Das Wunder von Narnia
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Kurz & Knapp
- Gelungenes Prequel
Digorys Onkel ist ein wenig wunderlich. Oder genauer: verrückt. Oder noch genauer: ein Zauberer, letzter Mensch der noch eine Fee als Patin besaß. Leider macht ihn das nicht zu einem besonders netten Menschen. Als er die Gelegenheit hat, lässt er Polly, Digorys Freundin, einfach verschwinden - komplett aus der Welt. Digory bleibt kaum etwas anderes übrig, als die magischen Ringe seines Onkels zu nehmen und ihr zu folgen.
In der anderen Welt entdecken die beiden andere Welten, doch nicht nur Gutes lauert dort. Mit den beiden kehrt eine Zauberin nach London zurück, eine Hexe, die nicht davor zurückschreckte, alles Leben in ihrer eigenen Welt auszulöschen. Erneut bleibt Polly und Digory nichts anderes übrig als die Ringe zu benutzen um die Hexe wieder loszuwerden - schließlich kann sie nicht einfach die Welt erobern.
So landen sie schließlich zusammen mit Digorys Onkel, einem Kutschenfahrer, dessen Pferd und der Hexe in einer Welt, in der es nur Schwärze gibt. Doch dann bricht die Dämmerung herein - die Morgendämmerung Narnias: eine neue Welt entsteht ...
Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.
Viele kennen die Welt Narnia durch die Kinofilme. Heute würde man Das Wunder von Narnia als Prequel bezeichnen, denn es deutet auf die Geschehnisse der "Hauptserie" voraus. Und das durchaus gut.
Narnia-Prequel
Die meisten Leser oder Zuschauer kommen das erste Mal durch Der König von Narnia mit der Welt von C. S. Lewis in Kontakt, nicht zuletzt weil der erste Band der internen Chronologie erst als vorletzter erschien. Heute würden wir daher von einem Prequel sprechen. Daraus lässt sich schon lesen: Um den Rest der Serie zu verstehen, ist dieses Buch ziemlich unnötig.
Hintergrund und Lesereihenfolge
Dementsprechend bietet Das Wunder von Narnia vor allem Hintergrundinformationen. C. S. Lewis nimmt den Leser mit hin zur Entstehung von Narnia, dem Titelgebenden Wunder. Orte, Ereignisse und Dinge der Kerngeschichte erscheinen in einem ganz anderen Licht. So bekommt auch Jadis, die Weiße Hexe, deutlich mehr Hintergrund. Natürlich mit christlichen Anlehnungen, spätestens wenn man auch Kommentare dazu liest.
Ob ich empfehlen soll, dieses Buch als erstes zu lesen, weiß ich ehrlich nicht. Man kann. Aber es hat auch seinen Reiz, Hintergründe erst später zu erfahren. Denn natürlich lebt ein Prequel auch von und mit dem Wissen, was sich später aus den Ereignissen entwickelt. In diesem Fall ist jedoch beides gut möglich.
Stil: Märchenhaft, nicht nur für Kinder
C. S. Lewis verfasste Narnia für Kinder, mehr oder weniger als Märchen. Dementsprechend ist der Stil einfach gehalten. Das englische Original kann mit solidem Oberstufen-Englisch verstanden werden und dürfte weniger Probleme bereiten als der gelesene Shakespeare.
Aus diesem Stil lässt sich auch schließen, dass Narnia recht einfach gehalten ist, wie es eben auch Märchen sind: Klare Unterteilung von gut und böse, eindeutig gute oder schlechte Handlungen, keine Grautöne. Die Helden sind im Alter der Zielgruppe und wollen Abenteuer bestehen - die sie etwas anders bekommen als gedacht.
Die Handlung besteht im Wesentlichen darin, den Schaden wieder gutzumachen, den sie zu Beginn anrichten. Und das mit einfacher Moral: Ehrlichkeit, Mut, für Fehler einstehen und sie wieder gutmachen führt zum Erfolg.
Aber auch Erwachsene lesen gerne Märchen und können dieses Buch genießen. Das meinte auch Lewis, der an sein Patenkind schrieb: Eines Tages wirst du alt genug sein, wieder Märchen zu lesen. Erwachsene werden vor allem Anspielungen auf die Bibel und andere christliche Werke finden. Dies ist in einigen Passagen besonders stark, hier jedoch nicht so moralisch einhämmernd wie zum Beispiel in Der Letzte Kampf.
Inzwischen ist Lewis' Narnia zu einem Klassiker geworden, der unter anderem J. K. Rowling inspirierte. Allein deshalb ist die Serie schon einen Blick wert, auch wenn sich Stil und Lesegewohnheiten inzwischen änderten. Allerdings: Der Märchen-Stil hält sich schon sehr lange sehr gut.
Die oben angegebene ISBN bezieht sich auf die deutsche Ausgabe. Die gelesene ist die englische mit der ISBN 0-26-1670-46-8.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Zitat(e) aus dem Buch
- "Aber natürlich muss du verstehen, dass Regeln dieser Art, wie exzellent sie auch für Jungen[...] sein mögen, unmöglich für Forscher, große Denker und Weise gelten[...]"["But of course you must understand that rules of taht sort, however excellent they may be for little boys[...] and even people in general, can't be possibly expected to apply to profound students and great thinkers and Sages[...]"]
- "Narnia, Narnia, Narnia, erwache. Liebe. Denke. Spreche. Sei wandelnde Bäume. Sei sprechende Tiere. Sei göttliche Wasser." ["Narnia, Narnia, Narnia, awake. Love. Think. Speak. Be walking trees. Be talking beasts. Be divine waters."]
Diese Rezension bewerteten 61 positiv und 25 negativ. (14023 Leser bisher.)
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