Buch-Cover, Wolfgang Hohlbein: Der wandernde Wald

Der wandernde Wald

Serie: Enwor-Saga (#1)Genre: Heroische Fantasy
Verlag: Goldmann
Seiten: 361
Erschienen: 1983 (Original: 1983)
ISBN: 3-442-23827-7
Preis: 0,00 Euro (Softcover)
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Wertung: 2/5 Grimoires; 4/10 Punkte, geht so

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Wertung: 3/5 Grimoires; 7.7/10 Punkte, Gut

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Nach einem Überfall durch die echsenartigen Quorrl sind die Satai Skar und Del gezwungen, in die große Nonakesh-Wüste zu fliehen. Bald schon bereuen sie, nicht auf den Händler gehört zu haben, der ihnen riet, das gesamte Gebiet zu meiden. Langsam aber sicher zwingt die Nonakesh beide in die Knie. Del hat Fieber, die Wunden die er beim Überfall davon trug, eitern.

Skar ist am Ende seiner Kräfte, die Pferde ebenfalls. Es scheint keine Möglichkeit mehr zu geben, der Hitze der alles tötenden Nonakesh zu entkommen – bis plötzlich ein Wald auftaucht.

Froh über ein wenig Wasser – und sei es noch so brackig – bedienen sich die beiden an einer schnell gefundenen Quelle. Doch bald schon ist ihre Begeisterung Geschichte, da sie sich von einer Gruppe Krieger umzingelt sehen.

Zunächst in Gefangenschaft erfahren die beiden mehr über den „wandernden“ Wald Caerns und das seltsame Volk das dort lebt, unberührt vom Rest des kriegsgeplagten Enwors.

Doch auch hier gibt es Probleme. Es heißt, das Volk Caerns wurde einst aus seiner Heimat vertrieben. Viele halten die Ankunft Skars, der, noch am Ende seiner Kräfte, einige Monstren erschlug, für das Zeichen, endlich zurückzukehren und das verlorene Paradies zurückzuerobern.

Skar findet sich im Mittelpunkt der Politik wieder, doch hat er kein Interesse daran, irgend etwas an der Welt dieser Menschen zu verändern: Er kennt Enwor – jede Veränderung dieser Menschen wäre gleichbedeutend mit ihrer Vernichtung.

Das Buch erhält 4 von 10 Punkten.

Ich muss sagen: der „Meister der deutschen Fantasy“ langweilt mich hier – treibt mich unter zur Weißglut und verursacht mir Kopfschmerzen; lässt mich aufgrund eindeutiger Stilmängel erschaudern. Ich begann mit dem 6. Teil – der nach einer Art Zeitsprung beginnt und eine bis dahin mehr oder weniger abgeschlossene Handlungslinie weiterspinnt, ohne etwas vorauszusetzen.

Ich möchte es einfach einmal so ausdrücken: Hohlbein schreibt und wird gekauft. Innovation gibt es absolut keine – man muss ja nur auf den plötzlich auftauchenden Schatten warten, der hier in Form eines „Dunkeln Bruders“ plötzlich beim Wandern durch eine Höhle (immateriell) erscheint. Na klasse. Die erste Reaktion auf die Erwähnung war verwirrtes Starren. Wo soll der herkommen?

Zudem sind die beiden Protagonisten nun wirklich nicht anders als monochrom und starr zu nennen: Krieger, spezielle Ausbildung, wahrhafte Kampfmaschinen, selbst schwer verletzt noch andere metzelnd. Sagte da jemand „Conan“? Nein? Egal...

Erstaunlich ist es, wie diese Krieger mehrmals keinerlei Kräfte mehr besitzen um dann eben solche neu zu entfesseln – leidet der Erzähler hier an Gedächtnisschwund? Ich dachte „nichts übrig“ hieße, es gäbe, nun ja, nichts mehr...

Das Conansche Unesiegbarkeitsheldentum wäre ja halbwegs zu verschmerzen – schließlich kann die Handlung dennoch gut sein und das Manko starrer Über-Charaktere ausgleichen, wie (teilweise) eben in den Teilen 6-10 dieser Saga (und im Original – nicht ohne Grund wird sich diese Literaturform ein wenig erhalten haben).

