Buch-Cover, Daniela Knor: Das Geheimnis des Königs

Das Geheimnis des Königs

Serie: Rhiana, Die Amazone (#3)Genre: Heroische Fantasy
Verlag: Piper
Seiten: 358
Erschienen: 10/2004 (Original: 2004)
ISBN: 3-492-29103-1
Preis: 7,95 Euro (Softcover)
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Wertung: 3/5 Grimoires; 7/10 Punkte, Gut

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Nachdem sie aus der Feenwelt zurückgekehrt ist, macht sich Rhiana auf den Weg nach Havena, wo die Flüchtlinge aus Talania ihre Prinzessin bereits erwarten. Dort angekommen gibt es alsbald gute Neuigkeiten: Es haben sich einige Schiffe gefunden, welche die Talanier übersetzen wollen. Doch es gilbt noch etwas zu erledigen: Rhiana erfährt, dass ihr Vater, König Arlom, etwas für sie hinterlassen hat. Was es ist, weiss auch die Druidin Maruna nicht, nur, dass es auf der "Insel der Nebelgeister", tief im Moor, versteckt ist.

Natürlich will Rhiana nicht auf das verzichten, was ihr Vater für sie versteckt hat. Also heuert sie einen Führer an und macht sich auf in den tückischen Sumpf - zusätzlich angetrieben durch Zeitnot, denn wenn die Winterstürme kommen wird kein Schiff mehr auslaufen...

Auch der Flammenbund und Sarja von Abilacht geben keineswegs Ruhe. Während die eine versucht, den Fürsten gegen die "Bewaffneten Eindringlinge" aus Talania aufzuhetzen, versucht der Bund, die Hilfe der Echsenmenschen zu gewinnen und endlich das Versteck des Schwarzen Auges zu finden.

Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.

Was erwartet man von einer Serie auf der „Rhiana“ steht? Ich zumindest erwarte...Rhiana. Dass es nicht NUR Rhiana ist, dürfte auch klar sein, jedoch gibt es hier sehr, sehr viele Ausschweifungen: Der Flammenbund ist erklärbar und auch die Intrigen Sarjas spielen eine gewisse Rolle. Wenn jedoch eine Handlung nur von einer Gauklerin erzählt, die zu der Gauklertruppe gehört, die Rhiana zuvor traf, dann kann man sich beginnen, zu fragen, wie wichtig es für die Handlung ist. Gleiches gilt für eine plötzlich auftauchende Episode um eine Landwehr. Immerhin ist die Handlung gut erzählt.

Probleme gibt es jedoch zu Haufe: So wird im Kampf ein Toter getötet und entkommt danach doch noch. Um kein Geräusch zu machen, zieht man eine Waffe. Sicher - ich hätte für diesen Zweck lieber keine Waffe gezogen. Wenn Finni allein aufsteht und losgeht ist es zudem erstaunlich, wie plötzlich Rhiana an ihrer Seite ist und dergleichen mehr. Ebenso seltsam finde ich einen Bauer, der mit einem Schuss eines Bogens ein bewegliches Ziel in einiger Distanz trifft. Den Bauern möchte ich nicht begegnen.

Bei einigen dieser Dinge kann man es auf ungünstige Wortwahl zurückführen, dass Verwirrung entsteht. Bei anderen muss man einfach sagen: das, was man sich vielleicht denken kann, hätte ich mir nicht so gedacht. Wenn jemand allein aufsteht, gehe ich nicht davon aus, dass jemand hinterher kommt (der überdies gerade schläft). Da diese kleinen Logikfehler durchaus nicht selten vorkommen, zerrt es schon ein wenig am Lesegenuss. Einen dicken weltinternen Logikfehler gibt es auch: Untote waren im Moor ja zu erwarten - wenngleich unklar ist, weshalb diese Untoten auf diese Art handeln und wodurch sie animiert wurden - aber die Magie die gegen sie verwendet wird...

