Die Farbe Blau
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Die abenteuerlichen Erlebnisse des jungen, erfolglosen Malers Cornelis im Amsterdam des 17. Jahrhunderts beginnen mit einer schrecklichen Bluttat. Cornelis verdient seinen Lebensunterhalt als Wärter im Zuchthaus, in dem auch sein Freund Ossel arbeitet. Dort wird ein angesehener Handwerker aus der Zunft der Blaufärber eingekerkert, der seine ganze Familie ermordet hat. Keiner versteht das Motiv dieser Tat. Am nächsten Tag ist der Handwerker tot. Er hat sich auf grausamste Weise selbst das Leben genommen. In der Zelle befindet sich ein Gemälde aus seinem Besitz, das Ossel aus Mitleid, auf seine flehentlichen Bitten hin, in die Zelle geschmuggelt hat. Um Ärger zu vermeiden schaffen Cornelis und Ossel das Bild, das in seltsamen Blautönen gemalt ist, in Ossels Wohnung. Als Cornelis einige Tage später wieder zum Dienst erscheint erwartet ihn die nächste Schreckensnachricht; der friedfertige Ossel sitzt, wegen Mordes an seiner Geliebten, im Zuchthaus ein. Cornelis beginnt mit Nachforschungen, da er sich nicht vorstellen kann, was seinen Freund zu der grausamen Tat getrieben hat. Ossel schweigt dazu, bis auf die Worte: „das Bild ... es war das Bild ... blau“.
Das merkwürdige Gemälde ist aus Ossels Wohnung verschwunden, also macht Cornelis sich auf um mehr über die Herkunft des Werks zu erfahren. Er begegnet einem Amtsinspektor, der in den Vorfällen ermittelt und gleichfalls an dem geheimnisvollen Bild interessiert ist. Doch trotz seiner Bemühungen kann er die Hinrichtung seines Freundes nicht verhindern.
Auf Grund seiner Bemühungen um den Freund verliert Cornelis seine Arbeit und ist daher hoch erfreut als ein Kunsthändler ihm viele Aufträge für Gemälde verspricht. Doch bald stellt sich heraus, dass die Modelle für die gewagten Akte aus den ersten Kaufmannsfamilien Amsterdams stammen. Ein weiterer mysteriöser Umstand, der Cornelis keine Ruhe lässt.
Da er immer noch nach der Herkunft des blauen Todesbildes forscht, um die Tragödie von Ossel aufzuklären, lässt er sich als Schüler von Meister Rembrandt annehmen. Das Bild ist im Stile Rembrandts gemalt, nur hat der Meister in seinen Werken nie Blautöne verwendet. Cornelis hofft in seinem Haus mehr über das geheimnisvolle Bild zu erfahren. Dies führt dazu, dass er in die gefährlichsten Abenteuer gerät, sich mit einem berühmten Doktor der Anatomie und den angesehensten Bürgern der Stadt anlegt, mehrmals in Gefangenschaft und sogar Lebensgefahr gerät. Eine große Verschwörung zeichnet sich ab, in welche die ostindische Handelskompanie, Meister Rembrandt, der Mörder eines Prinzen und vieles mehr verwickelt ist.
Besonders gut gefällt mir das atemberaubende Erzähl-Tempo, mit dem der Autor über die gesamte Länge des Buches, die Spannung aufrecht erhält. Nur in wenigen ruhigeren, aber lesenswerten Kapiteln, in denen es um die Kunst geht, lässt er den Leser mal zu Atem kommen. Ich kann mich nur einem Zitat der Hannoversche Allgemeine Zeitung anschließen, in dem es heißt „Bei Kastner muss man vor dem Schlafen gehen unbedingt noch das nächste Kapitel lesen. Und dann das nächste. Und das nächste“.
Atmosphärisch ist „Die Farbe Blau“ ein sehr gelungenes Buch. Ohne sich in Beschreibungen des Amsterdam im 17. Jahrhundert zu verlieren, schafft es der Autor mit wenigen Sätzen eine lebendige, mal fröhliche, mal bedrohliche Szenerie zu schaffen.
Die Hauptfigur Cornelis ist sympathisch und einer der Helden von denen ich gerne mehr hören würde.
Ein wenig überflüssig, wenn auch nicht störend, finde ich die obligate Liebesgeschichte zwischen Cornelis und der Tochter Rembrandts. Sie gibt für die Geschichte selbst nicht sehr viel her, trotzdem ist sie in den meisten Abenteuerromanen zu finden. Mir hätte sie nicht gefehlt.
Die Sprache kann man sich gut in dieser Zeit vorstellen, ohne dass sie deswegen schwer lesbar oder schwer verständlich wird. Die Dialoge, die im ersten Teil des Buches manchmal etwas konstruiert wirken, gewinnen im weiteren Verlauf eine Dynamik und Natürlichkeit, die mir sehr gut gefallen hat.
Fazit: Für alle, die einen historischen Krimi, der an einem reizvollen Ort spielt zu schätzen wissen - sehr empfehlenswert.
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