Handbuch für Helden
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Helden haben es schwer. Besonders Barbarenhelden, denn diese müssen sich ständig mit bösen Großkriegsherren herumschlagen. Dem Barbaren Thunk wird sein letzter Auftrag zum Verhängnis: Als er auf Anweisung des Königs von Deserae versucht, in die Festung des finstren Lords Voltmeter einzudringen, erwischt es ihn. Mit letzter Kraft schleppt er sich zurück und berichtet der Prinzessin.
Diese ist wenig erfreut, dass ihr Vater kurzerhand dem breites anwesenden Lord Logan das Kommando über die Truppen überträgt und ihm die Hand seiner Tochter verspricht, sobald er das von Voltmeter gestohlene Artefakt zurückbringt.
Ebensowenig erfreut ist Prinz Kevin, den Prinzessin Becky ganz eindeutig als Ehemann bevorzugt. Was bleibt also anderes übrig, als sich selbst aufzumachen, das Artefakt zu stehlen und somit Becky heiraten zu dürfen? Richtig, nichts. Das gilt um so mehr, da Kevin in den Besitz eines überaus praktischen Handbuchs für Helden gelangt ist - wenn nur Becky nicht darauf bestehen würde, ihn als "Lustige Person" zu begleiten.
Das Buch erhält 6 von 10 Punkten.
Die Handlung ist platt. Gut, das tut einer Parodie keinen Abbruch, ist oft sogar Grundvoraussetzung. Wäre die Handlung zu komplex, könnte man sie nicht mehr so gut durch den Kakao ziehen. In diesem Fall hätte es jedoch gern ein wenig mehr sein dürfen. Wer philosophisch-humoristische Lektüre sucht (a la Pratchett), der findet sie hier nicht. Vielmehr gehört das Handbuch für Helden in die Kategorie des Slapstick-Humors - der selbstverständlich auch seien Berechtigung und Anhänger hat!
Jener Humor beginnt schon einmal bei den Namen. Voltmeter ist nicht gerade ein typischer Schurkenname - und wenn man dann feststellt, mit welchem mehr oder weniger diabolischen Beruf er seine Karriere begann... und dass er als solcher schon einmal an Lord Logan geriet, was zu gewissen, gesellschaftlich durchaus bekannten Gefühlen führt...
Nun gut. Die Geschichte lebt Großteils davon, dass alles seinen Plan hat. Es gibt IMMER einen Schurken, IMMER eine böse und gutaussehende Assistentin, IMMER einen Helden etcetera. Und alles hat seinen exakten Platz. Es hat genau so zu funktionieren und nicht anders - eben genauso wie das Böse Dingsbums des Bösen Kriegsherrn zum Schluss explodieren muss - sonst ist es kein richtiges Ende. Mit diesen Erwartungen spielt die Geschichte und verdreht sie in bereits erwähnter Slapstick-Art. Das gelingt ihr oftmals auch gut, doch empfand ich diesen doch recht flachen Humor auf Dauer etwas ermüdend.
Fazit: Freunde vieler Anspielungen auf Philosophie und andere Texte greifen lieber zu einem anderen Autor. Liebhaber des Slapsticks ohne allzu viele Anspielungen auf andere Werke sind hier richtig beraten
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
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