Das Schattenreich
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Nachdem es Arden und Gemma gelungen ist, den "Traumstein" der Meyrkats zu heilen und den Fluss des magischen Tals wieder zum fließen zu bringen, bieten sich ihnen neue Probleme dar.
Zwar ist Gemma unter einigen Mühen und mit einer Gruppe nun wandernder Meyrkats zurück ins Tal gelangt, doch Arden ist verschwunden, verschluckt von den Wassermassen, die ihn tief ins Erdreich rissen.
Dennoch glaubt Gemma nicht an den Tod ihres Geliebten, zumal sie stetig von ihm träumt: er befindet sich in einer Unterwelt mit seltsamen Wesen.
Arden ist tatsächlich in jenem "Lichtlosen Königreich", welches schon in der schwebenden Stadt erwähnt wurde. Zu allem Überfluss hat er sich den Knöchel gebrochen und sich aus Mangel an bekannter Nahrung und sauberem Wasser schließlich diverse Vergiftungen zugezogen. Zum Glück findet er bald Hilfe bei einem Volk, das in jenem Königreich lebt. Gelegenheit zur Revanche findet Arden, als er erfährt, dass sie Probleme sowohl mit den Elementalen als auch mit den Grauen Vandalen haben. Er ist nur allzu bereit, seinen Lebensrettern zu helfen.
Gemma inzwischen soll jemand anderem helfen, nämlich Jordan bei seiner Revolution in Great Newport. Dort geht es inzwischen drunter und drüber: Die alte Stadt ist mehr oder weniger zerstört und der unbekannte neue Gildenlord hat einen riesigen Turm errichten lassen. Unwillkürlich müssen dabei Gemmas Gedanken zurück an die Bücher von Shantis Bibliothek wandern, die den Beginn des "Zeitalters des Chaos" in jener Stadt ankündigen.
Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.
Im Vergleich zum ersten Teil gefiel mir der zweite deutlich besser. Allerdings frage ich mich auch hier, was sich der Übersetzer bei einigen Phrasen gedacht hat. "We must strike" kann zwar durchaus mit " streiken" übersetzt werden, aber eben auch mit "zuschlagen (militärisch)" - und wie kann ein Kristall "entschlafen"? Hier meint "passed away" wohl eher "verblassen/erblassen". Diese Übersetzungen grenzen an die unzureichende Methode von Schülern, den erstbesten Begriff eines Wörterbuches zu verwenden und ignorieren den Kontext...
Ebenso verwunderlich ist die mal gemachte, mal unterlassene Übersetzung von z.B. "Diamond Desert/Diamantenwüste". Bei "Great Newport" u.ä. ist es meiner Ansicht nach durchaus verständlich und legitim, dass nicht übersetzt wurde, aber wenn man einen Begriff übersetzt, dann bitte konsequent - und wenn es geht öfter: "Souls Keep" wäre nun wirklich einfach, nahezu wörtlich und ohne Bedeutungsverlust mit "Seelenfeste" oder vergleichbarem übersetzbar.
Was die Geschichte an sich angeht: Sie besitzt etwas, was der erste Teil nicht von Anfang an besaß. Eigendynamik. Nahezu alle Ereignisse aus dem ersten Band wirken hier nach und der Leser ist mit ihnen vertraut, so dass auf wirklich Bekanntes gebaut wird und lange Erklärungen entfallen. Das "Schattenreich" ist logisch eingebaut und in die Welt integriert - wie so üblich mit ganz eigenen Ansichten von der Beschaffenheit der Welt, die den anderen nicht wirklich widersprechen.
Auch das Ende wirkt nicht an den Haaren herbei gezogen, wobei Shantis Bibliothek nicht ganz unschuldig daran ist. Auf ein (kurzes) Wiedersehen mit den beiden Zauberern darf man sich auch freuen.
Insgesamt scheint mir das Buch eine Art Kampf "Technik gegen Magie" als Hauptthema darzustellen. Angeklungen ist dies schon im ersten Band: riesige Müllkippen, ein beweglicher Stein als "Flussweiche" und ähnliches. Die "Himmelsraben" könnten durchaus Flugzeuge sein und weitere Beschreibungen von Soldaten mit seltsamen Helmen und Metallwaffen erwecken doch sehr den Eindruck, dass hier jemand moderne Technik eingeführt hat. Vollkommen offen bleibt die Frage wie und woher - ebenso, was die Vandalen und die Elementale mit all dem zu schaffen haben.
Angesichts der Anwesenheit von Technik mag man fragen, weshalb das Buch dennoch eindeutig Fantasy zugeordnet ist. Die Technik nimmt nur einen verschwindend geringen Anteil ein und wird zudem nicht akzeptiert, eher allgemein abgelehnt und bekämpft.
Wer den ersten Teil mochte, wird in diesem eine gute Fortsetzung finden. Wer ihn nicht las oder mochte, braucht sich um diesen nicht zu scheren. Lästig bleiben Fehler bei der Übersetzung und eine nicht vorhandene Aufklärung der Ziele und Zusammenhänge einzelner Fraktionen - dies dürfte im dritten Teil erfolgen.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Zitat(e) aus dem Buch
- "Ein Pfeil kann einen Mann töten, aber nur, wenn er vom Schützen und vom Bogen die Energie dazu bekommt. Daher ist es die Energie, die tötet, und nicht der Pfeil. Mit der Zauberei ist es ganz genauso[...]"
- Ich lebe noch! Vielleicht haben sich die Götter etwas Besonderes für mich ausgedacht!
- "Jetzt ist der Augenblick gekommen, in dem du zum Zauberer wirst[...]. Aber vielleicht warst du ja schon immer einer."
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