Buch-Cover, Thomas Thiemeyer: Medusa

Medusa

Genre: Mystery
Seiten: 365
Erschienen: 08/2004 (Original: 2004)
ISBN: 3-426-66152-7
Preis: 18,90 Euro (Hardcover)
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Wertung: 3/5 Grimoires; 7/10 Punkte, Gut

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Tief im Herzen der algerischen Sahara, im Tassili'n'Ajjer, macht die Archäologin Hannah Peters einen aufsehen erregenden Fund. Bald schon ist ein Team der National Geographic Society (NGS) anwesend, um die entdeckte Medusen-Statue ausführlich zu dokumentieren. Doch die Sensationsstory geht weiter: Es finden sich Hinweise auf ein längst ausgelöschtes Volk. Die Wissenschaftler gehen der Spur voller Erwartungen nach und landen im nigerischen Air.

Doch die Forscher müssen bald feststellen, dass es längst andere Parteien gibt, die wissen, was sich hinter dem seltsamen Medusenkult verbirgt - andere Parteien, denen Menschenleben nicht übermäßig viel bedeuten. Zudem hatte das Verschwinden des Volkes einen Grund, der bei weitem nicht vergangen ist...

Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.

Andreas Eschbach äußerte sich laut Buchrücken "Wer die >Indiana Jones<-Filme liebte, wird an Thomas Thiemeyers >Medusa< seine Freude haben".

Wie man Filme nun mit Büchern vergleichen will, sei einmal dahin gestellt. Eine Indiana Jones Figur vermisste ich ehrlich gesagt auch. Wie also kommt es zu einem solchen Zitat?

Die Verbindung ist hier klar die Archäologie. Hannah Peters ist jedoch keine draufgängerische (und erst recht keine Peitschen schwingende) Forscherin, noch ist dies irgendein anderes Mitglied des Teams. Wo Indy sich alleine durchschlägt, folgt hier eine ganze Karawane von Söldnern und modernste Ausstattung. Der Vergleich mit dem guten alten Indy bröckelt also ziemlich an allen Seiten.

Die gesamte Handlung läuft ein wenig langsam an, gewinnt dann aber etwas an Fahrt und spart auch mit leicht unheimlichen Elementen nicht. Leider entwickeln die einzelnen Charaktere nicht wirklich viel Farbe - eine Zusatzinformation via eine der genannten "Drittparteien" bringt da auch nichts und ähnelt genau genommen dem "Spiegeltrick". (Eine Figur schaut in einen Spiegel so dass der Autor sie äußerlich beschrieben kann - meist als Textwüste und ohne jeglichen Sinn.)

Jene Drittparteien sind noch farbloser und was sie eigentlich wollen kann nur erraten werden. Die eingeflochtene Liebesgeschichte ist dann auch kaum mehr als abgedroschen und unnötig. Zwar mögen die Funde und die wissenschaftlichen Beschreibungen bei üblichem Lesen allesamt logisch erscheinen, doch ergeben sich bei genauerem Nachdenken einige Makel - wie etwa die Tatsache, dass die Archäologin überhaupt auf die Fundstelle aufmerksam gemacht wurde. Der Hinweis durch einen Tuareg ist da schon eine echte Göttliche Maschine (in mehr als einer Hinsicht). Aber gut, irgendwie muss die Handlung ja in Schwung kommen.

Der Plot führt zu einem der "Missing Links" in der Menschheitsgeschichte und hier möchte ich nicht mehr darüber verraten als dass das Weltall mal wieder eine Rolle spielt. Wer Geschichten dieser Art - spätestens hier unwissenschaftlich - gerne liest, kann einige Stunden Lesevergnügen verbringen. Erst einmal in Schwung gekommen liest sich die Geschichte relativ flott. Makel ist hier lediglich, dass Teile der Handlung vorhersehbar sind und andere einfach aus dem Ärmel geschüttelt werden, wenn sie benötigt werden - Fähigkeiten von Teammitgliedern wie andere Dinge gleichermaßen, etwa gefährliche Stellen in einer Wüste, die erst bei zweiter Durchquerung existieren.

Wer einen historischen/archäologischen/wissenschaftlichen Roman sucht, der auch schärferer Untersuchung standhält, der sollte ein anderes Werk wählen. Wem es um das pure Lesevergnügen geht, einem archäologischen Hintergrund mit leichten Horror und Science Fiction Tendenzen, der kann hier zugreifen. Allerdings sollte man sich nicht von der gelungenen Aufmachung täuschen lassen: Der Schutzumschlag ist großartig, ebenso die Karte auf der Umschlaginnenseite. Solch tolle Karten und Cover sollten alle Bücher haben - auch wenn sie die Geschichte nicht wirklich perfektionieren.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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