Die Muschelmagier
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Nachdem Jolly und Munk nach Aelenium kommen - inzwischen in Begleitung einer Piratenprinzessin, eines Piratenkapitäns, des Pitbullmanns Buenaventure, des Geisterhändlers, eines weiteren Freundes von Jolly und einem "hexhermetischen Holzwurms" -, sind sie zunächst fasziniert. Die gesamte Stadt steht auf einer riesigen Koralle. Jedoch ist sie durch das mare tenobrosum bedroht, denn seit Urzeiten ist Aelenium Wächter des Mahlstroms.
In jener Stadt erfahren die beiden Quappen, dass sie selbst das Produkt des Ausgleichs sind: Bei einem Beben vor einigen Jahren trat in Port Royal Magie aus. Einer der Effekte war, dass sich die Fesseln des Mahlstroms zu lösen begannen. Der Gegeneffekt war die Geburt vieler Quappen - auf welche die Menschen in ihrer Gier rücksichtslos Jagd machten. Die Aufgabe der zwei verbleibenden Quappen ist es nun, den Mahlstrom erneut zu versiegeln.
Während ihrer Ausbildung in Aelenium erfährt Jolly erstaunliches: Nicht nur Munk ist dazu fähig, Magie mit Hilfe von Muscheln zu weben, auch sie selbst kann dies lernen - mehr schlecht als recht. Viel erstaunlicher ist jedoch - neben den weiteren Wundern Aeleniums - dass sie in Wasser schwimmen kann. Und unter Wasser atmen. Geduldig lehrt der Weise Urvater sie alles, was sie wissen müssen, um ihre Mission zu erfüllen, doch während die Piratenprinzessin Soledad aufbricht, um eine eigene Rechnung zu begleichen, kommen ihr Zweifel: Ist der Mahlstrom überhaupt Jollys Mission?
In Wirklichkeit interessiert sie sich wenig für ihn, ihr Ziel ist es, Captain Bannon wiederzufinden. Eines Nachts schleicht sie sich davon, um ein Schiff zu stehlen und ihre Mannschaft wiederzufinden...
Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.
Wie kaum anders zu erwarten war, ist die Fortsetzung der Welleläufer geradezu Pflicht für all jene, die den ersten Teil genossen. Bei Kai Meyer braucht man mittlerweile kein Abfallen der Spannung inmitten einer längeren Geschichte mehr erwarten - und wenn doch, dann fällt sie nur gelegentlich und ein kleines Bisschen. Das muss sie auch, ansonsten hätte man eine klare "Überspannung".
Im zweiten Teil werden in bester Meyerischer Tradition wieder einige zusätzliche "Fäden" der Mythologie zusammengewoben - im wahrsten Sinne des Wortes, trifft man doch auf drei Frauen, die vielen bekannt sein werden. Man erfährt etwas über die Entstehung der Welt und was es mit dem "mare tenobrosum" überhaupt auf sich hat.
Kritik habe ich an wenigen Stellen zu äußern. Es gibt ein Wesen, das hier "Wyvern" genannt wird, einen Gestaltwandler. Hier mag ich vorgeprägt sein, aber Wyvern kenne ich eigentlich nur als drachenartige Wesen, nicht als Gestaltwandler, weswegen mich dieser Name dann doch sehr irritierte - noch mehr als die Meyerschen "Klabauter" (die für mich einfach keien Klabauter sind.)
Hinzu kam eine durchweg englische Aussprache dieses Wortes (in etwa "wai-wan"). Ich studiere Anglistik, werde also sicher nichts gegen die Sprache haben. Aber es wirkt auf mich immer unpassend, ein englisches Wort - und sei es nur die Aussprache - in einem deutschen Text zu hören. Warum nicht einfach aussprechen wie im Deutschen? Das klingt auch nicht schlecht. (Macht den Namen aber m.E. auch nicht passender.)
Ansonsten leistet der vielstimmige Andreas Fröhlich aber großartige Arbeit, wie auch die Hintergrundgeräusche wiederum sehr passend ausgewählt worden sind. Nur ein kleiner großer Fehler bleibt: Es heißt, der Mahlstrom würde seine Gegner nicht am Meeresgrund erwarten. Nur leider wurde er bereits einmal geschlagen - am Meeresgrund, und nur dort ist er angreifbar. Diese Aussage oder Vermutung kann ich einfach nicht nachvollziehen. Wo sonst sollte der Mahlstrom einen Angriff erwarten?
Diese Stelle ist allerdings verschwindend gering und sollte niemanden vom Genuss dieses Werkes abhalten. Lediglich ein Einstieg ohne Lektüre des ersten Teils wird schwer sein.
Fazit: Alle, denen die Wellenläufer gefielen: weiterhören oder -lesen!
(Die Rezension bezieht sich auf die Hörbuchversion. Die "Seitenzahl" ist die Spieldauer in Minuten.)
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Zitat(e) aus dem Buch
- "Du kannst Sterbende in Geschichten verwandeln, alter Freund. Aber über uns beide erzählt man sich mehr Geschichten als irgendwer je sammeln oder aufschreiben könnte. Heißt das nicht, dass wir - in gewisser Weise - längst tot sind?"[...] "Vielleicht haben wir es nur noch nicht bemerkt."
Diese Rezension bewerteten 50 positiv und 9 negativ. (13627 Leser bisher.)
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