Seribain - Das Geheimnis einer fremden Welt
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Als Sarah Bending ein altes Haus erwirbt macht sie nach und nach ungewöhnliche Entdeckungen. Es scheint nicht nur so, dass die vormaligen Besitzer einfach so verschwanden - es ist tatsächlich wahr. Genauer gesagt: Sie verschwanden durch einen Spiegel in die Welt Seribain.
Sarah selbst soll aus eben jener Welt stammen, zumindest ihre Mutter, und zudem die lang angekündigte Befreierin sein. Sie weiss zwar nicht, was auf sie zukommt, dennoch lässt sie sich auf die Welt ein, woran der Waldläufer Ranon nicht ganz unschuldig ist.
Das Buch erhält 3 von 10 Punkten.
Farbe fehlt. Das beschreibendste Merkmal des gesamten Werkes lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Es wurde versucht, einen Roman mit den Techniken einer Kurzgeschichte zu erzählen. Das heißt konkreter, dass es nahezu keine Beschreibungen gibt; Szenen und Gespräche sind fast immer auf das für die Handlung Wesentliche beschränkt. Für eine Kurzgeschichte ist dies essentiell (und hierfür wäre auch der weitere Stil gut).
Für einen Roman ist dies katastrophal.
Stimmung kommt einfach nicht auf, gleiches gilt für Spannung. Dies rührt mitunter daher, dass die Charaktere wie aus der Klischee-Gussform wirken: Die edle Retterin und ihre Freundin, der verzauberte Krieger und der Waldläufer sowie einige Begleiter als Staffage, der abgrundtief böse Magier (ohne einen einzigen Funken Gutes), eine Sternenfee und ein Artefakt, dass genannten Magier vernichtet. Wie das Ganze im Wesentlichen endet, dürfte klar sein und daher erspare ich mir weitere Hinweise. Das ist jedoch kein Grund, das Buch per se zu verdammen - es ist nunmal ein "Standardplot" der durch verschiedene Erzählungen gänzlich anders verlaufen kann.
Was hier daraus gemacht wird ist jedoch - auch wegen o.g. Erzählweise - banal und farblos. Zudem bleiben wichtige Fragen ganz einfach offen. Nur einige Beispiele: Warum wird der Krieger nur verzaubert und nicht gleich getötet? Warum die "Auserwählte" nicht auch? (Eine Erklärung gibt es erst im Nachhinein... fragt sich nur, wieso Sarah das vorher niemand sagte.) Eine Heirat gilt einfach so wenn man sagt "ja, ich will dich heiraten"?
Hinzu kommen weitere kleine Logikfehler: Menschen sollen leichter aus einem einstürzenden, bewachten Gebäude entkommen als Katzen? Ich gestatte mir Zweifel. Woher kennt Ranon mit einem Mal die Zeitrechnung unserer Welt?
Begleitet wird das ganze durch Anfangsprobleme, die sich zum Glück sehr schnell legen. Zu Beginn wird zu viel mit Adjektiven gearbeitet und auch Namen werden unnütz mehrfach genannt.
Durch bereits mehrfach erwähnten Stil kommt einem die gesamte Reise sehr, sehr kurz vor. Im musste ich mehrmals voraussetzen, dass VIEL mehr Zeit vergangen sein muss, als es einem vorkommt.
Abschließend noch ein kleiner Seitenblick auf das Umfeld der Geschichte: Das Cover ist stimmig und (Druck-/Korrektur-) Fehler sind weit seltener als bei manch größerem Verlag. Lediglich das Schriftbild - doppelter Zeilenabstand - störte mich doch enorm. Es erweckt den Eindruck, die Geschichte strecken zu wollen, was misslingt. Letzten Endes verstärkt es nur bereits angedeutetes Gefühl des "alles Unwesentliche fehlt" und ist zudem schlechter lesbar als gewohnt.
Fazit: Eigentlich eine sehr schöne Welt aus der mehr hätte werden können. Dazu hätte es jedoch eines anderen Erzählstils oder einer anderen Form bedurft. So ist das Werk nicht zu empfehlen.
Informationen über die Welt finden sich in jedem Fall unter http://www.seribain.de
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Zitat(e) aus dem Buch
- Nun, ein Streit kann ganz gesund sein. Immerhin sind wir freie Menschen und das bedeutet vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen
- Von Ruhm kann sich niemand etwas kaufen. Zähle ihn[] und du bist pleite. [Iss] ihn und du bleibst hungrig. Suche ihn und du wirst verrückt.
Diese Rezension bewerteten 1 positiv und 0 negativ. (7418 Leser bisher.)
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Lesermeinungen:
Name: Celtic | Bewertung: (7) | Datum: 23.03.2004 22:13:27 |
Gastkommentar von CelticHm, ich hab das Buch auch gelesen und ich fand es wirklich gut. Zudem ist es ein Erstlingswerk und wer ist am Anfang schon perfekt!? Zugegeben es gibt den ein oder anderen Schönheitsfehler und vieleicht hätte man die Vorgeschichten "Das Geheimniss der Amulettsteine" und "Der Fluch Tarnas" noch mit in den Roman hineinnehmen sollen, vieleicht das ein oder andere noch etwas ausarbeiten. Ich jedenfalls fand es einfach zu lesen aber trotzdem recht spannend. Ein solch vernichtende Rezi hat der Roman sicher nicht verdient! Ich jedenfalls bin gespannt auf den zweiten Teil!Mit ritterlichem GrußCeltic. | ||
Name: Schwarzerose3415 | Bewertung: (9) | Datum: 05.04.2004 22:12:23 |
Gastkommentar von Schwarzerose3415
Also ich habe das Buch auch gelesen und ich kann nur sagen das ich das Buch unheimlich spannend fand.In einem Rutsch laß ich es....es gab zwar kleinere Schwchstellen über die man aber bei einem Erstling hinwegsehen kann :-) weiter so und ich warte gespannt auf die 2 Ausgabe von Seribain. | ||