Leider ist dem nicht so. Der Plot lässt sich zusammenfassen mit: Überfall, Flucht durch Wüste, knappes Überleben, Kampf, Heldenverehrung, Krieg bei neuem Volk, Versuch der Abwendung, Exkurs in die Geschichte, Heimkehr. Das klingt interessant? Könnte es sein! Ist es aber nicht. Es liest sich weitestgehend so stumpf und vorhersehbar wie diese Aufzählung.

Hinzu kommen horrende Logikfehler: Woher nimmt man in einem Wald ohne Verbindung zur Außenwelt Eisen für Schwerter und Rüstungen? Interessant ist auch, wie versucht wird, die DICHTE eines Waldes auszudrücken: „fast auf Manneslänge AUSeinander“. Hiermit wird nicht impliziert, dass es ein dichter Wald war, sondern vielmehr ein lichter – die Bäume sind ja auseinander, nicht aneinander (oder neutraleres beieinander...). Dies macht keinerlei Sinn im Rahmen der weiteren Beschreibungen und ist ein gutes Beispiel für weitere Idiotien.

Solche erstklassigen Fehler (unter anderen) würde ein Lektor bei einem „Newcomer“ vermutlich damit erledigen, das Manuskript in einen Umschlag zu stecken, ein standardisiertes Ablehnungsschreiben auszudrucken und das Ganze zurückzuschicken - aber das hier ist ja Herr Hohlbein.

Bleibt zu sagen: Dieses Buch ist für mich ein echter Tiefpunkt unter Hohlbeins Werken. Die Enwor-Saga mag später besser werden, der Anfang ist trotzdem schlecht.

(Das Original-Cover war leider nicht mehr verfügbar. Das verwendete Cover entspricht der Neuauflage im blanvalet-Verlag, die auch den 2. Band beinhaltet, ISBN 978-3-442-23827-9.)

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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Lesermeinungen:

Name: phoenix Bewertung: Wertung: 3/5 Grimoires; 6/10 Punkte, Kann-Lektüre (6) Datum: 30.01.2003 00:00:00
Also ich fand dass der "Wanderende Wald" eines der schwächsten Hohlbein Bücher war und es ist auch mit abstand das schwächste Buch der Enwor Saga. Aber das will nix heißen, denn ein Buch dass für Hohlbeinstandart schwach ist ist für die meisten Autoren ihr Höchstlevel ;-)

grez Phoe

Name: Tearex Bewertung: Wertung: 3/5 Grimoires; 7/10 Punkte, Gut (7) Datum: 11.07.2004 16:53:07
Gastkommentar von Tearex
Zitat: "Solche erstklassigen Fehler (unter anderen) würde ein Lektor bei einem 'Newcomer' vermutlich damit erledigen, das Manuskript in einen Umschlag zu stecken, ein standardisiertes Ablehnungsschreiben auszudrucken und das Ganze zurückzuschicken - aber das hier ist ja Herr Hohlbein."

Das trifft so nicht zu, "Der wandernde Wald" ist eines der frühesten Bücher Hohlbeins, erschien fast gleichzeitig mit seinem Erstling "Märchenmond".

Ansonsten sicher kein Goethe, aber recht nett.

Name: helmsi Bewertung: Wertung: 5/5 Grimoires; 9/10 Punkte, Sehr gut (9) Datum: 16.12.2004 18:14:43
Gastkommentar von helmsi
ich find das buck einfach nur geil! :).

Name: Gast Bewertung: Wertung: 4/5 Grimoires; 8/10 Punkte, Gut bis sehr gut (8) Datum: 22.08.2006 21:21:18
Also langsam finde ich ja, dass W.H.'s Bücher immer in der Luft zerissen werden ... ich finde das Buch gut, mich stört nur ein bißchen, dass man so in eine Welt geworfen wird, ohne wenigstens ein paar einleitende Seiten, aber anonsten schönes Buch und recht spannend.

 
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