Buch-Cover, Susanne Gerdom: Die Schwarze Zitadelle

Die Schwarze Zitadelle

Serie: Anida-Trilogie (#2)Genre: Fantasy
Verlag: Heyne
Seiten: 333
Erschienen: 10/2003 (Original: 2003)
ISBN: 3-453-87075-1
Preis: 8,95 Euro (Softcover)
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Wertung: 5/5 Grimoires; 9/10 Punkte, Sehr gut

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Anida ist mit dem dicken Wirt Martin in den Nebelhort gezogen um ihren Bruder Albuin wiederzufinden. Allem Anschein nach befindet sich dieser innerhalb der Schwarzen Zitadelle, die zudem einen neuen Meister zu beherbergen scheint. Wider Erwarten gelangen die beiden ohne größere Probleme dorthin. Doch kaum haben sie die Zitadelle betreten, wird Marten von drei Wächtern getötet und Anida muss allein durch die endlos scheinenden Gänge der Zitadelle wandern...

Ihre Zwillingsschwester Adina ist inzwischen im Großen Nest der Grennach angekommen. Ihre Tante Ylenia setzt alles daran, dass die Grennach ihr das Herz der Erde übergeben, doch dazu sind sie nicht bereit. Das letzte und stärkste der Herzen ist ihr größter Schatz und sie trauen Adina nicht.

Alles ändert sich, als Jinqx auftaucht, die Sturmkrähe. Ylenia ist alles andere als Begeistert, doch scheint es dieses eine Mal, dass Jinqx auf ihrer Seite ist, denn sie überzeugt die Grennach, Adina das Herz zu geben, indem sie es ihr kurzerhand gibt.

Bald darauf verschwindet Adina in einer magischen Schale, die verwirrte Ylenia mit Tallis zurücklassend. Wiederum weiß Jinqx Rat: Sowohl Anida als auch Adina befinden sich in der Schwarzen Zitadelle des Nebelhortes und in höchster Gefahr, denn das letzte Herz ist dort: das Herz, das im Zorn geschaffen wurde und das unendliches Leid über die Welt brachte; das Herz des Todes – und ihre Trägerin ist den Zwillingen nur allzu bekannt...

Das Buch erhält 9 von 10 Punkten

Der zweite Band der Anida-Trilogie setzt genau da an, wo der erste endete. Der Stil ist der selbe – insbesondere was das Weglassen von Erklärungen angeht. Dies ist man nach Lektüre des ersten Bandes bereits gewohnt – und auch hier wird man im Nachhinein quasi aufgeklärt – jedoch verursacht der zweite Band in dieser Hinsicht wesentlich größere Probleme, insbesondere was die Beziehung Marten/Simon angeht und später die Namengebung weiterer Familienmitglieder. Zwar ist die Logik der Benennung offensichtlich, jedoch ergeben sich zwangsläufig Probleme bei der Benennung nach anderen Figuren, die ebenso eine Rolle spiel(t)en.

Ein weiteres größeres Fragezeichen tat sich mir in Sachen Jinqx Sturmkrähe auf. Zuerst ein Mann, dann plötzlich weiblich und keiner scheint es zu bemerken. Einen Fehler schließe ich an dieser Stelle aus (insbesondere wegen eines vorangehenden Kommentars „[...]falsches Geschlecht“ von Adina) – bliebe es erneut auf die besondere Magie, welche der Sturmkrähe aufgrund später erläuterter Tatsachen innewohnt und die „Weglass-Taktik“ zu schieben.

Gedankengängen, denen ich beim ersten Teil schon folgte – genauer gesagt: hinsichtlich Marten und Dorkas, stellten sich im Nachhinein als richtig heraus, jedoch nicht in einer langweiligen, 100%ig vorhersehbaren Art, wie auch einige weitere Ereignisse. Sie erscheinen aus sich heraus logisch und kündigten sich lange vorher an, ohne sich dadurch selbst zu verderben.

Besondere Erwähnung und besonderes Lob verdient meines Erachtens der Schluss: Im Gegensatz zum ersten Teil ist das zweite Buch ein vollkommener Abschluss (oder könnte es sein). Nachdem die Schwestern aus der Zitadelle entkommen und einige weitere Dinge regeln, springt die Autorin viele Jahre in die Zukunft, bis kurz vor den „natürlichen“ Tod der Schwestern und ihrer Familien. Nachkommen sind vorhanden, welche das Geschehen im Weiteren fortführen werden.

Innerhalb dieses Ausklangs dominiert Adinas Ich-Erzählung und sie ist großartig gemacht: Durch ihre Erlebnisse in der Zitadelle und mit Jinqx ist Adina stark beeinflusst worden und weiß, was sie erwartet was sie zu tun hat. Der gesamte Ausklang ist von einer absolut passenden Melancholie getränkt. Die eigentliche Spannung der Geschichte ist längst abgeklungen, dennoch wird der letzte Rest retardiert und wirkt nicht langweilig. Das unbefriedigende Gefühl eines „Fortsetzung folgt“ bleibt ebenfalls aus, wenngleich sie erwartet werden darf (und ich freue mich darauf!).

Fazit: Zugreifen! Die „mangelnde“ Erklärung ziehe ich bei weitem endlosen Erklärungs-Schwafeleien vor, einen Goldenen Mittelweg gibt es genau genommen nicht. Die Geschichte ist durchweg logisch (mit Abstriche s.o.) gehalten und, um es sinngemäß nach einem Ratgeber für Autoren zu sagen, „man will die Handlungsträger solcherart handeln sehen und sie tun es“, wobei die Spannung keineswegs zu kurz kommt. Allein am Ende und dem Doppelerzähler kann sich mancheiner ein gutes Beispiel nehmen.

Zugreifen! Sicherlich eines der besten Bücher des Jahres!

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


Zitat(e) aus dem Buch

  • Du kannst die Dunkelheit nicht vernichten, ohne auch das Licht zu löschen!

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