Tochter des Feuers
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Nachdem die Seherin der Gegenwart befragt wurde, ist klar, was Rhapsody und Achmed zu tun haben: Sie müssen die Kinder des Rakshas finden. Zwar wäre es Achmed am liebsten, die Dämonenbrut sofort zu töten, doch konnte Rhapsody ihn überzeugen, sie stattdessen zu den Rowans hinter dem Schleier des Hoen zu bringen, wo sie geheilt werden könnten. Zudem kann so die dämonische Essenz aus dem Blut der Kinder extrahiert und für die Jagd auf den F'dor genutzt werden.
Die Suche nach den Kindern vergeht vergleichsweise einfach, sieht man von einigen Intrigen ab. Auch der Wirt des Dämons ist schließlich gefunden und die Jagd beginnt - doch da ist noch immer die Gedächtnislücke, die Rhapsody sich selbst zufügen ließ, damit Llauron sein Ziel erreicht.
Eben diese Lücke nimmt mehr und mehr erschütternde Ausmaße an und droht, die Benennerin zu zerreißen, zumal sie sich ganz neuen Erwartungen von Seiten der Cymrer und der Lirin gegenüber sieht - und zu guter letzt sind da noch Anwyn, die nicht bereit ist, die Cymrer in ein neues Zeitalter gehen zu lassen, und das Vermächtnis des F'dor: Zweifel des Herzens und die geweckte Kriegslust von Roland...
Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.
Im Vergleich mit den ersten beiden Teilen schneidet dieser abschließende dritte deutlich schlechter ab. Haydons Stil ist derselbe, doch nach dem Kampf mit dem F'dor verliert die Geschichte einen Großteil der Spannung - die Rahmenhandlung um Meridion konnte mich zudem noch nie wirklich begeistern und ich frage mich auch abschließend nach einem echten Sinn.
Die fehlende Spannung ist keineswegs als vollständige Abwesenheit selbiger zu betrachten - es gibt durchaus spannende und bemerkenswerte Ereignisse; jedoch verblassen sie ein wenig, ist doch das Hauptziel immer der F'dor gewesen.
Dieser Spannungsmangel verstärkt sich noch durch zunehmendes Wiederholen: Die Prophezeiungen kennt man längst schon und eine oftmalige Wiederholung dessen, was zwei Seiten zuvor gesagt wurde, ist auch nicht gerade positiv.
Zudem scheint die Druckmaschine oder der Lektor in diesem Teil ein wenig anfällig für Fehler: Buchstaben fehlen oft oder sind zu viel.
Ein Problem liegt auch im Abstand der Veröffentlichungszeitpunkte: Einige Dinge, auf die sich bezogen wird, mag man vergessen haben. Dies ist jedoch nicht dem Werk an sich vorzuwerfen.
Die Rahmenhandlung um Llauron, die schon im zweiten Teil vorausgesagt wurde, ist teilweise verwirrend und erst später nachvollziehbar. Spannung fehlt hier in dem Sinne als dass sein Plan bereits bekannt ist. Die Feinheiten dieses Plans sind es jedoch nicht und daher bleibt auch hier noch eine Teilspannung.
Dies alles macht das Buch aber noch längst nicht schlecht: Es kann lediglich nicht mit den ersten Teilen (insbesondere dem zweiten) mithalten, mit denen es zwangsweise verglichen wird. Haydon setzt ihre Geschichte konsequent fort - manchmal zu berechenbar. Inzwischen ist die Naivität der Sängerin wirklich jedem deutlich und viele ihrer Handlungen können zumindest erraten werden. Andere, auch "frische", Charaktere sorgen jedoch immer noch für einen gewissen Schwung.
Abschließend bleibt natürlich zu sagen, dass sich niemand, der die ersten Teile mochte, diesen entgehen lassen wird und auch nicht sollte - er reicht lediglich nicht an die ersten zwei Drittel heran.
Anmerkung: Im Englischen existiert bereits "Requiem for the Sun" (Requiem für die Sonne), welches die Geschichte fortsetzt. Ob und wann eine Übersetzung ins und Veröffentlichung im Deutschen erfolgen, ist jedoch nicht bekannt.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Zitat(e) aus dem Buch
- Erinnerst du doch an das alte lyrinische Sprichwort? Ryle hira. So ist das Leben. Wir können nur versuchen, es besser zu machen[...]
- Hüte dich, Schwertträger. Vielleicht wirst du den zerstören, den du suchst, aber wenn du heute Nacht gehst, trägst du ein großes Risiko[...]
- Inde arla tiron seth severim vur amasmet voirex; Mögen die Sterne dir ihre Augen und Weisheit geben, damit du uns so leitest, wie sie es tun würden, wenn sie sprechen könnten.
- Kalter Wind umhülle dich, Regen überschütte dich, Feuer aber soll dich nie verletzen.
- Wenn du den Riss heilen willst, General, achte auf den Himmel, damit er nicht herabfällt.
- "Meine letzten Worte - sprich sie für mich"[...] "Vor allem wirst du die Freude kennen lernen."
- [...]Hast du je bemerkt, dass alles Wunderbare und Gute als Geschenk des All-Gottes, alles Schlimme und Schreckliche aber als Versagen der Menschen angesehen wird? Vielleicht ist alles, was im Guten oder Schlechten geschieht, bloß Zufall.
- Licht des Frühlings erleuchte dich, Heiße Sommersonne wärme dich, Blattwerk aus flammenden Farben bekröne dich, Doch Feuer soll dich nie verletzen.
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