Der Geist in der British Library und andere Geschichten aus dem Folly
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Kurz & Knapp
- Typisches Peter-Grant-Flair
- Leider viel zu schnell durchgelesen
Neben den Romanen zu Peter Grant existieren einige Kurzgeschichten, die es nicht ins Deutsche geschafft haben. Oder vielmehr hatten - denn hier sind sie! Entstanden sind die meisten dieser Geschichte als zusätzlicher Anreiz für die Hardcover-Sonderausgaben der Buchkette Waterstones. Mit Der Geist in der British Library und andere Geschichten aus dem Folly sind sie nun auch gesammelt und in der Übersetzung auch für deutsche Leser verfügbar. Keine der Geschichten hängt direkt mit einem der bekannten Fälle zusammen. Ben Aaronovitch ordnet sie jedoch zeitlich ein. Insgesamt findet sich eine bunte Mischung, die teils mehrere Jahrzehnte in die Vergangenheit führt. Eines haben die hier gesammelten Geschichten gemein: den typischen Stil der Peter-Grant-Geschichten. Für Fans der Reihe ist dieses Buch nahezu ein Muss - das viel zu schnell durchgelesen ist.
Das Buch erhält 9 von 10 Punkten.
Drei Arten von Geschichten
Kurzgeschichte ist nicht gleich Kurzgeschichte. Ben Aaronovitch unterteilt seine Sammlung in zwei Arten, aus denen ich eher drei mache:
- Peter-Grant-Geschichten (Peter als Hauptfigur)
- Die Geschichten der anderen (anderer Hauptfiguren)
- Die "Moments" (wiederum anderer Hauptfiguren, aber unter einer Handvoll Seiten)
Bei jeder Geschichte gelingt es Aaronovitch, das Flair seiner Peter-Grant-Romane einzufangen, aber andere Akzente zu setzen. Auf was trifft man? Auf bekannte Flüsse, junge Flüsse, ein Fashion Victim, Wechselbälger, ungewöhnliche Bibliothekare, (nicht) ganz gewöhnliche Menschen und diverse Manifestationen. Außerdem gibt es einen Ausflug nach Deutschland - wirklich sehr unterschiedliche Geschichten also.
Eine einzige war dabei, die mich nicht so recht für sich einnehmen konnte: A Dedicated Follower of Fashion, leider auch die längste. Dabei würde ich nicht so weit gehen, sie langweilig zu nennen.
Keine Zeit für langen Atem
Für Langeweile bleibt auch kaum Zeit, denn jene längste Geschichte hat 32 Seiten. Insgesamt finden sich auf den 222 Seiten deren 13. Kürze dominiert also über Tiefe und ist dabei durchweg flott. Viel zu flott! Nicht weil etwas in den Geschichten fehlt, sondern weil ich vielmehr noch mehr lesen würde. Und vor dem Einschlafen wurde aus einer Geschichte so schnell zwei oder drei.
Schön finde ich zudem die zeitliche Verortung durch einen kurzen Kommentar des Autors vor der jeweiligen Geschichte. Diese Kommentare frischten auch meine Erinnerung auf: Wer war denn noch gleich Nicht-Nicole?
Zu diesen schon aufgetretenen Nebenfiguren kommen auch einige neue Kleinstfiguren, die in einem kompletten Roman selbst schwer in den Hintergrund passen würden. Hier tun sie es und gewähren so auch Blicke auf das mehr oder weniger Hintergrundrauschen des Magischen in der weiteren Bevölkerung.
Für Fans
Für mich waren unbekannte Figuren auch die beiden Deutschen. Den Oktobermann habe ich bisher nicht gelesen - irgendwie ging er an mir vorbei. Die zugehörigen Kurzgeschichten erzählen einerseits, wie Tobias Winter zu seiner aktuellen Stelle kam, und andererseits was seine Kollegin zu Weichnachten machte. Ist ihre Vermutung richtig, dass da noch mehr Magisches sein müsste?
Ein Problem ist das nicht - in die Geschichten kann ich mich sofort einfinden. Dennoch dürfte diese Sammlung weniger zum Hineinschnuppern und Austesten geeignet sein - dazu fehlt zu viel Hintergrund, den Stammleser einfach kennen. Für jene ist diese Sammlung daher auch.
Letztlich halte ich diese Besprechung kurz: Peter-Grant-Fans: Zugreifen! Viel mehr ist fast nicht möglich, ohne einzelne Geschichten aufzuschlüsseln. Höchstens erneut betonen: Diese 222 Seiten sind viel zu kurz. Wer den Humor und Stil der Romane schätzt, der wird für die kurze Zeit aber bestens unterhalten.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
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