Buch-Cover, Frédéric Neuwald: Götterschwert

Götterschwert

Originaltitel: L'Ombre d'Alexandre [FR]
Serie: Les Feux d'Héphaïstos (#1)
Übersetzer: Nora Schreiber
Genre: Mystery
Seiten: 365
Erschienen: 12/2005 (Original: 2004)
ISBN: 3-426-63203-9
Preis: 8,95 Euro (Softcover)
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Wertung: 2/5 Grimoires; 4/10 Punkte, geht so

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Wertung: 4/5 Grimoires; 8/10 Punkte, Gut bis sehr gut

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Morgan Lafet ist ein junger, im Pariser Louvre tätiger Archäologe, der sich aktuell vor allem mit seinem faulen Praktikanten Hans herum schlagen muss. Alles ändert sich für ihn jedoch, als er im Haus seines kürzlich verstorbenen Kollegen Lechausseur ein seltsames Schwert mit Aluminiumtitanlegierung entdeckt, welches über 3000 Jahre alt ist - eine Zeit, zu der dieses Material noch völlig unbekannt war. Die Aufzeichnungen Lechausseurs besagen, dass dieses Schwert einst Alexander dem Großen selbst gehörte und Teil einer ganzen Ausrüstung desselben Materials ist.

Sollte etwa jemand auf der Suche nach diesen Aufzeichnungen, die auch Hinweise zum Vergleib des Grabs Alexanders geben, den Professor umgebracht haben? Als Morgan und Hans die Spur aufnehmen wird dies schon bald bestätigt, denn skrupellose Sammler sind ebenfalls hinter der Rüstung und dem Schwert her - aber nicht alle sind den beiden feindlich gesonnen...


Nach dem Roman Das Jesusfragment von Henri Loevenbruck ist Götterschwert dieses Jahr schon der zweite Mysterythriller aus französischen Landen um historische Artefakte, der mir in die Finger geraten ist. Und mysteriöse Artefakte, ein sportlicher Archäologe, ein verschrobener Sidekick, aggressive Kontrahenten, ein geheimnisvoller Kontaktmann, exotische Schauplätze - all das hört sich eigentlich nach tollen Zutaten für einen spannenden Roman im Stil der "Indiana Jones"-Abenteuer an. Für mich scheitert der Roman leider trotzdem.

Wie Das Jesusfragment ist auch Götterschwert in der Ich-Perspektive ezählt. In den ersten zwei Kapiteln werden so die beiden Hauptfiguren Morgan und Hans liebevoll vorgestellt, was auch noch ganz gut klappt, Neuwalds Stil ist nämlich immer gut lesbar - Übersetzer aus dem Französischen scheinen sich anscheinend grundsätzlich mehr Mühe zu geben als ihre Kollegen aus dem Englischen. Ohne große Umschweife ist das titelgebende Schwert auch bald gefunden, die ersten Fragen bald aufgeworfen, die ersten Flugtickets bald gekauft. Götterschwert beschreibt für seine 350 Seiten recht viel Handlung und ist dementsprechend flott, der Wechsel der Schauplätze geht schnell vonstatten. Nur leider versäumt Neuwald einen ganz zentralen Punkt beim Erzählen seiner Geschichte: Er bietet keine richtige Zielsetzung. Bis zur Hälfte des Romans war mir nicht klar, ob alle Welt jetzt vor allem nach dem Grab Alexanders oder nach dessen Rüstung oder nach dem Schwert oder nach dessen Geheimnis sucht. Die Spannung darüber, dass man jetzt zusammen mit den Charakteren etwas Großes und Einzigartiges entdeckt, entsteht leider nie, aber genau das ist bei Geschichten, in denen es um Schatzsuche geht, doch der zentrale Punkt! Letztendlich geht es also um Alexanders Rüstung, okay, aber dieser Fund hat eine zu große Anonymität im Bewusstsein des Lesers - vor allem weil Neuwald es versäumt, diesem Schatz eine Identität zu geben -, als dass es ihn kümmern würde. Wofür man sich dagegen interessiert ist die Frage, wie ein über 3000 Jahre altes Schwert eine Legierung haben kann, die es erst seit einigen Jahren gibt. Doch - böse Falle! - der Roman geht darauf nicht weiter ein. Zwar ist Götterschwert ganz offensichtlich der erste Teil einer mehrbändigen Reihe, aber der ganze Stress im Roman um irgendwelche anderen Fundstücke lässt einen letztendlich sehr unbefriedigt zurück. Immerhin liefert Neuwald in den letzten Zeilen zumindest den schön mysteriösen Ansatz einer Erklärung.

Obiges hat mir den größten Teil des Spaßes an Götterschwert verdorben, aber spannende oder gefährliche Szenen für die Protagonisten gibt es leider auch kaum welche. Ganz selten mal geraten die Figuren in Bedrängnis, ansonsten soll die schiere Bedrohung, dass überhaupt jemand hinter ihnen her ist, zur Spannungserzeugung ausreichen, was leider schon deswegen nicht funktioniert, weil ihr geheimnisvoller Verbündeter zu mächtig ist, während die Antagonisten vollkommen gesichtslos bleiben und über ihre Machtposition nichts bekannt wird. Wenigstens spielt Neuwald grundsätzlich damit, wer denn nun Feind und Freund von Morgan sein könnte, was sogar ganz gut funktioniert. Wenn dann allerdings das plötzliche Finale des Romans auf drei Seiten abgehandelt wird, ist dem Autor auch nicht mehr zu helfen.

Die anfangs so nett eingeführten Charaktere vernachlässigt er später leider ebenfalls. Hans spielt irgendwann gar keine Rolle mehr, die spätere Begleiterin Amina ist von Anfang an vollkommen farblos und Morgan selbst macht im Laufe des Romans auch nur marginale Entwicklungen durch. Dafür funktionieren die geheimnisvollen (wenn auch übermächtigen) Figuren wie Hyacinthe und Helios in Götterschwert sehr gut und kann der Roman den Leser zum Schluss sogar emotional rühren.

Da letztendlich aber noch bei weitem nicht alle Geheimnisse des Romans geklärt sind, muss man also auf die Folgebände warten. Die dürfen dann aber gerne spannender und mysteriöser werden - die durch das Ende von Götterschwert geschaffene Grundlage ist dafür sogar recht brauchbar.

Fazit: Dieser Mysterythriller kann in Sachen Mystery und Thriller leider nicht punkten.

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Avatar von DerDoktor Rezension von: (Grimoires.de)
Der Doktor ist preisgekrönter Wahnsinniger in mehreren Freundeskreisen. Seit langem ist er im Bereich Fantasy unterwegs. Oder vielleicht eher im Bereich Realität?

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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Lesermeinungen:

Name: Gast Bewertung: Wertung: 5/5 Grimoires; 9/10 Punkte, Sehr gut (9) Datum: 19.11.2006 17:31:46
Ich möchte hier keinen Roman schreiben. Nur so viel WANN KoMMT DIE FORTSETZUNG?????
Ich kann es nicht mehr erwarten.
Viele Grüße an alle Leseratten

 
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