Der Krieg der Zwerge
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Der finstere Magier Nôd'onn ist endgültig besiegt und das Geborgene Land in Sicherheit. So scheint es zumindest für Tungdil und die anderen der vereinigten Heere von Menschen, Elben und Zwergen. Die letzten Orks fliehen in großen Horden aus dem Land und es wird nur noch eine Frage der Zeit sein, bis diese aufgerieben worden sind. Auch die Albae befinden sich auf dem Rückmarsch und stellen sich auf eine baldige Belagerung in Dsôn ein, welche sie unmöglich gewinnen können.
Doch natürlich kommt es anders, denn was die Menschen, Elben und Zwerge nicht wissen ist, dass im Jenseitigen Land ein Meteorit niederging, welcher nicht nur große Verwüstungen in einem Zwergenreiche anrichtete sondern zudem eine von zwölf Inkarnationen Tions in sich trug, die der Legende zufolge alles Böse ihres eigenen Schöpfers auslöschen wollen. Unglücklicherweise interessiert sie das Schicksal Unschuldiger dabei wenig und noch gibt es genug Kreaturen Tions im Geborgenen Land.
Zu allem Überfluss sehen auch die Dritten ihre Zeit gekommen und offenbaren das weite Netz von Intrigen und Pakten, welches sie über Generationen gesponnen haben. Tungdil und seine Freunde sehen sich nunmehr von innen und außen bedroht und manch einer fragt sich, ob Nôd'onn nicht doch in gewissem Maße richtig handelte, da er die Bedrohung vorhersagte.
Auf den Helden vom Schwarzjoch können sich die Zwerge dieses Mal nicht verlassen. Tungdil hat sich zu den Freien begeben, jenen Geisterzwergen, denen er mehrmals begegnete, und versucht dort, Balyndris zu vergessen, die aufgrund der Zwänge ihres Clans einen anderen heiraten musste.
Das Buch erhält 9 von 10 Punkten
Schon am Ende von "Die Zwerge" ist deutlich geworden, dass der Roman nicht endgültig abgeschlossen ist. Ebensowenig lässt sich dies von der Fortsetzung behaupten, denn das Jenseitige Land liegt noch immer unerkundet vor den Toren der Zwergenfesten. Ich wage also gleich zu Beginn die Prognose: Die überlebenden Helden werden wir wiedersehen.
Es ist unschwer zu erraten, dass jene, welche die Zwerge mochten, auch dieses Buch mögen werden und jene, die es verachteten, in eigenem Interesse die Finger davon lassen sollten.
Die Geschichte, die Markus Heitz erzählt, findet auf mehreren Ebenen statt und ist mitunter sehr verwickelt, so dass man auch als Leser nicht zwangsläufig immer auf der Rechten Spur ist sondern mitunter zweifelt - bis zu einem gewissen Punkt.
Das klingt wie die Beschreibung eines Krimis - und das ist es auch auf einer Ebene, denn recht früh erfährt man, dass die Prinzessin der Dritten in irgendeiner Mission unterwegs ist - logischerweise Gegen Tungdil. In diesem Zusammenhang bieten sich gleich 2 Verdächtige an. Neben den Krimi- und Liebe-Elementen auf Seiten Tungdils kommen auch die anderen "Nebendarsteller" des ersten Teils nicht zu kurz. Andôkai hat zur Aufgabe, neue Magier auszubilden, Djerun soll das Jenseitige Land erforschen, der Rest von Tungdils Begleitung hat ebenfalls verschiedene Aufgabe gefunden - und auch die Zwillinge gewinnen an Gewicht. Nicht zu vergessen: die Dritten endlich ein Gesicht.
Als Kritik mag man äußern, dass Gut und Böse wiederum recht eindeutig verteilt sind - zumindest bei flüchtigem Hinsehen. Ein wenig irritierend wirkte die plötzliche Verwendung von "Geisterzwergen", die gesucht werden, zuvor aber nicht erwähnt wurden. Zwar schiebt Heitz, man solle die Romane unabhängig voneinander lesen können - was geht, wenngleich ich es nicht als sinnvoll erachte - verweist aber an einigen Stellen dennoch (nur!) auf den ersten Band. Leider gibt es auch viele Druck- oder Tippfehler, die sich in resultierenden Grammatikfehlern äußern.
Logische Brüche gibt es oft in einer m.E. höchst nervigen aber letztlich doch logischen Form: Oft fragte ich mich "Woher weiß X das denn jetzt schon wieder?". Es wurde ihm nicht erzählt - aber es gab meist kurz vorher einen Bericht in dem dieses dann wohl auch mitgeteilt wurde. Was leider nichts daran ändert, dass es aus dem Lesefluß wirft, insbesondere jemanden, dem Logik sehr wichtig ist.
Trotz all diesem bleibt "Der Krieg der Zwerge" aber eins: einfach gut! Ein sinnvoller, nicht einfach nur aufgesetzt wirkender Nachfolger. Es gelingt Markus Heitz, die Spannung aufrecht zu erhalten und die Perspektiven so zu wechseln, dass sie dennoch nicht zu groß wird. Auflockerung findet das ganze noch durch einige ("running") Gags. Bleibt zu sagen: Wer die Zwerge mochte, investiert die 14 Euro sehr gut.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Zitat(e) aus dem Buch
- "Ein einsamer Stein im Schwarzen Gebirge, wissend, dass es dennoch viele Steine um ihn herum gibt, die ihm gleichen und doch verschieden sind."
Diese Rezension bewerteten 75 positiv und 5 negativ. (19260 Leser bisher.)
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