Valorians Kinder
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Lange Zeit vor Gabria führte Valorian, der erste Zauberer sein Volk aus einem feindlichen Reich hinaus in die Steppe von Ramtharin. Dies ist seine Geschichte, wie Gabria sie entdeckte.
Die Klans waren in einer Notlage: Ein Jahr konnten sie die Tyrannei vielleicht noch überstehen, spätestens dann wäre all ihr Vieh und alle ihre kostbaren Pferde über die Steuern an die Unterdrücker gegangen. Die einzige Hoffnung sieht der Häuptling Valorian in der Ebene von Ramtharin. Als er einen Weg dorthin sucht, wird er von einem Blitz getroffen und ins Reich des Todes geschleudert. Dort bedenkt Amara, die Göttin des Lebens, ihn mit einer Aufgabe: Er soll tief in das Reich des Todes eindringen und ein Schmuckstück wiederbingen, dass ihr von den Gorthlingen Lord Sorhs gestohlen wurde.
Als Hilfe gibt Amara ihrem Streiter die Fähigkeit, Magie zu wirken. Valorian besteht diese erste Prüfung, doch eine zweite scheint um vieles schwerer: Er muss sein Volk überzeugen, in die Ebene von Ramtharin zu ziehen - notfalls gegen den Willen des Oberhäuptlings.
Die ihm von Amara verliehene Magie bringt ihm dabei einerseits Respekt ein, andererseits fürchtet man sich vor ihm - und außerdem werden die Schergen der Unterdrücker schneller aufmerksam, als er es sich unter normalen Umständen erhoffen konnte.
Das Buch erhält 6 von 10 Punkten
Wer die beiden (bzw. vier) anderen Bände der Gabria-Serie gelesen hat, der wird einiges von dieser Geschichte wiedererkennen - oft genug wurde auf die Vergangenheit der Klans angespielt. Vor diesem Hintergrund ist es vorhersehbar, dass diese Geschichte irgendwann direkt veröffentlicht wird.
Der Titel wurde einmal wieder völlig unnötig anders übersetzt (und wenngleich nicht gänzlich unpassend, so doch unpassender als der Originaltitel). An "Valorian" wäre nichts falsch gewesen und Leser der Serie hätten gewusst, um was es geht. Andere würden es vermutlich so wie so nicht lesen. Oder sollten es nicht, denn im Prolog wird sofort deutlich, dass denjenigen doch ein wenig an Hintergrundinformationen fehlt, welche in den ersten bänden vergeben wurden.
Auf der anderen Seite ergibt sich ein gewisses Paradox: Der Leser der Serie KENNT diese Geschichte. Nicht in Details. Aber er weiss, dass Valorian Amaras Streiter wird, die Magie erlernt, seinem Pferd das Sprechen beibringt und die Klans in die Ebene von Ramtharin führt sowie einiges andere. Vor diesem Hintergrund ist ein Spannungsbogen nur durch zwei Dinge errichtbar:
Erstens durch eine exzellente Schilderung der Ereignisse und zweitens durch das, was nicht bereits angedeutet wurde. Beides ist vorhanden, jedoch nicht immer außerordentlich gelungen und für meinen Geschmack zu vorhersehbar. Gefallen hat mir die Rolle eines Gorthling - allerdings erinnerte er mich an Gollum (aus dem Herrn der Ringe) und bei einem Vergleich mit dem Gorthling, der im zweiten Buch der Serie beschworen wurde, frage ich mich, ob es zwei Arten gibt: Dieser hier konnte sich nicht im Körper Valorians festsetzen. Vom Plot her drängt sich ein halber Vergleich mit dem Exodus aus Ägypten auf.
Weitere Kritik gibt es für die Wahl von Namen: Sprechende Namen in Ehren, aber "Tyrannis" für einen tyrannischen General ist dann doch etwas übertrieben platt... An Logik mangelt es vor allem an einer entscheidenden Stelle: Valorian schwört, niemanden durch seine Magie zu töten. Das Auslösen von Steinschlägen durch Magie, was diverse Todesopfer fordert ist demnach also kein töten durch Magie? Eine sehr seltsame Auffassung. Man mag argumentieren, dass es wortwörtlich verstanden worden ist, allerdings macht dies keinen Sinn vor dem Hintergrund, dass einige Valorian aus seiner Magiefähigkeit einen Strick drehen wollen.
Am Ende bleiben einige schöne Ideen, die leider von der im Voraus angedeuteten Geschichte mit einigem bekannten überdeckt werden. Auch der Plot ist von der Handlung ("Eint die Stämme. Flieht. Schüttelt das Imperium ab.") her nicht einmal ansatzweise innovativ, nur in einzelnen Teilen. Ich persönlich bin von diesem Buch ein wenig enttäuscht. Wer jedoch den Stil der vorhergehenden Bände mochte, der wird hier in gleicher Weise bedient - und so schlecht, dass man in jedem Fall abraten muss, ist das Werk dann doch nicht.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Zitat(e) aus dem Buch
- Du hast es gut gemacht, mein Sohn.[...] Ich habe dir die Mittel gegeben, doch du warst es, der sie eingesetzt hat.
- Eines Tages wird man deine Gabe hassen und fürchten, so wie du mich hasst und fürchtest. Andere werden deine Abkömmlinge jagen und vernichten! Hörst du mich, Valorian?
Diese Rezension bewerteten 29 positiv und 10 negativ. (10259 Leser bisher.)
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