine Meinung zu Der Letzte Kampf