Die Geschichte der Kinder Húrins
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Die Narn i Hîn Húrin (Geschichte der Kinder Húrins) ist "das längste der Lieder Beleriands". Húrin selbst fällt Morgoth in die Hände und gegen den Rat ihres Mannes zögert seine Frau immer wieder, aus ihrer Heimat zu fliehen.
Letzten Endes entscheidet sie sich, Túrin alleine fortzusenden und ihr Sohn gelangt zu den Noldor, hinter den Gürtel Melians, wo das Land vor Melkor sicher ist, als einziger der Edain außer Beren.
Dennoch bleibt Túrin ein Mensch und jähzornig, so dass er das sichere Elbenreich schließlich voll Wut verlässt und allein sowie mit Ausgestoßenen gegen Morgoths Orks kämpft. Mormegil, "Schwarzes Schwert" nennt er sich alsbald, nach seiner Schwarzen Klinge Gurthanc, und er war gefürchtet. Später legte er diesen Namen ab und nannte sich Turambar, Meister des Schicksals und Meister des Dunklen Schattens.
Die größte seiner Taten - und die letzte - war das Erschlagen von Glaurung, dem grausamen Wurm und ersten Drachen Morgoths. Doch der Fluch des Dunklen lag immerdar auf Húrins Kindern und so war es Túrin bis zuletzt versagt, seine geliebte Mutter und Schwester wiederzufinden...
Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.
Dies ist eine Geschichte aus dem ersten Zeitalter Mittelerdes, die längste. Die Narn (Erzählung) macht noch mehr als vergleichbare Werke, wie "Feanors Fluch" und "Tuor und seine Ankunft in Gondolin", den Eindruck einer historischen Recherche. Tolkiens Aufzeichnungen sind lückenhaft gewesen und vieles ist aus unterschiedlichen Quellen zusammen gesucht. Alle paar Seiten findet sich ein Verweis auf den Anhang und es fehlt sogar ein großer Teil der Geschichte selbst. Verschiedene Fassungen kommen hinzu. Insbesondere auf das Silmarillon wird oft verwiesen. Dieses enthält einige der Fragmente, die in der Erzählung bewusst weggelassen wurden.
Trotzdem macht die Narn nicht den Eindruck eines bloßen Geschichtsbuches oder von wilden Fragmenten, mehr dem einer am Lagefeuer erzählten Geschichte mit einem Funken eigener Interpretation: eine solche ist sie.
Nur wenige Dialoge bzw. wörtliche Rede ist vorhanden und auf Ausschmückungen wird verzichtet. Man reist, man begegnet, doch dies wird nicht szenisch dargestellt: man findet keine Berichte, keine Einzelheiten wie das Äußere von Personen; Schwierigkeiten werden erwähnt - auch Kämpfe - aber nicht beschrieben. Die Narn beschränkt sich auf das Wesentliche, fast schon Grobe. Dennoch ist sie lesenswert - auf andere Weise als ein spannender Roman, da das Ende bekannt ist und die Spannung von unüblicher Art ist - wenn auch nur für Tolkien- und Mittelerdeanhänger (oder auch jene, die den Stil alter Sagen mögen und sich auch Ausgedachtes gerne betrachten).
Wirklich gerne würde ich dies als Hörbuch erleben. Oder noch besser: An einem Lagerfeuer mit einigen anderen Verrückten, wo einer die gesamte Geschichte auswendig kennt (nicht wörtlich) und wiedergibt - dies wäre sicher ein unvergessliches Erlebnis.
"Die Geschichte der Kinder Húrins" ist auch zusammen mit "Tuor und seine Ankunft in Gondolin" und "Feanors Fluch" in einem sehr schön gestalteten Schuber erhältlich - zusammen für 15 Euro (ISBN: 3-423-59061-0).
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Zitat(e) aus dem Buch
- A Túrin Turambar turún ambartanen: Meister des Schicksals, vom Schicksal gemeistert! O Glück, tot zu sein!
- Lacho calad! Drego morn! (Licht, flamme auf! Nacht, entfliehe!)
- Niedertracht, die am Morgen erwacht, sich in Morgoths Freude verwandelt, wenn es Nacht wird.
Diese Rezension bewerteten 9 positiv und 0 negativ. (15191 Leser bisher.)
Deine Meinung
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Lesermeinungen:
Name: Lossefin | Bewertung: (5) | Datum: 27.12.2015 15:08:04 |
Mae Govannen. Hier meine Frage eher als meine Meinung. Ist es wie bei Feanors Fluch auch eine doppelte Geschichte aus dem Silmarillion?
Danke. LG | ||
Name: Nico | Bewertung: (8) | Datum: 28.12.2015 22:04:25 |
Hallo Lossefin, Es ist jetzt einige Zeit her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Mein Vergleich mit der erst dieses Jahr gehörten Fassung des Silmarillion legt aber nahe: Ja, die Geschichte der Kinder Húrins ist ein "Takeout" aus diesem Riesenwerk. MfG Nico | ||