Das Buch der Schlüssel
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Xander ist ein Daimon(ologe) und geht bei Lutz in die Lehre. Sein Weltbild erfährt eine radikale Veränderung, als Lutz ihm mitteilt, dass eine alte Legende bei weitem nicht ins Reich der Phantasie gehört: Der Schrein der Wahrheit existiert tatsächlich und liegt unter der Schwarzen Burg Schaaraochs. Geöffnet werden kann der Schrein mit Hilfe der fünf Paralle, Steine, welche mächtige Geister in sich beherbergen. Einen solchen Stein besitzt Lutz – einen weiteren soll die junge Tritonin Doran zurück nach Dahlstadt bringen. Lutz hilft ihr, indem er ihr Xanders Bruder Haldur zur Seite stellt.
Auf der Reise verläuft jedoch nicht alles wie geplant. Die beiden treffen zwar auf einen Verbündeten in Form eines gestürzten Prinzen, geraten jedoch in der Folge in die Gefangenschaft Schaaraochs, der sie als Geiseln benutzt um Lutz‘ Parall zu bekommen.
Schaaraoch, der „Befreier“, scheint fast alle verschollen geglaubten Paralle zu besitzen und den Schrein der Wahrheit öffnen zu wollen. Lutz ist fest entschlossen, das, was aus einem ehemaligen Studienkollegen geworden ist, zu töten, und eine mögliche Katastrophe, wie sie vor langer Zeit über die Welt kam, abzuwenden...
Das Buch erhält 8 von 10 Punkten
Im Vergleich zu anderen Werken fällt eines sofort auf: Die Autorin benutzt ausgesprochen kurze Sätze. Gewöhnt man sich mit der Zeit daran, so wirkt es zu Anfang – und bisweilen auch später – doch ein wenig gehetzt, was manchmal recht unpassend ist.
Das Buch der Schlüssel ist – wie die gesamte Daimonen-Trilogie – keine „seichte Fantasy“. Eingeflochten in die Geschichte ist eine intelligente Philosophie von der man Teile auch in einigen Weltanschauungen findet, wie zum Beispiel in den „Zitaten“ zu Beginn jeden Kapitels. Das getrennte Reich der Geister ist hier nicht einfach Mittel zum Zweck der Magie sondern kann durchaus aus eigenem Willen handeln. Micha Pansi schuf eine überzeugende Welt mit viel Neuem, die nicht wie der Abglanz irgend eines früheren Werkes wirkt.
Erwähnen muss ich in jedem Fall, was mir etwas seltsam vorkam: Die Zeitrechnung beginnt mit dem Tod des Propheten „Anno Domini“. „Im Jahre des Herrn“? Nun ja, Anno mochte ein Name sein und Domini ein Nachname – unglücklich gewählt, dachte ich zunächst. Ich kam ins Grübeln, als ich die Namen der Paralle erfuhr, unter anderem „Islam“ und „Elvis Christus“ sowie „Jahwe“. Ebenso fallen andere „entliehene“ Namen auf, wie Tyr oder Fenrir.
Da ich den Sammelband las kann ich hier bereits sagen, dass ein Zufall bei der Namenswahl eher unwahrscheinlich ist (wie könnte es bei diesen Namen auch so sein?). Mich zumindest irritierten sie bei erstmaliger Erwähnung zutiefst und das „Bauen auf den Ruinen einer alten Welt“ ist Geschmacksache – für mich hätte diese Aspekt wegfallen können.
Dies ändert aber nichts an einer guten Geschichte, deren Fortsetzung in den nächsten beiden Teilen noch mehr versprechen!
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Zitat(e) aus dem Buch
- Die Sehenden mögen die Blinden führen, doch können sie ihnen das Augenlicht schenken?
- Die Dinge sind meist das, was sie scheinen
- Zweifel ist der Feind der Erkenntnis
- Am Mutigen rächt sich die Welt
- Die Geister der Rache fürchten sich vor sich selbst.
- Der Weg ist nicht das Ziel.
- Vielleicht ist der Tod der Götter einziges Geschenk. Warum fürchten wir ihn?
Diese Rezension bewerteten 13 positiv und 3 negativ. (16782 Leser bisher.)
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Lesermeinungen:
Name: Ianus | Bewertung: (9) | Datum: 11.02.2004 16:36:44 |
Gastkommentar von Ianus
Ein Buch dass sich gerade wegen der etwas kurzen Satzstellung sehr gut und schnell liest. Ich habe den Roman binnen kürzester Zeit verschlungen und war begeistert. Ebenfalls störend fand ich die Anspielungen, besonders eine der ersten: "Toxic Waste" oder so ähnlich, dass einen ganz schnell von der Fantasywelt weg holt. | ||