Ein Fulminictus Donnerkeil. Ja, den gibt es auch in Aventurien. Schön also schon einmal, dass man sich so weit an das Magiesystem hält. Wer nur liest, dem fällt nichts weiter auf; Magiekenner jedoch wissen: der Fulminictus entsteht im Gehirn des Opfers. Dementsprechend ist er gegen Untote nicht allzu wirksam - und ein Loch reisst er bestimmt nicht in den Körper, sei er tot oder lebendig. Wenn man sich dann schon dazu aufrafft, bekannt Zaubernamen zu verwenden, dann doch bitte auch mit der echten Wirkung. Zum Vergleich: Wäre der Name nicht (verschnörkelt) gefallen, so hätte es durchaus auf einen Ignifaxius zutreffen können. In etwa jedenfalls. Der Wille zur Anpassung an die Welt allein reicht leider nicht aus.

Als weitere Kritik ist das Schicksal aller Serienhelden zu vermerken: Rhiana darf nicht sterben und tut es auch nicht. Sie ist die Tochter Rondras, kämpft ehrenhaft und ist nahezu unsterblich. In Ordnung, war ja klar. Schließlich soll dies eine Serie sein, keine Trilogie. Dennoch gerät Rhiana selbst immer blasser und blasser. Sie hat nicht einmal eine Anziehungskraft wie Conan auf mich - ohne jenen Barbaren jetzt als idealen Serienhelden bezeichnen zu wollen! Doch im Vergleich fällt auf, dass diese Serie zwar Rhiana heißt, sie aber nur ein relativ kleiner Strang der Serie ist. Das mag manchen freuen, manchen ärgern. Es fällt in jedem Fall auf.

Im Gegensatz zu Rhiana ist Rashid außerordentlich gut gelungen und besitzt meines Erachtens weitaus mehr Farbe als die „Heldin“. Er entsteht mehr vor meinem Auge als die Amazone, wirkt lebendiger. Natürlich ist er auch ein Archetyp: der des ein wenig fremd wirkenden, „orientalischen“ Tulamiden. Zudem steht nicht er im Mittelpunkt der Serie. Mir jedoch gefiel seine Darstellung außerordentlich gut.

Dies gilt übrigens auch für die Landwehr an sich, mit all ihren verschiedenen Charakteren die sich nicht auf manchmal generalisierende widerwilliger Soldat/Deserteur, guter Soldat, gnadenloser Adeliger als Anführer beschränkt sondern auch hier ansatzweise tiefere Charaktere zeichnet.

Ein Interessanter Versuch ist die Sprache der Landbevölkerung, die in Dialekt geschrieben ist. Mir drehte sich bei "Moin" für "Morgen" (nicht zur Begrüßung) fast der Magen um. "Morjen" hätte ich passender gefunden und eine kurze Meinungsumfrage im Umkreis ergab ähnliches. Insgesamt ist der Dialekt aber gut getroffen und eben auch passend für die "niedere" Bevölkerung.

Gelegentliche Wechsel zur Innensicht von Personen hätte man sich dann jedoch besser gespart: Die Innensicht war sehr klar und durch das explizite Ausformulieren bekommt man einiges vorgesetzt, was man sich auch hätte selbst eindeutig erschließen können.

Was bleibt?

Ein Rhiana-Roman, der sich nicht mehr (nur) auf Rhiana fixiert und bei dem man sich fragt, wie einige Handlungsstränge (Stichwort: Landwehr) überhaupt relevant werden sollen. Nicht schlecht, nicht übermäßig gut aber durchaus solide und nicht wirklich eine Geschichte "unsterblicher Helden". Besser als einige andere DSA-Bücher allemal. Wer die Serie bis hierher mochte, sollte auch weiterlesen. Einen Anreiz zum Neueinstieg bietet das Werk hingegen nicht.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


Zitat(e) aus dem Buch

  • "Mein ist die Kraft, die Welt von allem Übel zu reinigen[...]. Dies ist das Erbe, das du von dir weist"

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