Buch-Cover, Bernhard Hennen: Die Nacht der Schlange

Die Nacht der Schlange

Serie: Das Schwarze Auge (#45)Genre: Fantasy
Verlag: Heyne
Seiten: 284
Erschienen: 05/2000 (Original: 2000)
ISBN: 3-453-16231-5
Preis: 16,00 Euro (Softcover)
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Wertung: 4/5 Grimoires; 8/10 Punkte, Gut bis sehr gut

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Wertung: 3/5 Grimoires; 6/10 Punkte, Kann-Lektüre

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Nach vielen Jahren kehrt der Söldner Gion nach Al’Anfa zurück. Doch von Ruhe kann nicht viel Rede sein: Eine Seuche wütet in der Stadt und las Mitglied der Garde hat er direkt mit den Kranken zu tun. Außerdem gab es einen Mord an einem Kollene: Der Offizier wurde in einem Hinterhof mit durchschnittener Kehle gefunden. Ein Anatom findet aber bald heraus, dass dies eine Täuschung ist: Nicht der Schnitt hat den Offizier getötet, sondern der Bolzen einer Balestrina. Alara Olibano, unbestächliche Ermittlerin, untersucht den Tod ihres Assistenten - und findet eine Spur zum Opportunisten Marduk. Vor Alaras Augen beging er einst einen Mord - ohne dass diese es ihm beweisen und ihn zur Rechenschaft ziehen konnte. Und gerade jetzt ist auch noch eine Gesandte des Dämonenmeisters Borbarad bei Markud zu Gast ...

Das Buch erhält 8 von 10 Punkten

Die Nacht der Schlange hat das Potenzial, zu spalten. Ich habe den Roman genossen - auch wenn mir die Geschichte sehr bekannt vorkam. Denn sie ist bekannt, eine aventurisierte Version von Der Richter und sein Henker. Genau das, was mir dabei gefiel, wird andere enttäuschen, denn es ist eben keine "neue" Geschichte.

Homage oder Plagiat?

In der heutigen Zeit wird viel Wert auf Originalität und eigenes Werk gelegt. Aber vor gar nicht allzu langer Zeit war es Gang und Gebe, dass Schreiber die Texte anderer kopierten, veränderten und als eigene weiterreichten. Ohnehin baut jeder Text auf jenen Texten auf, die vor ihm existierten. Manche tun dies offener und zu diesen zählt Bernhard Hennens Die Nacht der Schlange.

Denn für jeden, der den Roman kennt, sind die Parallelen zu Friedrich Dürrenmatts Der Richter und sein Henker nicht zu übersehen. Das hat Hennen einige Plagiatsvorwürfe eingebracht - denn der Verlag hatte einen entsprechenden Hinweis schlicht vergessen.

Das beeinflusst natürlich auch die Erwartungshaltung: Ohne die Kennzeichnung denken viele Leser "Nanu, das kenne ich doch?" und sind recht angepisst, dass sie hier keine neue Geschichte bekommen, sondern eine alte. Ich sehe das etwas anders und schätze die aventurisierte Version des Richters als gelungene Hommage.

Aventurisierter Krimi: Das Perfekte Verbrechen

Bei Dürrenmatt war es Gastmann, in Aventurien ist es Markud. Beiden Büchern zentral ist der Gedanke des offensichtlichen Verbrechens, für das der Täter nicht bestraft werden kann. In Aventurien gibt es aber einige Änderungen: Statt des Hundes gibt es einen Schattenlöwen; Al'Anfa ist ohnehin die wohl moralisch verwerflichste Stadt des Kontinents.

Während die Wette um das perfekte Verbrechen zentral bleibt, ändert Hennen aber auch einiges: Eine Seuche gab es in der Vorlage nie. Außerdem gibt es mehrere Nebenhandlungen, die rein theoretisch auch wegfallen könnten, aber exzellent nach Aventurien passen und Verknüpfungen zu anderen DSA-Romanen bieten, wie etwa die Gesandte Borbarads. Für die Haupthandlung sind sie allerdings entbehrlich - wer eine stringente Handlung ohne Abschweifungen will, sollte also einen anderen Roman wählen.

Wer die Aventurisierung eines bekannten Werkes als Abklatsch oder Kopie sieht, der sollte die Finger lassen von Die Nacht der Schlange. DSA-Fans, die den Richter noch einmal und aventurisch erleben wollen, können hier jedoch zugreifen.

Der Roman ist auch im Sammelband Im Schatten des Raben enthalten.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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Lesermeinungen:

Name: Gast Bewertung: Wertung: 1/5 Grimoires; 3/10 Punkte, nicht zu empfehlen (3) Datum: 21.02.2006 20:18:15
ein langweiliges Buch auch ein DSA Kenner erhofft sich Spannung in einem Buch. Wer will so was lesen?
Da hat Hennen leider danebengegriffen. Schade das Gesicht am Fenster ist aber auch kaum zu überdreffen.
Ein Krimi zum Biertrinken.
J.N.

 
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