Das Gesicht am Fenster
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Mitten im tiefsten Dschungel wird eine Söldnereinheit von Mohas überfallen. Nur mit Mühe und Not überleben Tikian, ein geflohener Adeliger aus dem Lieblichen Feld, der Bogenschütze Gion und die Magierin Elena. Kurz vor dem Tod treiben sie in den Hafen Al’Anfas ein, wo sie sich alsbald inmitten uralter Ränke finden.
Die Liebe zwischen Elena und Tikian verfliegt so schnell, wie sie kam. Während die Magierin sich in den Dienst eines Granden stellt sitzt Tikian auf der Straße und wird überdies eines grausamen Mordes angeklagt: Er soll eine Hure gehäutet haben. In der „Perle des Südens“ nützen alle Unschuldsbeteuerungen nicht und so findet sich Tikian schnell in einer Arena wieder, wo er einen Sieg davonträgt, seine zweite Gegnerin jedoch verschont. Als Sklave wird er von einer Bordellbesitzerin ersteigert und wider erwarten als Wächter gegen Bezahlung angestellt. Er hat sogar freien Ausgang und ist fest entschlossen, sowohl seine Unschuld zu beweisen als auch das Verschwinden seines Großvaters, der vor vielen Jahren in eben dieser Perle auftauchte, aufzudecken.
Es zeigt sich schon bald, dass die Ereignisse von damals bei weitem nicht abgeschlossen sind: Tikians Großvater scheint direkt in die Ereignisse um den Brand im „Schlund“ und die Verschwörung gegen das Schwarze Haupt verwickelt gewesen zu sein – und die Ereignisse wiederholen sich...
Zudem sind sowohl die Hand Borons als auch der Stadtmarschall, der die Geschehnisse aus eigenen Gründen aufklären will, auf ihn aufmerksam geworden. Ein Kopfgeld und Streit mit seinen Freunden sowie ein besessener Moha machen die Sache für Tikian auch nicht gerade leichter...
Das Buch erhält 9 von 10 Punkten!
Bravo! Zuletzt war es Witzkos „Westwärts...“, das ich so schnell wie diesen Roman verschlang. Was Bernhard Hennen hier erzählt ist eine Kriminalgeschichte, die sich perfekt in Aventurien einfügt. Fehler sind selten und meist auf den Druck zurückzuführen (Bronos<->Boron). Einzig ein Ausdruck wie „und das war gut so“ oder eine enorme Namensähnlichkeit zwischen Grande und Magier störten ein wenig - aber nur kurzzeitig.
Die Stimmung in der Stadt, die Verkommenheit und das typische Leben in Al’Anfa sind gut eingefangen ohne direkt aufdringlich zu wirken. Die Handlungen der Protagonisten sind nachvollziehbar und logisch ohne allzu offensichtlich zu werden und auch die Handlung ist spannend, nicht zuletzt durch die verschiedenen Plots: Besessener Moha, Tikian, Elena, Gion, die sich untereinander abwechseln. Man bekommt nie das Gefühl, dass sich die Geschichte in Subplots verrennt und liest gerne weiter.
Einiges lässt sich schon recht früh erahnen, wie z.B. das Titel gebende „Gesicht am Fenster“, die endgültige Lösung findet sich jedoch erst zum Schluss.
Eine echte Empfehlung für aventurische Krimi- und Al’Anfa-Fans.
Als „Dreingabe“ hat Hennen hier zudem noch Figuren aus seinen anderen Romanen eingebracht, namentlich Marcian, den gefallenen Inquisitor aus der „Jahr des Greifen“-Trilogie und Olan, welcher in „Drei Nächte in Fasar“ sein Ende fand. Diese Einflechtungen fallen dem Leser der Bücher auf ohne störend zu sein. Sie sind absolut passend für die Geschichte und vermitteln noch ein wenig mehr vom „Ganzheitlichen Aventurien“.
Die Geschichte wurde in „Die Nacht der Schlange“ zusammen mit einer zweiten Geschichte um Gion neu aufgelegt (siehe dort!). Für den Preis von 10 Euro wieder einmal eine gute Anlage für Lesespaß.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
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